Verhindertes Gespräch

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Später, als wir zurück im Gemeinschaftsraum waren, erzählten wir Ron alles. Von den Zentauren, Malfoy und vor allem von Voldemort. Ron war entsetzt und zuckte jedes Mal zusammen, wenn Harry oder ich seinen Namen nannten. Doch als Harry dann die Vermutung anstellte, dass Severus  den Stein wahrscheinlich für Voldemort haben wolle, sagte ich:"Harry! Severus ist kein Todesser mehr! Er hat Albus wichtige Informationen über Voldemort geliefert und Albus vertraut ihm!"
"Dumbledore vertraut allen Lehrern", entgegnete Ron.
"Allen Lehrern. Aber, was ist, wenn ein Schüler...", setzte ich an, doch Hermine unterbrach mich:"Und was sollten dann die ganzen Gespräche zwischen Snape und Quirrel bedeuten? Die Drohungen? Alles, was wir gehört haben?"
Ich gab auf. Die drei waren zu fest überzeugt von ihrem Verdacht. Stattdessen machte ich meinem Tatendrang vom Wald Luft und sagte:"Aber was tun wir gegen Voldemort? Sollen wir zu Albus gehen?"
"Ich weiß nicht. Wir haben keine Beweise", sagte Harry.
"Aber ich glaube, dass er uns trotzdem ernst nehmen wird", meinte ich.
"Ich glaube, wir sollten warten. Wir haben uns schon genug eingemischt", sagte Harry, doch dieses Argument war für mich nicht überzeugend. "Warten? Harry, wir haben gerade Voldemort im Wald gesehen! Mit eigenen Augen! Was gibt es da zu warten?"
Ich erhob mich. "Ariane, warte wenigstens bis morgen! Es ist mitten in der Nacht", sagte Hermine und gestikulierte in Richtung Mädchenschlafsaal.
"Na gut", sagte ich und folgte ihr hinauf.

