Dirty Deal! - Zeig mir dein Wahres Ich!

F.Ü N.F.U.N.D.Z.W A.N.Z I.G

Am Haus von Chester und Lorita angekommen, erwarteten sie uns schon.

Ich war eh verwundert, warum sie mich unbedingt näher kennenlernen wollten. Da wir nicht zusammen sind, wäre das nicht nötig gewesen. Aber er hat mich schon paar mal gerettet, da tu ich ihn gern ein Gefallen.

"Das sieht toll aus kleines."

Was meint sie? Das Kleid? Hat sie damit zu tun? Ich schaute sie fragend an und hoffte auf eine Antwort.

"Männer sind damit leicht überfordert, also musste ich eingreifen. Er kann dir deine Sachen nicht zerreißen und dir dann nichts Neues kaufen." Also weiß sie davon.

Wahrscheinlich erzählt er ihnen fast alles, wenn er selbst das schon ausplaudert.

Mir war das etwas peinlich, da es recht intim ist für meine Verhältnisse.

Sie lächelte bloß etwas neckisch und nahm mich an der Hand. Sie ging mit mir voraus die Männer hinterher.

"Wenn es dir peinlich ist, tut es mir leid. Er hat es nicht freiwillig erzählt. Er fragte nach einem guten Bekleidungsgeschäft und redete wirres Zeug. Bis ich ihn ertappte. Ich half ihn dann beim Kleiderkauf. Er kann schon süß sein, wenn er verlegen wird."

Er und verlegen? Kennt sie den gleichen Raylie, oder hat er ein Zwilling, von dem ich nichts weiß?

"Darf ich fragen, warum ihr mich kennenlernen wollt?" Ich war sehr direkt, da sie dies ja auch war. Und ich war mir sicher, dass sie mir ehrlich Antwort geben würde.

"So wie er von dir spricht, ging ich von aus, dass es etwas länger hält als normal. Was ihr da auch immer habt." Lächelte sie mit einem Seufzer.

"Und sei geehrt, du bist die Erste, die wir gerne, ein zweites Mal einladen. Normal sind uns die Mädels zu bieder. Oder Raylie schießt sie vorher ab. Aber Achtung, ich möchte Raylie nicht als Frauenheld dastehen lassen. Er ist nun mal ein kleiner Magnet, der eher die falschen anzieht."

"Na ja, anzieht ... er drängt sich förmlich auf." Sprach ich leise. Natürlich hörte sie das.

"Inwiefern meine Liebe?"

Ups. Jetzt musste ich ihr natürlich erklären, was ich meinte.

"Er war recht eingebildet. Dachte, er könnte schnipsen und jeder, vor allen die Frauen liegen ihn zu Füßen. Und sein zu großes Selbstbewusstsein, das schon an Arroganz grenzt. Beziehungsweise, er ist es für mich. Von Anfang an unhöflich. Das diese Spitznamen, von Anfang an. Süße, Kleines, Babe. Kaum sieht er eine Chance, mich zu kontrollieren, tut er es auch. Diese Arschloch Art, macht mich wahnsinnig, wenn er mir Befehle erteilt, wenn er mich zu Sachen zwinkt, wenn er mir so nah kommt, wenn er mich berührt wenn er ..." Ich stoppte und riss die Augen auf, da ich merkte das meine Stimme von genervten, zur Erregten wechselte und ich anfangen wollte, Sachen von mir zu geben, die peinlich geworden wären. Zum Glück bemerkte ich dies und sprach nicht weiter.

Sie saß da und musste sich die ganze Zeit das Lachen verkneifen. Mir war das unangenehm. Ich hätte im Erdboden versinken können. Die Männer standen an der Bar und tranken wohl doch ein Bierchen. Von Wegen ohne Alkohol. Na ja, so lange es nur eines bleibt.

"Nach all den Jahren ist er selbst mir ein Rätsel. Wie er von dir spricht, wie er sich benimmt, in deiner Gegenwart. Blicke, Gesten. Er ist diesmal schwer einzuschätzen." Selbst sie versteht ihn nicht. Ob das gut oder schlecht ist, wird sich wohl noch zeigen.

"Hey zum Kennenlernen können wir ein kleines Spiel spielen." Schrie und Chester von der Bar aus entgegen.

"Die höchste Karte, darf der niedrigsten eine persönliche Frage stellen, die ehrlich beantwortet werden muss."

"Ist das dein Ernst? Wir sind keine sechsjährigen mehr. Ist genau so doof wie Flaschendrehen." Raylie war wohl nicht begeistert und ich ehrlich gesagt wäre auch nicht erfreut. Wer weiß, was für Fragen da kommen.

"Ok. Dann hat jeder zwei Joker. Kann einmal ablehnen oder jemand aussuchen der stattdessen antwortet. Und wir spielen das nur zehn Runden, das sind zehn Fragen. Mal sehen, wer öfter Antworten muss." Er kicherte vor sich hin und fand dies wohl sehr amüsant. Ich empfand es eher als peinlich.

Aber Lorita stimmte dann auch zu.

"Aber nicht zu intime Fragen. Wir wollen uns kennenlernen, kein Swingerklub eröffnen" fügte sie dann hinzu und lachte.

"Spaß kennt kein alter. Raylie komm schon! Vielleicht findest du paar interessante Sachen raus." Stieß Chester ihn an, mit einem Zwinkern an.

Ich schaute ihn dann mit zusammengekniffenen Augen an. Chester bemerkte dies und kratzte sich am Hinterkopf.

"Zieh nicht so ein Gesicht, Prinzessin." Grinste er mir frech entgegen. Hat er tatsächlich mich, mit Prinzessin gemeint? Ich schaute dann kurz zu Lorita dann wieder zu ihn.

"Ja ich meine dich Celyna." Sein freches Grinsen und seine neckische Art, war irgendwie süß. Er erinnerte mich an meinem Bruder. So ist er auch ständig. Nur das er mich immer Krümel nannte. Ich habe den Spitznamen gehasst.

Als ich an ihn denken musste, vermisste ich ihn. Ich holte tief Luft und wollte nicht traurig wirken.

"Alles ok? Wir müssen nicht, wenn es dir so unangenehm ist, Liebes."

"Nein. Alles gut." Chester kam dann zu mir. Und verbeugte sich wie ein Edelmann vor mir. Dann streckte er mir die Hand hin.

"Darf ich Madam bitten?" Ich musste grinsen. Schaute aber noch mal Lorita an. Ich wollte so was wie eine Erlaubnis. Ich wollte nichts falsch machen.

"Keine Sorge Liebes, du kannst ruhig etwas lockerer sein." Ihr lächeln war wieder so äußerst freundlich und ihre Augen strahlten ihre unglaubliche Ruhe aus. Ich nahm dann Chesters Hand und folgte ihm zur Bar. Ich sah Raylie kurz lächeln, das aber schnell verschwand, als ich ihn anblickte. Als ich dadurch etwas nachdenklich den Kopf senkte, legte mir Lorita die Hand auf die Schulter.

"Nehme das nicht zu ernst, wenn er so was tut. Er weiß selbst manchmal nicht warum."

Sie schien wirklich, alles zu bemerken.