E.I.N.U.N.D.F.Ü.N.F.Z.I.G

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Ich schnappte mir das Tablett, was ich vorbereitet hatte für Jayson. Ich marschierte in das Gästezimmer, da ich dachte, das er bestimmt fertig sei.

Leider was das, nicht anklopfen, unhöflich und vor allem, ein Fehler. Er stand vor mir, nur mit einer Boxershorts bekleidet, die ziemlich tief saßen. Ein Handtuch hing über seiner Schulter und seine Haare waren feucht. Er schaute mich an. Aber ich verfolgte einen Tropfen auf seiner Brust, der von seinen Haaren fiel. Er glitt über seine muskulöse Brust und fuhr, über eine Seite seines Waschbrettbauches. Muskel für Muskel arbeitete sich der Tropfen über sein Bauch, bis er vom Hosenbund aufgehalten wurde. Ich schluckte bei seinem Anblick und das Tablett zitterte in meinen Händen.

Ich faste nach einigen Sekunden, die mir wie Minuten, gar Stunden vorkam, wieder einen klaren Gedanken. Ich drehte mich um und lief gegen die Tür. Das Tablett fiel runter und eine Tasse zerbrach.

"Alles ok bei euch?"

Rief Chester durchs Haus.

"Ja ... klar. Ich war nur etwas ungeschickt."

Ich sammelte schnell alles vom Boden. Jayson kniete sich neben mir und fasste meine zitternden Hände.

"Ganz ruhig. Ich mach das."

"Es tut mir leid ... so leid. Das Essen, vollkommen ruiniert. Das ... ich meine ..."

Dann hob er mein Kopf und schaute mir in die Augen.

"Komm schon, beruhige dich. So was passiert." Dann schaute er auf meine Hände und sah Blut.

"Gott. Was machst du? Lass die Splitter los." Ich sah dann, dass ich ein Stück der Tasse in meiner Hand hielt, aber so stark das sie sich in meine Haut presste und mir einige Schnitte zufügte.

"Tut mir leid. Ich sollte vielleicht gehen. Ich will nicht, dass du dich unwohl fühlst und dich gar verletzt."

"Nein! Ich ... fühle mich sogar sehr wohl in deiner Nähe. Das ist es ja, was mich so durcheinanderbringt."

"Komm. Chester soll dich verbinden. Ich räume das hier weg. Ich mache was Neues. Und du versuchst, dich etwas zu entspannen."

Dann half er mir hoch und drückte das Handtuch auf meine Wunde.

"Chester? Komm mal bitte!"

Schrie er und hoffte, Chester würde es hören. Er rannte auch sofort an. Mit großen Augen schaute er auf das Durcheinander und dann zu mir.

"Alles in Ordnung Mäuschen?"

"Ich ... sie war etwas nervös. Bitte guck dir das Mal an. Ich räume auf."

"Dann zieh dir was an. Das würde jede Frau nervös machen!" Zwinkerte Chester ihm zu.

"Das war meine Schuld. Ich bin einfach ins Zimmer geplatzt, ohne anklopfen." Chester musste die ganze Zeit grinsen. Ich fand es irgendwie nicht so lustig.

Er Versorgte mich gut und legte mir eine kleinem Druckverband an, da die Schnitte recht tief waren. Ich sollte ins Krankenhaus er, um es nähen zu lassen, ich wollte aber nicht schon wieder in eines.

Ich ging, nach dem Chester fertig war, in die Küche. Jayson stand dort und machte Tee und ein paar Brote.

"Ist das alles? Du musst was Richtiges essen."

"Brot ist auch was richtiges. Keine Sorge, mir geht es gut. Ich muss ja fit sein, um mich um dich zu kümmern. Wenn du willst, die haben auch Müsli hier?"

Warum ich? Er soll essen. Dann fiel mir ein, dass er meint, er isst nur, wenn ich auch etwas esse.

Ich nickte ihm dann zu. Mir war ein Müsli lieber als Brot.

Wir setzten uns in den Wintergarten und aßen zusammen etwas. Er schien dabei aber viel nachzudenken. Ab und zu schaute er mich kurz an. Wirklich geredet haben wir nicht. Ich stocherte in meinem Müsli rum, das schon ganz matschig war.

"Schmeckt das überhaupt noch?"

Er grinste und zeigte auf mein Müsli.

"Ja. Nein ... Ich hab eigentlich nicht wirklich Hunger." Ich ließ den Löffel weiter ins Müsli sinken, schob es von mir und fuhr mir durchs Haar. Ich war immer noch verwirrt von allem. Dieses Gefühlschaos in mir. Das mit meinem Job. Das mit Jayson.

Was passiert bloß? Dann schaute ich Jayson an. Ich fragte mich, wie seine Vergangenheit aussieht. Wenn jemand so vorsichtig wird, hat man wohl auch was durchgemacht, was ihn so werden ließ. Aber bestimmt nichts Gutes.

Ich ließ meinen Blick über die Pflanzen schweifen, die im Wintergarten standen.

Ich blickte ab und zu unbemerkt zu Jayson und musterte ihn etwas. Mir fiel auf, dass er eine Narbe an der Augenbraue hatte, kaum zu erkennen, aber sie war da. Und das erste Mal, fiel mir das Tattoo auf der Seite seiner Hand auf. Es war ein ganz kleiner Schriftzug. Was für eine Sprache es ist, wusste ich nicht.

"Ägyptisch. Von den Göttern geschaffen, um zu schützen. Lange Geschichte. Kann ich dir heut Abend bei einem Essen Mal erzählen."

Er schien bemerkt zu haben, dass ich auf seine Hand starrte.

"Glaubst du echt, Raylie lässt das zu?"

Er zuckte mit den Schultern und lehnte sich zurück. Mit der einen Hand drehte er den Kaffeebecher immer wieder ein Stück.

"Nein. Aber es wäre ein Versuch, uns etwas kennenzulernen. Und vielleicht kann Chester ihn ablenken."

Ich wollte Chester nicht dafür ausnutzen, damit ich mit Jayson was unternehmen konnte. Aber andererseits wäre es mal schön, auch mal mit jemanden reden zu können, der mich nicht nur bespringen will. Klar, mir macht es Spaß. Raylie ist eine Wucht im Bett. Aber sollte eine Beziehung nicht aus mehr, als nur Sex bestehen?

Dirty Deal! - Zeig mir dein Wahres Ich!Where stories live. Discover now