Mister Kim | tk

𝐟𝐢𝐟𝐭𝐲 𝐞𝐢𝐠𝐡𝐭.

Jeongguk

"M-Meine Eltern?", frage ich zittrig und höre prompt auf die kleinen Kreise auf seiner Brust zu malen. "Nur wenn du möchtest, ich will dich nicht zwingen darüber zu reden", seine stimme klingt sanft, doch danach ist es für eine lange zeit ruhig. Ich bin zwiegespalten, einerseits könnte ich Taehyung durchaus von dem Tod meiner Eltern erzählen, andererseits würde es ja kaum etwas verändern. Ich habe noch nie mit jemanden darüber geredet, weder damals mit dem Polizisten noch mit meiner Tante. Die Leute im Krankenhaus dachten sogar dass ich durch das Trauma von damals verstummt sei. Doch als man meine Schule kontaktierte versicherten diese ihnen, dass ich stets mitarbeite, schließlich wollte ich nicht das meine Noten darunter leiden. Meine Eltern hätten das auch nicht gewollt. Nur zu gern hätte ich sie bei meinem Abschluss dabei gehabt, aber ich kann froh sein verschont geblieben zu sein.

"ich.. damals", beginne ich unentschlossen und schlucke den kloß im meinem Hals herunter um besser wort zu fassen. Ich muss warscheinlich einige pausen einbauen, denn völlig verarbeitet habe ich das Thema noch lange nicht. Ich hatte schließlich ein inniges Verhältnis mit meiner Mutter sowie meinem Vater. Wir waren eine wirklich tolle Familie, ich habe mich immer wohl gefühlt.

"Lass dir so viel Zeit wie du möchtest Baby, ich höre dir zu", lächelt mir Taehyung entgegen und ermutigt mich ein wenig mehr über meine Vergangenheit zu reden. Ich vertraue ihm mittlerweile sehr und ich finde, wenn man etwas sehr persönliches vorallem prägendes von einander erfährt, kann das verhältnis doch nur vertrauter werden. Ich möchte Taehyung näher kennenlernen und ihm näher sein, schließlich macht man es in einer Beziehung doch auch so..

"Ich war noch ziemlich jung, ich war schließlich gerade mal sechszehn jahre alt geworden. Meine Eltern und ich saßen jenes Freitag Abends auf der Couch, so wie immer wenn wir den Filmeabend starteten."

Taehyung's Hand greift nach meiner und drückt sie sanft.

"Hätte ich gewusst.. dass..", meine Stimme bricht ab und einzelne Tränen rinnen meine Wangen herunter. Sofort reagiert Taehyung und platziert mich zwischen seinen Beinen, bevor er schließlich seine starken Arme von hinten um mich schlingt. "Sh,Sh Baby beruhig dich, ich bin hier. Mach langsam und dräng dich nicht selbst dazu okay?", sein heißer Atem prallt gegen meinen Nacken und löst eine Gänsehaut aus, doch völlig beruhigen kann ich mich dadurch nicht.

"I-Ich war nur kurz Einkaufen, d-da ich etwas zu knabbern haben wollte.. ich muss wohl d-die tür aufgelassen haben, denn a-als ich zurück kam d-da", laut schluchze ich und fahre mir mit zittrigen händen über die Augen um die aufkommenden Tränen wegzuwischen. Ich atme ungleich und mein Herz rast, als würde ich jeden moment einen herzinfarkt bekommen. "man hat sie umgebracht tae! als ich wieder kam waren so gut wie all unsere wertsachen verschwunden und eomma.. und a-appa lagen dort.. voll m-", taehyung unterbricht mich.

"du brauchst nicht weiter reden. versuch dich zu beruhigen", er drückt mich fest an sich, während ich mich etwas drehe und laut losheule. Mir ist es gerade egal ob er mein Chef ist oder Sexpartner, wie auch immer man uns bezeichnen mag, es tut einfach nur höllisch weh dran zurück zu denken. Allerdings fühle ich mich ein wenig erleichtert endlich drüber geredet zu haben, wenn auch mit diesen umständen. entweder taehyung kommt damit klar und verurteilt mich nicht deswegen oder er geht und meldet sich nicht mehr - das liegt nun in seiner Hand.

"dich trifft keine Schuld, verstanden? ich möchte nicht dass du so denkst. ich hoffe die täter haben ihre rechtmäßige strafe kassiert, wenn nicht, werde ich dafür sorgen dass sie es bereuen geboren zu sein. wenn ich dich hier so aufgebracht und völlig verloren sehe, zerbricht mir das herz jungkook. aber eins kannst du mir glauben, ich bin unglaublich froh dass du dieses ereignis mit mir geteilt hast. ich werde es hüten und dir wo ich nur kann unter die arme greifen. niemand tut meinem baby weh, gar niemand."