Am nächsten Morgen ließ ich zuerst den Unterricht über mich ergehen, bevor ich am Nachmittag zu Albus gehen wollte. Die Doppelstunde Zaubertränke war für die Gryffindors eine reine Folter, doch in dieser Stunde verhalf ich Neville zu einem halbwegs gelungenen Trank, weshalb Severus sich nicht ihn sondern Harry vor.
"Sagen Sie mal, wo sind Sie eigentlich in Gedanken, dass Sie es so dermaßen vermasseln? Beim Quidditchfeld? Sagen Sie mir noch einmal, welchen Teil eines Salamanders Sie verwenden sollen!", forderte er Harry in gehässigem Tonfall auf. Harry, der vor mir saß, sah auf die Anleitung und schien einen Schreck zu bekommen.
"Die Augen", sagte er leise.
"Und was haben Sie benutzt?"
"Den Schwanz", murmelte Harry.
"Sehr richtig, zur Ausnahme mal! Bis zur nächsten Stunde schreiben Sie mir einen Aufsatz über die Anwendungen der verschiedenen Teile eines Salamanders!", sagte Severus uns ging weiter. Ich seufzte innerlich. Diesen Aufsatz würde Hermine mit Harry schreiben müssen, denn ich wollte morgen und übermorgen den ZAG-Schülern aus Hufflepuff helfen, sich in ihrem Stoff zurechtzufinden. Ich hatte mich immer in Dreiergruppen mit ihnen in der Bibliothek verabredet, damit es nicht zu viele wurden und nicht alle zu Wort kamen. Fragte mich ein älterer Gryffindor, warum ich immer noch allen Häusern half, antwortete ich stets:"Es geht hier nicht um Hauspunkte, sondern um bestandene Prüfungen und somit um die Zukunft der Schüler."
Meist wusste dann keiner eine Antwort darauf und ging wieder. Als ich mich dann nach dem Mittagessen auf den Weg zu Albus machte, überlegte ich fieberhaft, was ich sagen sollte. Als ich im siebten Stock ankam, kam mir jedoch Minerva entgegen.
"Guten Mittag, Minerva!", sagte ich.
"Hallo, Ariane. Ich wollte dich sowieso noch sprechen. Kommst du mit in mein Büro?", fragte Minerva. Ich überlegte kurz. Zu lange konnte es ja wohl nicht dauern, also nickte ich. In Minervas Büro angekommen, setzte ich mich vor dem Schreibtisch auf den Stuhl.
"Es geht um Caroline Ecling, kennst du sie?", fragte Minerva. Ich sah sie überrascht an. Ich hatte mit etwas in Sachen Animagus gerechnet und nicht mit Nachhilfebedarf.
"Ich glaube, ich kenne ihre Schwester. Die ist in Hufflepuff, oder?", sagte ich. Alice Ecling war letztes Jahr neu auf die Schule gekommen und ich hatte ihr mehrfach den Weg gezeigt und im Unterricht geholfen.
"Ja. Und sie ist jetzt wahrscheinlich schon besser als ihre Schwester. Miss Ecling braucht dringend eine Nachhilfe und ich konnte aus der sechsten Klasse leider niemanden organisieren, die fünften und siebten Klassen haben ja genug zu tun", sagte Minerva.
"Also, ich kann ihr schon Nachhilfe geben, dieses Wochenende habe ich aber den Hufflepuffs versprochen, ihnen zu helfen", sagte ich.
"Gut. Dann könntest du am Montag loslegen?", fragte Minerva.
"Theoretisch schon. Welche Fächer?", fragte ich.
"Vor allem Verwandlung, Zauberkunst und Zaubertränke. Ich glaube, Wahrsagen ist weder für sie noch für ihre Berufslaufbahn wichtig, du kannst sie aber noch einmal fragen", antwortete Minerva.
"Gut. Welche Schwerpunkte in Verwandlung?", fragte ich.
"Verschwindezauber", sagte Minerva.
"Also das übliche", stellte ich fest. Minerva nickte.
"Gut, dann wäre das geklärt", sagte sie. "Du kannst dann gehen."
"Dann bis zum Essen!", sagte ich und ging aus dem Büro. Mit einem Blick auf meine Armbanduhr stellte ich fest, dass ich nur noch eine halbe Stunde bis zum dahin hatte und ich somit fast unmöglich noch zu Albus konnte, wenn ich noch heute den Aufsatz für Zauberkunst schaffen wollte. Ich kehrte also in den Gemeinschaftsraum zurück, wo ich Harry, Ron und Hermine in unserer üblichen Ecke fand.
"Und? Was hat er gesagt?", fragte Ron.
"Ich bin gar nicht bis zu ihm gekommen. Minerva hat mich aufgehalten. Habt ihr Zauberkunst schon?", fragte ich. "Du hast doch nicht vor, jetzt schon Hausaufgaben zu machen, oder?", stöhnte Ron.
"Also für Harry ist es sicher sinnvoll", sagte Hermine. Als Harry sie komisch ansah, sagte sie:"Du hast doch heute noch Quidditchtraining!"
"Ach so, naja, vielleicht", sagte Harry und ging mit Ron in den Schlafsaal, um die Sachen zu holen.

Das Wochenende verbrachte ich größtenteils in der Bibliothek. Ich traf mich am Samstag mit den Fünftklässlern und am Sonntag mit den Siebtklässlern, wobei ich für die Fünftklässler allerdings deutlich mehr tun konnte. So half ich zum Beispiel Hannah Vilcers, ihre Notizen zu der Theorie ihres Verwandlungsstoffes zu vervollständigen und Robin Gremer brachte ich die Funktion von Telefonen für Muggelkunde bei. Für mich war es ziemlich lustig, zu sehen, wie es bei all den Schülern 'Klick!' machte, während ich es schon lange gewusst hatte. Ich hatte am Ende allerdings Schwierigkeiten, meine eigenen Hausaufgaben noch zu schaffen und musste meinen restlichen Aufsatz für VgddK auf den nächsten Morgen verschieben, was ich normalerweise nicht getan hätte. Was mich wirklich ärgerte, war die Tatsache, dass ich alles wusste, was in den Aufsatz musste, es aber so schnell nicht zu Papier bringen konnte, doch aufgrund der fortgeschrittenen Zeit - es war nach elf Uhr abends - ließ ich es bleiben und ging zu Bett.

Ariane Dumbledore (Hp)Where stories live. Discover now