S.E C.H.S

5.7K 123 6
                                    

Am nächsten Morgen tauchte Raylie gleichzeitig mit mir vor dem Büro auf.

Ich wechselte die Straßenseite und wollte mir ein Cappuccino holen, da ich die Nacht kaum geschlafen habe. Dachte mir, dass es vielleicht eine gute Idee wäre, etwas Koffein in mich rein zu schütten.

Ich wollte warten bis er im Gebäude verschwindet, aber das tat er nicht. Er schaute mit ernster Miene zu mir rüber, was hat der Spinner jetzt schon wieder? Dann kam er plötzlich auf mich zu.

"Morgen Babe!" Rief er.

"Was soll das? Schrei hier nicht so rum!"

Er nahm meine Hand und zog mich mit.

"Bekommst du überhaupt was mit? Dich muss man ständig schützen Püppchen."

Vor was? Ich wusste nicht, was er meinte.

"Wo vor ..."

Er drehte sich mit dem Rücken zur Bäckerei und mich zu frontal zu ihm, bevor ich überhaupt meine Frage stellen konnte.

"Kommt der dir bekannt vor?"

Ich schaute dann unauffällig an ihm vorbei. Ein großer Muskelberg von Mann stand da. Und tatsächlich wusste ich, wer er war. Einer der drei von gestern. Idiot Nummer zwei. Der mit dem Katzenspruch.

"Er stand ganz nah an dir, als du aus der Bäckerei raus kamst. Er hat an dir geschnüffelt. Stinkst du?"

Alberte er dann rum und schnüffelte auch an mir rum.

"Hör auf! Was soll der Blödsinn?"

"Ich will riechen, was er roch! Rieche aber nur ein junges Gänseblümchen!"

Ich musste dann doch irgendwie schmunzeln, über den Unsinn, den er von sich gab. Aber dann bekam ich etwas Panik. Was ist, wenn ich denen öfter begegne.

Entweder arbeiten die hier, oder sind jeden Tag zum Training da.

In dem Augenblick dachte ich an eine doofe Idee. Aber ein anderer fiel mir ja nicht ein.

"Du ..." Ich räusperte noch mal, bevor ich weiter sprach.

"Würdest du? Ich meine, du arbeitest auch hier und ... Na ja, wem soll ich sonst fragen. Wegen ... du weißt schon."

Er blickte mich verwirrt an und verstand wohl kein Wort. Ich selbst wusste nicht, was ich da rede.

Ich atmete tief durch und riss mich zusammen. Ja, er war ein arrogantes Arschloch. Aber vielleicht kann er auch anders. Er hilft mir ja auch immer.

"Würdest du weiter meinen Freund spielen?"

Brach es dann endlich aus mir raus.

Er schaute weiter verdutzt und sagte erst mal nichts.

"Warte! Ich soll deinen Freund spielen? Was für ein Grund sollte ich haben das zu tun?"

"Um ... auf mich ... auf zu ... passen?"

Sprach ich sehr langsam. Und wusste nicht ob ich lachen oder heulen sollte, weil ich ausgerechnet ihm das vorschlug.

Der Einzige der mir noch einfiel, wäre Logan, aber er ist selten anzutreffen beziehungsweise hat nie Zeit. Und mit ihm wäre es nicht glaubwürdig.

Alle wissen, wie Logan tickt und was zwischen uns läuft

"Ha! Ja, ist klar. Ich opfere die Zeit doch nicht, um für dich Wachhund zu spielen. Reicht es nicht das ich ..."

Er hörte auf zu reden und grinste mich an.

"Was?" Wollte ich wissen. Das Grinsen gefiel mir gar nicht.

"Was bist du bereit dafür, zu tun?"

Oh nein. Ich hoffte, er würde jetzt nichts Versautes wollen oder was anderes Schlimmes.

"Was meinst du?" Meine Frage klang vorsichtig und ich hatte einen leicht scharfen Unterton. Er sollte merken das ich die Frage als unangenehm empfand und hoffte, dass das jetzt nichts Schlimmes kommen würde.

"Ich tu es! Du tust aber ab da an, was ich dir sage. Bist so gesagt meine persönliche Sekretärin. Und musst mich auf Partys begleiten!" Er fühlte sich wohl ziemlich erhaben. Aber wenn das alles ist. Hoffentlich wird das kein Fehler.

"Ok. Dafür hast du aber auch immer den Kopf hinzuhalten, wenn mich jemand anmacht! Du musst mir den ganzen Ärger vom Hals halten." Er grinste dann mit einem Zwinkern und legte den Arm um mich.

"Klar, dafür hast du mich jetzt ja!"

Er stolzierte mit mir im Arm, in das Gebäude, bis wir am Aufzug waren.

"Sag mal, wo wohnst du? Und hast du ein Handy? Könnte dich auch außerhalb der Arbeit schützen."

"Nein, da hatte ich bis jetzt noch keine Probleme. Und jetzt nimm die Hand von meinem Po!" Er rutschte runter zu meinen Hüften. Als wir standen, noch tiefer. Deswegen musste ich ihn ermahnen.

"Na na, wie war das? Ich soll deinen Freund spielen? Es muss doch echt wirken, süße."

Ich fand jetzt schon, dass das ein Fehler war. Er war ein richtiger Vollidiot und nutze es aus, dass wir ein Deal hatten.

"Wie heißt du jetzt? Muss ja etwas über meine Freundin wissen. Vielleicht auch Geburtstag und paar andere Details, die alles echter wirken lassen."

Ich rollte genervt mit den Augen.

"Du sollst mich nur schützen. Das mit dem Freund spielen ist eher reine Ablenkung. Sagen wir, du bist eher mein Bodyguard. Aber das nimmt mir doch keiner ab."

Dirty Deal! - Zeig mir dein Wahres Ich!Where stories live. Discover now