F.Ü.N.F.U.N.D.V.I.E.R.Z.I.G

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"Ich hoffe, du fängst auch mal endlich an, dein Gehirn ein zu setzten." Neckte Jayson ihn.

"Was soll das jetzt heißen? Suchst du Stress?" Ich verdrehte die Augen und stütze meinem Kopf auf den Tisch. Raylie ist immer gleich so ungehalten. Anstatt sich verbal zu wehren, droht er immer gleich.

"Nein. Ich meine, dass du nicht immer alles glaubst, was man dir auftischt und endlich mal etwas lernst Menschen besser einzuschätzen. Du lässt dich zu oft von Wut leiten. Oder jetzt sogar Eifersucht."

Da hatte er recht. Raylie war extrem impulsiv. Aber auf eine Art mochte ich das ja.

"Noch mal zum Thema, wegen James. Was machen wir jetzt? Ich kann mich ja keine Sekunde mehr alleine auf die Straße trauen. Ich wusste nicht mal, dass die Stanfords die reichsten Menschen hier in der Umgebung sind. Ich kannte die Firma nicht mal. Aber die Firma die James jetzt übernimmt von Evylin, ist auch mit Weitem eines der größten in der Modebranche geworden. Geld hat er jetzt genug."

Er überlegte, als ich dies sagte, bevor er antwortete.

"Ja du hast recht. Da muss mehr dahinter stecken. Irgendwas stört mich. Vielleicht was Persönliches? Denn die Firma gehört dir ha nur zum Teil oder? Normal hat Chester den größten Anteil, also was will er von dir?"

Dabei blickte er zu Raylie.

"Nein. Ich wüsste nichts. Und bei Lorita und Chester, keine Ahnung. Die hatten mit dem nicht wirklich was zu tun. Aber ja, ich habe erst nur ein kleinen Teil der Firma. Das sagen, haben immer noch die beiden."

Ich drehte mich dann zu Jayson und blickte ihm tief in die Augen. Er tat das Gleiche und ich sah Ehrlichkeit. Sein Blick, seine Gestik nichts verriet, das er lügen würde.

"Jayson?"

Ich nahm seine Hand, was Raylie nicht gefiel. Ich sah, wie er die Fäuste ballte.

Jayson guckte mich mit seinen Braunen großen Augen nur an.

"Ich will dir vertrauen, da ich dich mag. Wehe du enttäuscht mich ... uns."

Er lächelte und strich mir kurz über die Wange.

"Ich möchte euch beiden helfen."

Sagte er zuerst lächelnd zu mir, dann mit Nachdruck zu Raylie.

"Euch beide!" Raylie schaute genervt. Ich verstand nicht warum? Aber ich ließ ihn. Ich werde doch nicht von anderen Abstand halten, nur weil er eifersüchtig ist.

"Ich muss mal." Ich ging dann ins Bad. Ich hörte Stimmen und lauschte.

"Wehe, du fasst sie noch mal so an."

"Ich bin nicht dein Feind Raylie. Ich habe nur ihre Wange berührt, mehr nicht. Sei froh, das sie sich für dich entschieden hat. Aber wenn du so weiter machst, versaust du es noch."

Jayson klang erfreut und etwas arrogant dabei. Ich hätte zugern seine Mimik erblickt. Und wie Raylie jetzt wohl reagiert.

"Mit deinem Getue treibst du sie noch in die Arme anderer Männer." Dann hörte ich es poltern.

"Du verdammter Wichser!"

Ich stürmte raus und sah, wie Raylie auf Jayson saß. Leider muss er schon zugehauen haben, da Jayson blutete.

"Raylie!" Ich stieß ihn von ihm runter. Half Jayson aber nicht.

"Und du? Warum musst du provozieren. Ich hab das gehört. Bestimmt hast du noch dämlich gegrinst. Muss das sein?"

Dann beugte ich mich zu ihm und schaute mir seine aufgeplatzte Lippe an.

"Ich sollte ihn dafür noch ein paar verpassen." Schimpfte Raylie lautstark.

"Es reicht! Ihr und eure ständigen Streitereien. Mir reichts. Könnt ihr Mal damit aufhören und euch wie normale Menschen benehmen?"

Raylie rannte dann raus. Er hatte wohl erst mal die Schnauze voll. Ich kümmerte mich dann um Jayson, der an der Wand saß. Ich hob sein Kopf leicht und war ihm ganz nah. Das schien ihn zu gefallen. Als ich noch mit dem Finger über seine Lippe strich, hielt er meine Hand fest. Irgendwie war es merkwürdig, dass ich mich immer noch leicht hingezogen fühlte zu ihm, obwohl ich dachte Raylie zu lieben. Ich verstand nicht, was mit mir los war.

Er zog mich dann ein Stück an sich und strich mir mit seinen Fingerspitzen über die Wange bis zum Kinn. Er hob damit leicht meinen Kopf, so das ich ihn direkt ansehen musste und strich dabei mit den Daumen zärtlich über meine Lippen.

"Wie schade, dass du dich schon entschieden hast." Er kam dann noch ein Stück näher und ich schloss die Augen.

"Ich würde dich sonst küssen."

Gänsehaut breitete sich aus. Es war ein komisches Gefühl, was ich in dem Moment spürte. Ich fühlte mich nicht nur sexuell zu ihm hingezogen, da war was anderes, was tiefer ging.

Ich konnte mich aber nicht abwenden. Ich weiß nicht warum, ich wollte, dass er es tut. Ich wollte wissen, was ich dann fühle. Ich bewegte mein Kopf noch näher und neigte ihn etwas. Jayson legte ein Finger auf meine Lippen, bevor ich ihn berührte.

"Lieber nicht. Ist wohl mein Sex-Appeal, dagegen kommt wohl keine Frau an."

Grinste er und stand auf. Das sollte wohl eine Anspielung sein. Damals habe ich das ja zu ihm gesagt, das er viel davon hat. Ich kam mir in dem Augenblick aber richtig dämlich vor. Ich fand es nicht so witzig wie er.

"Du hast dich doch entschieden. Du liebst ihn?" Ich nickte, aber eher vorsichtig und nachdenklich.
Jayson grinste kurz Schaute mich dabei an und schien eine richtige Antwort zu erwarten.

"Ja." Kam es kurz und knapp. Ich lenkte dann schnell ab, da mir dies unangenehm war.

Dirty Deal! - Zeig mir dein Wahres Ich!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt