𝐭𝐰𝐞𝐧𝐭𝐲 𝐬𝐞𝐯𝐞𝐧.

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Jeongguk

Er seufzt.

Langsam habe ich das Gefühl er ist schon von meinem ganzen Auftreten genervt, weil ich immer wieder Sachen hinterfrage oder nicht auf seine Bitten höre. Das beste Beispiel ist das Siezen, er hat mir so oft gesagt ich solle das bitte im Privatem sein lassen, da er keinen Anlass dazu sieht. Außerberuflich sind wir nichts weiter als Bekannte - laut ihm.

"Ich wollte nach dir sehen.", beantwortet er mir denn und isst etwas von der Suppe.

"Das wäre nicht nötig. Ich komme gut alleine zurecht", verteidige ich mich wahrheitsgemäß. Ich kann ja wohl auf mich selbst aufpassen, das musste ich die letzten 4 Jahre auch und siehe da, Ich lebe immernoch. Diese Aussage nehme ich nicht einfach so hin, Ich möchte eine Erklärung, eine sinnvolle Erklärung.

"Doch wäre es, so wie du vorhin reagiert hast. Was meinst du wie ich mich erschrocken habe als du auf einmal losgeschrien hast. Du hattest panische Angst"

Von der einen auf die andere Sekunde hin, werde ich knallrot im Gesicht und drehe schnell meinen Kopf weg. Ich möchte nicht, dass er sieht, wie peinlich mir das ganze eigentlich ist. Ich meine welcher Verrückter schreit los, nur weil es an der Tür klingelt und dort auch zufällig eine Person vor der Tür steht? Herzlichen Glückwunsch, das bin ich, Jeon Jeongguk. Trotzdem komme ich mir von Minute zu Minute, immer blöder vor. Mein Verhalten glich wirklich einem Trottel, einem paranoiden Trottel welcher sich in seiner Wohnung verschanzt und sich vor dem Leben verstecken will. Erst jetzt wird mir eigentlich klar, dass ich genau das bin. Ich habe mich extrem abgeschottet seitdem meine Eltern damals bei diesem Amoklauf in der Bank ums Leben gekommen sind. Ich war gerade mal 16 Jahre dazu noch völlig allein, natürlich konnte ich das alles noch gar nicht verkraften.

Um nicht zu weinen, ergreife ich schnell wieder das Wort und versuche möglichst vom Thema abzulenken. Ich möchte jetzt nicht an dieses schreckliche Thema zurück denken. Ich möchte allgemein nicht mehr an diese traumatisierende Vergangenheit denken. Meine Eltern sind oben im Himmel und schauen mir zu, beachten jeden Schritt den ich tue und warnen mich vor dem bösen.

"Schmeckt dir die Suppe denn?", lächle ich gespielt und deute kurz auf diese. Er legt kurz den Kopf schief und scheint meinen plötzlichen Themawechseln erst gar nicht zu verstehen, doch dann nickt er.

"Ja, du bist ein guter Koch, wirklich lecker. Dennoch, sag mir warum du auf einmal solche Angst hättest, hast du jemand anderes erwartet?", fragt er und plötzlich kommt mir alles Spanisch vor.

Kann es sein..

Das kann doch gar kein Zufall sein. Zu aller erst überfällt er mich im Fahrstuhl und küsst mich, dann nennt er mich Baby und solche Sachen, auf einmal möchte Tehyung dann mit mir auf ein essen gehen, dort fragt er mich auch über solche intimen Sachen aus. Zusätzlich nimmt er am gleichen Abend noch mein Handy und speicherte wohl seine Nummer ein. Doch plötzlich schreibt mir dieser widerwärtige 'Daddy' wie sehr er mich doch durchnehmen will und dass ich nach seinem Geschlechtsteil schon noch betteln werde. Ich kann mich nicht erinnern je so eine Person in meinen Kontakten gespeichert zu haben und da Taehyung zufälliger Weise mein Handy hatte, passt das für mich alles zusammen.

Er ist dieser 'Daddy'.
Er möchte mich besitzen.

"Ich hole kurz mein Handy, o-okay?", stotterte ich und stehe im nächsten Moment auf zittrigen Beinen neben meinem Bett. Taehyung nickt nur und schneller als er gucken kann, verschwinde ich aus dem Raum. Ich werde diesem Perversen jetzt schreiben und auf seine Spielchen eingehen. Dann werden wir sehen ob es sich dabei um Taehyung handelt oder ein andere es auf mich abgesehen hat.

Mister Kim | tk Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt