𝐬𝐞𝐯𝐞𝐧𝐭𝐞𝐞𝐧.

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Jeongguk

"Mr. Kim! Könnte ich sie einmal sprechen?", ruft eine weibliche Stimme meinen Chef, welcher sich sofort zu ihr umdreht. Er lächelte ihr zu, was sie glücklich und breit erwiedert. Ich stelle mich leicht neben Taehyung begrüße ihn ebenfalls kurz.
"Taehyung-ah. Gehst du heute Abend mit mir essen? Ich habe unglaublich viel zu erzählen", strahlt sie und nimmt, mein Geschmack, viel zu aufdringlich seine Hand in ihre.

Ist das seine Freundin?

Ich habe schon so die einen oder anderen Gerüchte von Taehyung gehört, aber nie weiter oder genau zu gehört, da ich mir mein eigenes Bild verschaffen will. Immerhin arbeite ich hier erst seit einem einzigen Tag, aber so wie es aussieht, scheint es wirklich wahr zu sein, dass er eine Freundin hat.

"Miya, was machst du schon hier?", möchte Taehyung vorerst wissen. Sofort fährt sich Miya, wie eben herausgefunden, durch ihre roten, langen Haare und kichert etwas.
"Mein Appa hat mich früher aus Brasilien herkommen lassen! Ist doch wunderbar oder nicht? Ich freue mich dich endlich wiederzusehen!"

"Wieso früher gekommen? Ich dachte du beendest deine Ausbildung dort und wanderst mach Australien aus?"

Sie schnalzt mit der Zunge und winkt ab.

"Papalapapp, Australien ist öde und die Insekten einfach nur widerlich. Ich habe die Ausbildung abgebrochen und bin zurück nach Südkorea! Endlich wieder zu Hause", freudig klatscht sie in ihre Hände und wirft Taehyung schon wieder ein Lächeln zu.

Ihr steht die gefälschte Freundlichkeit nur so ins Gesicht geschrieben und ich kann gar nicht glauben, dass Mister Kim es nicht bemerkt. So langsam habe ich auch das Gefühl sie möchte mehr als nur ihn.

"Lass uns essen gehen", bettelt sie nun schon fast und schaut ihm mit unschuldigen Hundeaugen an. Taehyung seufzt und wendet seinen Blick ab, nimmt den Kakao aus meiner Hand und trinkt einen Schluck., ich schweige nach wie vor. Seinem Blick allerdings nach zu urteilen schmeckt es ihm, einen Pluspunkt für mich. Wenn ich weiter so mache, dann werde ich vielleicht doch noch ein guter Sekretär.

"Miya, Ich habe diesen Monat wenig Zeit. Lass uns das auf nächsten Monat verschieben", bringt er nur noch über die Lippen, ehe wir uns auf den Weg in sein Büro machen. Um die mir Fremde nicht all zu verdattert stehen zu lassen, verbeuge ich mich noch einmal entschuldigend und haste dann meinem Chef schnell hinter her. Zusammen betreten wir den Fahrstuhl, ich hoffe, dass wir diesmal ohne weitere Unanehmlichkeiten, im Büro ankommen.

"Der Kakao schmeckt annehmbar, immerhin ist er noch heiß.", bestätigt er meine vorigen, unausgesprochenen Worte. Lächelnd nicke ich und bin mit dieser Aussage vorerst zufrieden.

Ich kann mich ja von einem annehmbar auf ein perfekt steigern, oder nicht?

Aber darum geht es mir jetzt gar nicht, jetzt wäre die beste Chance, mit ihm über den gestrigen Abend zu reden. Jetzt bin ich bei vollem Verstand und kriege ordentliche Sätze zu Stande, also brauche ich mir selber keinen Druck machen etwas falsches oder unbedachtes zu sagen.

"Herr Kim, wegen gestern Abend.. Ich wollte mich noch einmal für gestern Abend bedanken, dass sie mich gerettet haben!"

"Habe ich gerne gemacht, Baby", schmunzelt er und trinkt einen weiteren Schluck aus dem kahlen, weißen Becher, während meine Wangen ungewollt eine rote Farbe annehmen.

Er tut es schon wieder.
Schon wieder nennt er mich Baby, obwohl er augenscheinlich wohl eine Freundin hat. Ich möchte auf gar keinen Fall die Person sein mit der er seine Partnerin betrügt, ebenso wenig möchte ich überhaupt so von ihm genannt werden.

Obwohl es schon einen gewissen Reiz hat..
Bei diesem Gedanken schüttelte ich sofort meinen Kopf und widme mich meinem Nebenmann. Den Kosenamen ignorierend fahre ich einfach fort:

"Steht das Angebot mit dem gemeinsames Abendessen n-nach wie vor?", stotttere ich mit unsicherer Stimme vor mich hin. Sobald ich den Satz zu Ende spreche, gleitet Taehyungs Blick zu mir herüber und mustert mich ausgiebig. Ich hasse es jetzt schon, wenn er es macht, dann fühle ich mich so klein und.. unterworfen.

"Natürlich steht es noch, hast du etwa doch Zeit?", die sichtliche Amüsanz welche in seiner Stimme mitschwingt ist nicht zu überhören, worüber ich auch gerne die Augen verdrehen möchte, lasse es aber lieber schnell bleiben.

"Ich sage dem Abend zu."

Mister Kim | tk Where stories live. Discover now