Z.W.E.I.U.N.D.F.Ü.N.F.Z.I.G

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Der Tag verging rasend schnell. Jayson war wieder weg, wollte aber in der Nähe bleiben. Aber im Haus wollte er nicht länger verweilen. Ich sprach den Tag kaum mit Raylie. Er fing wieder an, viel in deren Firma zu verbringen. Das mit Jayson nervt ihn wohl gewaltig.

Ich fragte mich immer noch, was es mit James auf sich hat. Warum er uns, oder vielleicht nur mich, verfolgte?

Die Firma von Evylin gehört ihn, er hat Geld und Macht. Was will er mehr? Und warum fing das alles an, seit ich mit Raylie verkehre.

"Wie soll das weiter gehen?"

Ich zuckte vor Schreck zusammen. Raylie stand plötzlich neben mir.

"Was meinst du?"

Er schlenderte um die Bar, an der ich saß. Ich genehmigte mir ein Trink, dass ihm wohl nicht gefiel.

"Du wirst nicht wieder so wie gestern?"

Ich schüttelte den Kopf und nahm noch ein Schluck von meinem Glas.

"Nein. Es bleibt bei dem kleinen Cocktail. Ist mehr Saft und Sahne als Alk."

Bei dem musste er wieder Grinsen. Wie ein pubertierender Junge. Konnte er nicht mal ernst bleiben? Mein Gesicht verriet auch, das ich das nicht lustig fand.

"Sorry. Aber du bist selbst Schuld. Guck dich an. Dein Geruch. Du machst mich wahnsinnig." Hauchte er mir ins Ohr.

Er strich mit den Fingerspitzen langsam über meine Arme. Dabei küsste er meine Schulter und wanderte mit den Lippen über diese bis zum Hals.

Ich war diesmal nicht in der Stimmung und fragte mich langsam, ob es mehr gibt in unserer Beziehung als Sex und Streit, weil er eifersüchtig ist. Ich kam mir wie ein Sexspielzeug vor.

Ich drehte mich zu ihm und versuchte, etwas Abstand zu gewinnen. Ich hörte dann Stimmen. Chester und Lorita waren da. Als ich aufstehen wollte, hielt mich Raylie am Arm fest.

"Was ist? Wo willst du hin?"

"Mich etwas mit Chester unterhalten."
Er schaute dann etwas genervt und zog mich zu sich.

"Das kannst du auch später. Jetzt will ich, dein Körper spüren." Ich drückte ihn wieder weg. Er dachte wieder es sein ein Spiel aber als ich fester drückte und diesmal mich dabei von ihn abwandte, war er nicht sehr erfreut.

"Lass los Raylie! Jetzt nicht. Mir geht es nicht so gut. Ich will einfach nur abschalten."

"Das kannst du auch mit mir! Warum hängst du so oft bei Ches. Der könnte dein Vater sein!"

"Es hat nicht immer gleich alles mit Sex zu tun! Ich mag ihn als Freund. Für mich ist eher auch so was wie ein Vater. Was denkst du von mir?"
Er drückte dann etwas fester zu.

"Raylie! Du tust mir weh!"

"Ist es wegen Jayson? Hat der Wixer dir den Kopf verdreht?"

"Ich will einfach jetzt nicht. Was ist daran jetzt so schlimm? Mach kein Drama draus. Und jetzt lass los!"

"Du ..."

"Raylie!"

Chester scheint uns gehört zu haben. Lorita stand auch dort und schaute uns an.

"Was ist los mit dir? Hörst du sie nicht, wie sie fleht, dass du sie in Ruhe lassen sollst? Seit wann tust du Frauen weh?"
Er ließ dann los und verschränkte die Arme.

"Ich tu ihr nicht weh. Ich meine, das wollte ich nicht. Aber sie ..."

"Nichts aber. Sie will nicht. Lass sie doch mal Atmen. Etwas zu Ruhe kommen."
Er schaute etwas genervt zwischen mir und Chester hin und her. Lorita schüttelte nur den Kopf.

"Ist die erste Verliebtheit schon vorbei? Oder was ist los?" Was sollte die Frage? Was will Lorita von mir? Seit Wochen bin ich ihm willig und tu, was immer er verlangte. Aber alles ging so schnell. Ich wollte doch nur mal kurz meine Ruhe. Sie scheint immer mehr auf Raylies Seite zu sein. Seit ich Jayson herbrachte, ist sie auch nicht mehr so nett und steht mir mit gutem Rat zu Seite. Oft kommt ein vorwurfsvoller Blick von ihr, oder einfach nur ein müdes Kopfschütteln. Ich versteh sie nicht. Ich mache nichts, außer immer das, was man mir gesagt hat. Habe nie richtig Nachdenken können. Wurde immer mit irgendwas überfordert. Oder, es passierten Dinge ...

Ich fasste mir an den Kopf. Tränen fielen auf das Glas der Bartheke. Ich vergaß, das Chester noch da stand. Er zog mich in seine Arme. Ich ließ meinen Gefühlen freien Lauf. Ich konnte es einfach nicht mehr zurückhalten.

"Lass dich nicht bedrängen. Du musst entscheiden. Du weißt ... Keiner außer du hat das recht, über dich zu bestimmen."

Es war für mich schwer, alles zu verarbeiten, weil es immer mehr wurde und mir wurde keine Pause gegönnt. Ich überlegte, ob es richtig war, bei Raylie einzuziehen. Denn jetzt hätte er mich vollkommen in der Hand. Ich war aber froh, das Chester da war und etwas auf mich aufpasste.

"Ich glaube, ich geh schlafen. Aber im Gästezimmer. Hoffe, Raylie versteht endlich, dass ich etwas Abstand und Ruhe brauche. Wenigstens einen Tag."

Chester nickte und schaute auf die Uhr. Er gab mir ein Kuss auf die Stirn und ging. Was hatte er vor?

Dirty Deal! - Zeig mir dein Wahres Ich!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt