Vorbereitungen

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Ich betrat Albus' Büro und er sah mir lächelnd entgegen.
"Setz dich doch!", sagte er. Ich nickte und ließ mich ihm gegenüber nieder.
"Also, erst einmal müssen wir klären, wie du zu den Longbottoms kommst. Ich halte deinen Vorschlag mit dem Flohnetzwerk für ganz passabel", begann Albus. Ich nickte.
"Gut. Und dann müssen wir klären, wann du nach Hogwarts zurück kommst. Ich denke, einen oder zwei Tage vor den Anderen solltest du zurück sein. Hagrid braucht deine Hilfe im Wald, wie jedes Jahr", sagte Albus. Ich lächelte. Ich half Hagrid wirklich gerne und im Winter hatten wir tatsächlich immer einiges zu tun, im Wald. Außerdem wurde es wieder einmal Zeit für einen Besuch bei den Wassermenschen. Ich freute mich schon auf ein Wiedersehen mit Sanehi, die ich seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen hatte.
"Gut, dann erzähl doch mal von deinen Erlebnissen in letzter Zeit", sagte Albus und lehnte sich etwas in seinem Stuhl zurück.
"Ach, es ist eigentlich nicht wirklich was los. Im Unterricht bin ich immernoch allen voraus und sonst gibt es auch nichts zu erzählen", meinte ich. Albus sah mich wieder einmal an, mit seinem Röntgenblick. Ich überlegte, worauf er hinaus wollte (Von unseren Recherchen über Flamel konnte er doch nicht mitbekommen haben?), bis mir die Sache mit Snape wieder einfiel. Davon konnte ich erzählen, solange ich nur das Denkarium nicht erwähnte. Albus sah mich immernoch an.
"Du weißt doch von dem Quidditch Spiel, bei dem Harrys Besen verhext wurde. Harry, Ron und Hermine verdächtigen Severus, aber ich bin mir sicher, dass er es nicht war, sie wollen mir nur nicht glauben und haben sich auf Severus versteift", sagte ich.
"Wieso verdächtigen sie Severus? So, wie ich Miss Granger kenne, braucht sie einen triftigen Grund, um einen Lehrer zu verdächtigen", sagte Albus.
"Hermine meint, beim Spiel durch Hagrids Fernglas erkannt zu haben, dass Severus Harry verhext hat. Aber ich habe ihn mir auch angeschaut und gesehen, dass er 'Protego Maxima' verwendet hat, also hat er Harry beschützt und nicht verhext", sagte ich.
"Aber wer es war, weißt du nicht?", fragte Albus.
"Nein, leider", sagte ich. Albus nickte. Scheinbar wusste er es auch nicht.
"Nun denn, möchtest du mir sonst noch etwas erzählen oder verbringst du deine Zeit lieber mit Gleichaltrigen als mit einem alten Philosophen wie mir?", fragte Albus, worauf ich lächeln musste.
"Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du mir mehr bedeutest als alle anderen?!", fragte ich gespielt genervt.
"Das wirst du wohl noch oft sagen müssen", meinte Albus mit einem Funkeln in den Augen. "Und jetzt ab mit dir in deinen Gemeinschaftsraum!"
"Gut, wir sehen uns!", sagte ich und ging hinaus, wobei es mir einerseits wie schon einmal in diesem Jahr komisch vorkam, nicht in mein Zimmer sondern zur Tür hinaus zu gehen, andererseits hatte ich wie so oft nach den Gesprächen mit Albus ein Gefühl der Befreiung.

