(Lesenacht) Der Spiegel

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Allzu schnell war der nächste Morgen gekommen. Das Frühstück war vorbei, es war halb 12 und Zeit zur Abreise.
"Ciao, Neville! Wir sehen uns in Hogwarts!", sagte ich und umarmte ihn. Ich freute mich aber gleichwohl darauf, Harry und Ron wiederzusehen.
"Ja, wir sehen uns", sagte Neville. Mrs Longbottom streckte mir majestätisch die Hand entgegen, ich nahm sie und wir verabschiedeten uns ebenfalls. Ich trat mit meinem Koffer in den Kamin uns rief:"Hogwarts, Albus Dumbledores Büro!"
Im nächsten Moment war ich in Hogwarts. Albus, der an seinem Schreibtisch saß, wandte sich zu mir um und lächelte.
"Schön, dass du da bist!", sagte er.
"Eine stürmische Begrüßung", sagte ich sarkastisch. "Hi, Albus!"
"Oh, ich glaube, deine stürmische Begrüßung bekommst du, sobald du unten vor dem Wasserspeier stehst", sagte Albus. Ich hatte schon eine gewisse Ahnung, wer dort auf mich wartete.
"Stell deinen Koffer einfach in dein Zimmer!", sagte Albus. Ich nickte und hob ihn hoch.
Wenig später lief ich die Wendeltreppe vor Albus' Büro hinunter und der Wasserspeier unten sprang beiseite.
"ARIANE!", hörte ich zwei Stimmen synchron rufen, dann wurde ich stürmisch umarmt.
"Fred! George!", sagte ich grinsend. "Irgendwelche Pläne?"
"Klar! Aber nicht hier. Wir sagen dir Bescheid, wenn es so weit ist", sagte Fred, der ebenfalls grinste. Genau wie sein Spiegelbild George.
"Na dann, ab in den Gemeinschaftsraum!", meinte ich und lief voraus.

"Ariane!", riefen wenig später zwei weitere Jungsstimmen.
"Hi, Harry, Ron!", sagte ich. "Und? Habt ihr etwas gefunden über die Ferien?", fragte ich und warf den beiden einen bedeutungsvollen Blick zu.
"Nein. Wir haben gefühlt jedes Buch durchforstet, aber nichts gefunden. Noch nicht mal seinen Namen", sagte Ron.
"Hm...", sagte ich. Eigentlich hatte ich nach, was auch immer sie mir zeigen wollten, fragen wollen, doch dann hatte ich schnell die Spur gewechselt, falls Fred und George davon nicht unbedingt etwas wissen sollten. Ich würde es wohl heute Abend erfahren....

Es war schon etwa 1 Uhr nachts, als Harry und ich aufbrachen. Ron hatte gesagt, wir sollen zu zweit gehen, damit wir trotz Umhang noch schnell genug waren, falls uns jemand erwischte. So machten wir uns auf den Weg durch die ausgestorbenen Gänge. Harry wusste zwar, wo es lang ging, doch ich behielt trotzdem im Auge, wo wir waren, nur für den Fall. Plötzlich hörte man ein Maunzen und ich sah hinab auf Mrs Norris. Schnell bedeutete ich Harry, mir zu folgen und zog ihn hinter eine Tür, die ich versiegelte. Einen Moment wartete ich, dann erklärte ich Harry leise:"Filch ist ein Squib. Er kann nicht zaubern. Das heißt, wenn die Tür zu ist, kommt er nicht rein."
"Wie? Er kann nicht Zaubern? Was ist ein Squib?", fragte Harry.
"Ein Squib stammt aus einer magischen Familie, kann aber selbst nicht zaubern. Was denkst du, warum Filch alle Schüler so hasst? Sie haben das, was er nie hatte. Er hat sich sicher auch mal auf Hogwarts gefreut und wurde dann enttäuscht", sagte ich. Harry blickte mich einen Moment lang an. "Die Vorstellung, dass Filch mal jung war...", sagte er.
"Ja, fällt mir auch schwer", meinte ich nur und lauschte.
"Ich glaube, wir können", sagte ich dann.
"Gut, komm!", sagte Harry und wir schlichen weiter. Bei einer Tür hielt Harry schließlich inne.
Wir traten ein und Harry sagte:"Vielleicht verschließt du die Tür wieder."
Ich nickte und zückte den Zauberstab, während Harry den Umhang von uns beiden herunter zog und in den Raum hinein lief. Als ich mich umwandte, sah ich ihn vor einem alt aussehenden Spiegel stehen und traute meinen Augen nicht. Diesen Spiegel kannte ich aus zahllosen Erzählungen von Albus. Ich hatte gewusst, dass er existierte, doch hier? In Hogwarts? Staunend trat ich näher.
"Ich sehe meine Eltern", sagte Harry, mit Blick in den Spiegel. Ich nickte. Das konnte mir auch gut passieren.
"Was sieht Ron? Er war doch auch schon da, oder?", fragte ich.
"Er sieht sich selbst, wie er Schulsprecher und Quidditchkapitän ist und den Hauspokal gewonnen hat", sagte Harry. Einen Moment lang wunderte ich mich, dann dachte ich an Rons Brüder, die das schon geschafft hatten. Er würde nur aus der Masse stechen, wenn er alles schaffte.
"Darf ich mal?", fragte ich. Harry nickte und trat beiseite. Ich stellte mich vor den Spiegel, aufgeregt, was kommen würde. Ich sah mich, doch ich veränderte mich. Mein Ich im Spiegel verwandelte sich langsam in etwas. Es war ein Eichhörnchen. Dann verwandelte ich mich wieder zurück.
"Meine Animagusgestalt", flüsterte ich.
"Was?", fragte Harry.
"Ich ... Ich sehe mich als Animagus. Ich kann mich in ein Eichhörnchen verwandeln", sagte ich verwundert.
"Animagus?", fragte Harry.
"Leute, die sich willentlich in ein Tier verwandeln können", erklärte ich. Doch ich war nicht die Einzige.

Ariane Dumbledore (Hp)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt