Wassermenschen

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"Morgen um halb zehn an meiner Hütte. Wir seh'n uns!", rief Hagrid mir hinterher.
"Ja, bis morgen!", brüllte ich zurück und setzte meinen Weg zum Schloss hoch fort. Gerade war ich um eine Ecke gebogen und fast in zwei rothaarige, vollkommen identische Gestalten hineingerannt.
"Hi, ihr beiden! Habt ihr mich abfangen wollen?", fragte ich mit Gedanken an die Karte.
"Wir haben dir doch"
"Von unserem Plan erzählt"
"Ohne zu sagen"
"Was wir eigentlich vorhaben.", sagten die Zwillinge.
"Ihr wollt mich jetzt also einweihen", stellte ich fest.
"Jep", sagte Fred.
"Wir haben uns mal wieder was für Filch überlegt", sagte George.
"Genau. Wir wollen nämlich mit Magie seine Bürotür weghexen", sagte Fred.
"Naja, sie soll aussehen wie Wand", warf George ein.
"Und dann kommt Filch nicht drauf, wo sein Büro hin ist", sagte Fred.
"Und er läuft sich die Hacken ab", vollendete George mit einem Grinsen.
"Also, wenn ich ergänzen dürfte?", fragte ich die beiden.
"Immer doch!", sagte Fred, ebenfalls grinsend. Auch ich tat das jetzt.
"Wir sollten daneben die Wand verhexen, dass sie wie die Bürotür aussieht, mit angebauter Klinke und so", teilte ich meine Idee mit.
"Klar! Da hätten wir auch mal drauf kommen können!", sagte Fred und die beiden schlugen sich die Hände vor den Kopf.
"Okay, wann dachtet ihr, dass wir es durchziehen? Und ist Lee dabei?", fragte ich nun geschäftsmäßiger.
"Also, Lee ist dabei", sagte George.
"Und Durchführung am 2. Schultag. Näheres sagen wir dir dann noch", meinte Fred und ich nickte.
"Müsst ihr noch irgendwo hin oder gehen wir zurück zum Gemeinschaftsraum?", fragte ich die zwei.
"Wir wollten noch in die Küche. Wir haben das Essen versäumt", sagte Fred.
"Bis später dann!", sagte ich und weg waren sie.

Am nächsten Morgen war ich wie verabredet bei Hagrids Hütte. Er hatte das Dianthuskraut schon da und schluckte, sobald wir beim See waren, seine Überdosis, während ich meine Menge nahm. Kurz darauf spürte ich, wie mir die Luft wegblieb, doch inzwischen wusste ich, was zu tun war. Ich stürzte mich ins Wasser und schwamm dann los in Richtung des Dorfs. Inzwischen ging ich allein dort hin, während Hagrid den Rest des Sees überprüfte. Ich kam einige Zeit später dort an und wurde sofort von Sanehi begrüßt, die am Eingang auf mich gewartet hatte.
"Hallo, Ariane", sagte sie mit ihrer melodiösen Stimme.
"Hi, Sanehi", antwortete ich. Daran, dass nur Blasen aus meinem Mund quollen, würde ich mich wohl nicht so schnell gewöhnen. Doch auch das hatte ich schon öfters gehabt.
"Wie ist es im Moment so, in der Schule oben? Bist du jetzt nicht auch Schülerin?", fragte sie.
"Ja, ich finde es richtig cool, jetzt zaubern zu dürfen", sagte ich mit einigen großen Blasen.
"Ist das schwer?", fragte Sanehi.
"Nein, nicht so", sagte, nein, blubberte ich. "Du brauchst halt manchmal eine Weile, bis du den Dreh zu einem Zauber rausbekommst, aber wenn du dich anstrengst, geht das meistens recht schnell."
Dann gingen wir los durch das Dorf. Ich redete abschließend noch kurz mit Sanehis Vater, dem Häuptling, und dann kehrte ich an die Wasseroberfläche zurück. Ich musste allerdings noch etwas unter Wasser bleiben, da das Dianthuskraut noch wirkte. Währenddessen versuchte ich ein paar Saltos unter Wasser und ähnliches, um mir die Zeit zu vertreiben.