Es war nun kurz vor Beginn der Weihnachtsferien. Ich war dieser Tage auf Absprache mit Albus com Unterricht befreit, abgesehen von Zaubertränke, wo Severus uns freundlicherweise am letzten Tag vor den Ferien noch einen Test schreiben ließ. Statt im Unterricht zu sitzen, half ich wie jedes Jahr beim weihnachtlichen Schmücken des Schlosses. Ich ging mit Hagrid in den Wald und suchte die Weihnachtsbäume für die große Halle mit aus, die Hagrid dann fällte und ins Schloss brachte, ich hängte, dieses Jahr zum ersten Mal mit Hilfe von Magie, Lichterketten im Schloss auf, Minerva brachte mir den Spruch zum Verzaubern der Rüstungen bei, sodass diese begannen, Weihnachtslieder zu singen und ich half Filius beim Dekorieren der Großen Halle und der Weihnachtsbäume. Die Pausen dazwischen verbrachte ich in meinem Lernraum, den ich für mein Vorhaben, Animagus zu werden, benutzte. Ich erledigte dort die Hausaufgaben für die verpassten Schulstunden, die ich dann bei Minerva abgab, welche die Arbeiten an die entsprechenden Lehrer weitergab. Außerdem arbeitete ich natürlich immernoch an dem Animagus-Projekt. Doch mir war inzwischen klar, dass es sehr ehrgeizig gewesen war, zu glauben, ich könne das bis Weihnachten schaffen. Ich war nun allerdings so weit, dass ich mich dem größten Problem widmen konnte: Das Alraunenblatt, was man einen Monat lang unter der Zunge tragen musste, um es danach in den Zaubertrank zu mischen. Mir war klar, dass dieses Blatt sofort auffallen würde, vor allem Minerva. Ich musste mir also unbedingt etwas einfallen lassen. Ich zog bereits einige Bücher zu Rate, doch eine Lösung war im Moment nicht in Sicht. Dafür hatte ich einfach zu viel zu tun. Morgen würden jedemfalls endlich die Ferien beginnen, dann war ich die Hausaufgaben schon einmal los. Auch wenn Harry und Ron mich dann wahrscheinlich wieder mit in die Bibliothek nehmen würden, um nach Nicolas Flamel zu suchen, wovor ich mich diese Woche mit der Ausrede, dass ich helfen müsse, gedrückt hatte. Ich beendete meine Stoffwiederholung für Zaubertränke, als ich einen Blick auf die Uhr warf und feststellte, dass ich los zum Test musste. Ich kam noch rechtzeitig beim Klassenzimmer an, begrüßte schnell Harry, Ron und Hermine und setzte mich dann neben Hermine. Der Test war für mich ziemlich einfach, das war aber auch kein Wunder. Auch Hermine hatte den Test ziemlich leicht gefunden, wie sie mir erzählte, als wir uns auf dem Pausenhof darüber unterhielten, doch sie machte sich wie immer mehr Sorgen als nötig. Ich hatte beschlossen, für diese Pause noch bei den anderen zu bleiben. Harry und Ron hatten den Test ihrer Ansicht nach 'voll versaut', auch wenn ich das bei Harry nicht ganz glaubte, denn er lag mit seinen Noten normalerweise im guten Mittelfeld. Als es gongte, ging ich dann los zu Filius in die Große Halle, der mich als Hilfe für das Schmücken des 6. der 12 Weihnachtsbäumen angefordert hatte. Hagrid schleppte die Bäume nämlich nicht alle sofort ins Schloss, sondern nach und nach, damit jeder Baum geschmückt war, wenn die Schüler ihn sahen und bis zum Ende des Tages einfach immer zwei Bäume dazugekommen waren. Auch, wenn man noch deutlich sah, welche Stellen der Bäume Filius und welche ich geschmückt hatte (bei mir war der Schmuck immer mehr auf einem Haufen und bei Filius schön gleichmäßig verteilt), war ich doch einigermaßen zufrieden mit meiner Arbeit. Schließlich entließ Filius mich, da es in einer halben Stunde Zeit für das Mittagessen war und ich vorher noch zu Minerva gehen sollte, um kurz den verpassten Stoff in Verwandlung noch einmal durchzugehen.

Ariane Dumbledore (Hp)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt