S.I.E.B E.N.U.N.D V.I.E.R.Z.I.G

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Als wir zu Hause ankamen, begrüßte mich Lorita und schaute Jayson etwas komisch an. Sie zog eine Augenbraue nach oben und wollte was sagen, ließ es aber.

"Ist gut Lorry, er will uns nichts Böses."

"Bist du sicher, letztens war er ..."

"Ja, lass gut sein."

Chester staunte wohl über das Wort, letztens.

"Wie, letztens?"

"Ich war das eine Mal mit ihr bei ihrem Lieblingscafé. Da sprach er sie an und hat sich wohl über ihre Abfuhr geärgert."

"Klar, meine Prinzessin ist auch ein heißer Feger, welcher Mann ärgert sich da nicht, bei einem Korb!" Lachte Chester vergnügt.

"Ach, hat er dich auch um den Finger gewickelt? Sorry aber noch vertraue ich dir nicht. Männer wie du wissen, wie sie wirken. Du bist selbst für mich schwer einzuschätzen, da ich aus deiner Körpersprache nicht schlau werde, aber ich beobachte dich!"

"Jetzt reicht es Schatz! Was hast du für ein Problem? So lange er nichts Falsches macht, ist er gern gesehen. Jeder sollte eine Chance bekommen, bevor man urteilt. Er hat niemanden etwas getan!"

Ich kannte Lorita nicht so. Normal ist sie immer freundlich.

"Kleiner, geh dich von Püppi behandeln. Du siehst scheiße aus." Lachte er und zeigte auf die Wunde am Auge. Ich nickte und nahm ihn an die Hand.

"Komm Jay." Ich zog ihn hinter mir her.

Er war total ruhig und wieder schüchtern. Ich glaubte, er weiß mit der Situation nicht umzugehen.

"Die erste Frau, die dich nicht toll findet was?" Zwinkerte ich ihm zu.

"Nur eine? Da gibt es bestimmt paar mehr. Und du?" Fragte er mich dann. Was sollte ich sagen? Das ich ihm immer noch anziehend finde?

Ich zuckte als Antwort mit den Schultern. Ich wurde auch etwas verlegen.

Im Büro verband ich ihn, da dort auch ein Ersthilfekasten war und die Couch ist bequemer als irgendwas im Bad.

"Und?"

Er wollte wohl unbedingt eine Antwort.
Ich lenkte wieder ab und holte den Kasten.
Ich kramte wild drin rum und versuchte der Frage immer wieder auszuweichen.
Dann nahm er mich am Arm und zog mich auf seinen Schoß. Ich blickte ihn mit geweiteten Augen an.

"Sag schon. Hätte ich bei dir eine Chance? Nicht nur Sex, ich meine ... mehr."

Ich schluckte schwer und war von der Frage komplett überrumpelt. Als er die Hand ausstreckte, um mir über die Wange zu streicheln, schloss ich die Augen. Ich presste die Lippen zusammen und atmete kaum noch. Er drückte mein Oberkörper mehr zu sich. Ich fiel ihm leicht entgegen und stützte mich mit den Händen neben ihn an der Couch ab. Mein Gesicht war direkt vor seinem. Millimeter nur noch entfernt. Ich legte meine Stirn auf seine und versuchte wieder normal zu Atmen.

"Jayson ... bitte."

Hauchte ich ihm entgegen.

Dann ließ er mich los und ich stieg wieder von ihn runter. Ich schnappte mir ein paar Sachen aus dem Kasten und versorgte ihn. Ich antwortete nicht auf diese Frage, da ich das nicht konnte.

Er schaute mich die ganze Zeit an mit seinen traurigen Augen. Aber trotzdem hatte er immer ein kleines Lächeln auf den Lippen. Er saß da, ohne sich auch nur einmal zu rühren.

Als ich fertig war, griff er noch mal sanft nach meiner Hand. Er stieg auf und stellte sich direkt vor mich. Er fuhr mit den Händen über meine Arme. Diese leichte Berührung verpasste mir Gänsehaut.

Er küsste mir auf die Stirn und lächelte.

"Danke Schwester Celyna." Scherzte er.

Ich musste dann auch Lächeln und lief mit ihm aus dem Raum.

"Und? Wie gehts dem Patienten?"

Erkundigte sich Chester. Lorita saß mit verschränkten Armen neben ihn und zog ungläubig eine Augenbraue hoch.

"Danke, mir gehts gut. Dank der netten Dame hier." Er lächelte beiden entgegen und versuchte den Blick von Lorita zu ignorieren.

"Darf er über Nacht bleiben? Ich möchte, dass sich beide mal aussprechen und Raylie lernt, sich mit Worten zu währen."
Chester nickte und bekam dafür einen bösen Blick von Lorita.

"Nein, ich möchte nicht stören."
Warf Jayson ein. Aber ich bestand drauf.

"Nein! Da gibt es gar nichts zu diskutieren. Auch du nicht Lorry." Wendete ich mich dann an sie, da sie mit den Augen rollte.

"Vielleicht liegst du falsch. Gebt ihm doch bitte eine Chance." Sie schnaufte genervt. Nickte aber und stimmte widerwillig zu.

"Na dann. Du bekommst das Gästezimmer. Hoffe, du fühlst dich dort wohl. Erst mal warten wir aber auf Raylie. Chester? Sollten wir ihn nicht lieber suchen gehen?"

"Er wird schon auftauchen. Lass ihm Zeit."
Ich wollte das nicht laut aussprechen, aber ich dachte, dass er sich irgendwo sich betrinkt. Hatte auch Angst, dass er im Suff fremdgehen könnte. Ich kenne ihn da nicht so gut. Aber so wie ich ihn erlebt habe all die Wochen, vertraue ich ihn noch nicht ganz.

"Sei froh. Ich glaub nicht, dass er begeistert ist, den da zu sehen. Wenn er ihn verprügelt, muss ja was vorgefallen sein. Ich glaube nicht das er dies ohne Grund macht." Sie nahm Raylie ziemlich in Schutz, aber das war mir klar.

"Du hast es nicht gesehen! Für mich war es grundlos. Schlägereien sind immer grundlos." Ich wurde langsam wütend über ihre Art und wollte nicht länger mit ihr in einem Raum sein.

Ich stiefelte in den Wintergarten. Jayson folgte mir.

Dirty Deal! - Zeig mir dein Wahres Ich!Where stories live. Discover now