E.I.N.S

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Genervt tippte ich auf meiner Tastatur rum. Wieder das Gleiche, als ob die Chefin mich hassen würde. Immer muss ich alles machen. Ihre neuen Termine planen, falsche Rechnungen ausgleichen und wütende Kundenbriefe beantworten und so weiter. Ich bin immer für die Drecksarbeit gut, Hauptsache die anderen fünf können sich gemütlich zurücklehnen.

Außer mir arbeiteten hier noch fünf weitere, in diesem Büro. Das Unternehmen wächst und weitere Stellen sollen vergeben werden, aber anstatt dies zu tun, bombardiert man mich mit allen möglichen Aufgaben.

Unsere Firma bietet individuelle Mode und Schmuck an die sich der Kunde selbst per Privatgespräch unten in der Lobby, am Telefon, oder per Webseite erstellen kann.

Individuelle Menschen, verdienen individuelles Aussehen, ist unser Motto.

Die netten Kundengespräche und Beratungen so wie Verkauf und Organisationen von Veranstaltungen wird mir meist verwehrt. Das bekommt ihr Liebling James. Ich bin mir sicher, er vögelt sie, damit er die guten Aufträge bekommt und öfter frei, wegen angeblichen wichtigen Geschäften außerhalb. Der blonde Schönling ist aber auch sonst für wenig zu gebrauchen.

Weitere Kollegen wie Sora, die meist am Telefon klebt. Da ihre Stimme klingt wie Musik, wenn sie was verkaufen will. Selbst ich würde ihr alles abnehmen. Dann ist da noch Alfred, der älteste mit ende dreißig und ein Ass im Finanzwesen. Mason und Daniel sind angeblich verwandt. Halbbrüder so weit ich weiß. Zwei echt hübsche Burschen, aber auch etwas eingebildet. Mason ist Lehrling und soll hier als Bürokaufmann ausgebildet werden, dann geht er eh wieder. Und für diese Ausbildung ist sein Bruder zuständig, der mit ihm auch alle Hände voll zu tun hat. Drei stellen sind noch frei. Die Chefin möchte jemand für die Papiere, Briefe. Der Traditionelle weg des Schriftverkehrs. Und der jenige, soll sich auch endlich mal, um die Akten kümmert und sortieren. Und eine Stelle ist für einen Techniker offen. Jemand der sich im IT Wesen bewegt. Hardware und Software. Webseiten gestalten und vieles mehr, was mit PC Gram zu tun hat. Die dritte Stelle soll nur eine Stelle für einen Laufburschen sein. Der Kaffee bringt, jemand bei banalen Sachen zu Hand geht, wenn man ihn braucht und wenn er noch gut aussieht und gehorsam ist bestimmt ein zweites Schoßhündchen, für Miss Hutson wird.

Ich bin normal auch nur eine Aushilfe. Wurde aber angelernt. Und meine Kollegen so wie die Hutson waren begeistert von meiner Lernfähigkeit ohne Vorkenntnisse oder Ausbildung. Leider war das wohl ein Fehler, dass ich alles gegeben habe. Deswegen darf ich der Arsch für alles sein. Zumindest für alles Schlechte. Aber hier in New york findet man kaum gute Jobs. Entweder man geht unter, oder versucht sein Bestes, was oft auch nicht genug ist.

Aber heute bekam ich eine interessante Aufgabe. Normal machte dies auch James, aber der war heute nicht da.

Ich sollte einen Neuen einweisen, den James für die IT Sache gefunden hätte. Ich weiß noch nicht, wer es ist und wie er aussieht. Kenne noch nicht mal sein Namen.

"Na Schönheit, wieder am Werkeln?"

Eine tiefe raue Stimme sprach mich an. Eine, die unverkennbar war. Logan, unser Mann für alles stand lächelnd da. Er ist gelernter Elektroniker. Er ist aber auch Hausmeister und vor allem Frauenschwarm. Logen ist eine raue Erscheinung. Dreitagebart, immer zerzaustes Haar, voll tätowiert. Stimme wie ein Raucher, dabei tut er das gar nicht. Man sieht ihn immer in seiner Latzhose, worunter er immer dünne Muskelshirts trägt, die seine tätowierten starken Arme freilegten.

"Guten Morgen!"

Ich lächelte ihn freudig an. Als er mich mit seinen Süßen Grübchen anblickte.

"Misses hat mich wieder nach oben geordert. Ein Raum hat angeblich flackernde Lichter."

"Ja, der erste Aktenraum. Warte, ich zeig es dir!" Er warf mir ein Augenbrauenzucken entgegen, was mir symbolisierte, das ich vorgehen soll. Dabei kaute er weiter vergnügt auf einem Zahnstocher rum.

Im Raum schaltete ich das Licht an und zeigte ihm, was nicht funktionierte.

"Alles klar Schönheit, du kannst wieder an die Arbeit!" Er schlug mir leicht auf den Po. Ich riss die Augen auf, da dies unerwartet war.

Ein kesses Grinsen war dann auf Logans Gesicht zu erkennen, als ich verlegen aus dem Raum lief.

Er machte öfters solche Spielchen, ging aber nie weiter. Er war einiges älter als ich und meinte, er vergreift sich nicht an Minderjährigen. Dieser Spruch kam oft, da ich leider sehr Jung wirke. Meine helle Haut, die makellos, wie Porzellan glänzte. Meine roten, vollen Lippen und großen Grünen Kulleraugen machten den Anblick nicht besser. Ich wirke für viele wie eine Puppe. Mein Rotbraunes, langes Haar war der letzte Schliff, der Männer verrück werden ließ. Aber zudem, war mein Körper doch, ein krasses Gegenstück. Dieser ist alles andere als puppenhaft. Großer Busen, lange Beine, wohlgeformte Taille und das nur auf 162 cm.

Am Platz angekommen, schaute ich auf die Uhr und sah, dass ich kurz vor dem Gespräch mit dem Neuen stehe. Ich bin gespannt, wer er ist. So viel weiß ich schon, es ist wieder ein Kerl. Ich nahm die Papiere, die er unterschreiben musste, würde er wirklich eingestellt. Ein paar Broschüren, die wir jeden Neuen in die Hand drücken, über die Firma und mein Notizblock. Das Gespräch findet unten in der Lobby statt. Ich war gespannt und konnte es kaum erwarten.

Dirty Deal! - Zeig mir dein Wahres Ich!Where stories live. Discover now