Den nächsten Tag verbrachte ich mit Harry und Ron im Gemeinschaftsraum. Wir hatten alle noch unsere Hausaufgaben zu erledigen und während ich sehr schnell war, brauchten Harry und Ron immer wieder meine Hilfe. Da klopfte es am Fenster. Ich wandte mich um und entdeckte eine Eule, die auf dem Fenstersims saß. Es war Thana.
"Ich lass sie schnell rein", sagte ich zu Harry und Ron und ging dann zum Fenster, um Thana den Brief abzunehmen.
"Das ist von Minerva", sagte ich verwundert, als ich die Schrift erkannte.
"Professor McGonagall?", fragte Ron.
"Wie viele Minervas kennen wir noch?", fragte ich ihn augenrollend. Ich entfaltete das Pergament, während Thana sich auf der nächsten Sessellehne niederließ.

Liebe Ariane,

Komm am Montag um 17 Uhr für die erste Stunde im Animagus-Training ins Klassenzimmer für Verwandlung. Ich wünsche dir einem schönen letzten Ferientag.
Minerva

Ich blickte auf und bemerkte, dass Harry und Ron mich neugierig ansahen. Da fiel mir auf, dass ich ihnen noch gar nicht von meinem Vorhaben erzählt hatte, ein Animagus zu werden.
"Also, ihr wisst ja, dass ich ziemlich weit voraus bin und so", begann ich und sie nickten. "Minerva hat mir deshalb angeboten, dass sie mir hilft, ein Animagus zu werden. Als Zusatz zur Schule, versteht ihr?"
"Was ist ein Animagus?", fragte Harry recht verwirrt. Ron sah nicht weniger ratlos drein.
"Euer Ernst? So nennt man Zauberer, die sich willentlich in ein Tier oder zurück verwandeln können. Das ist die Kurzfassung der letzten drei oder hier Verwandlungsstunden, aus denen ihr das eigentlich wissen solltet", erklärte ich.
"Du hörst dich an, wie Hermine", sagte Ron.
"Ja, weil ihr das wirklich schon wissen könntet", sagte ich. Dann hob ich den Zauberstab und sagte:"Accio Eulenkekse!"
Kurz darauf hielt ich zufrieden - für diesen Zauber hatte ich eine ganze Weile geübt - eine Packung Eulenkekse in Händen und gab Thana einen davon, ehe ich sie zurück in die Eulerei schickte.

Am nächsten Tag kehrten die Schüler zurück, die über die Ferien nach Hause gefahren waren und ich musste Hermine noch einmal alles über Nein Vorhaben, ein Animagus zu werden, erzählen. Mit dem Unterschied, dass Hermine genau wusste, was Animagi waren und mich mit Fragen löcherte, wie ich das anstellen wolle. Ich sagte nur, dass Minerva mir das sicher am morgigen Tag mitteilen würde und sie mich dann noch einmal fragen könne. Dann wandte ich mich wieder meinem Aufsatz für Kräuterkunde zu, den ich allerdings ziemlich langweilig fand, weshalb ich mich andauernd ablenken ließ. Seufzend ließ ich die Feder sinken und starrte aus dem Fenster in das Schneegestöber von draußen. Plötzlich legten sich mir zwei Hände auf die Schultern und ich schreckte auf.
"Fred! George!", rief ich.
"Wir wollten dich nochmal kurz sprechen", sagte Fred.
"Wegen diesem Plan, den wir hatten", sagte George. Hermine sah mich recht misstrauisch an und ich sagte schnell:"Keine Sorge, geht nicht gegen Lehrer."
Hermine sah nicht wirklich beruhigt aus, Harry und Ron sahen aus, als wüssten sie nicht, mit was sie rechnen sollten. Ich folgte den Zwillingen in eine Ecke des Gemeinschaftsraums, wo sie sagten:"Wir haben wegen der Türklinke für die falsche Tür nich keinen passenden Zauber gefunden" -"Und wollten wissen, ob du zufällig eine Idee hast."
"Also, auf jeden Fall ein Verdopplungszauber und dann müsste man die Türklinke eigentlich mit einem Zauberkleber an die Wand kleben, außer du willst den Dauerklebefluch nehmen und der ist schwer", sagte ich nachdenklich.
"Ach, natürlich! Der gute alte Klebestift!", sagte George.
"Tja, manchmal denkt man eben zu kompliziert, was George?", sagte Fred. Ich grinste die Zwillinge an, zwinkerte und ging wieder zu Harry, Ron und Hermine zurück.

Ariane Dumbledore (Hp)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt