Worst of you // Taekook

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Direkt nach Schulschluss hatte Jungkook seine Sachen genommen und war zur Bibliothek herübergelaufen. Er musste nachdenken, runter kommen und seine wirren Gedanken sortieren und das würde er Zuhause nicht können. Mit schnellen Schritten war er durch die Eingangstür und weiter in den ersten Stock gerannt, hatte sich seinen Weg zwischen all die Bücherregale gebahnt und war schließlich an der kleinen Sitzecke in der hintersten Ecke der Etage angekommen.

Seufzend stellte er seinen Rucksack auf dem Boden ab und ließ sich dann auf den Stuhl fallen. Doch mit einem Mal schoss ihm wieder in den Sinn, dass er hier ja bereits mit Taehyung gesessen hatte. Hier hatte er ihm zum ersten mal Nachhilfe gegeben. Doch ihm war nicht die Nachhilfe im Gedächtnis geblieben, sonder der Fakt, dass Taehyung ihn verlangend geküsst hatte.

Sofort breitete sich das warme Kribbeln in seiner Magengrube aus, welches jedoch gleichzeitig so einen bitteren Beigeschmack auf seiner Zunge hinterließ. Verzweifelt darauf fixiert, sich irgendwie abzulenken und auf andere Gedanken zu kommen, öffnete er seinen Rucksack und zog den Roman heraus, den er im Moment las. Zumindest hatte er ihn vor einigen Tagen angefangen, doch jedes Mal, wenn er einen Satz gelesen hatte, musste er ihn noch fünf weitere Male lesen bevor er überhaupt verstand worum es ging. Er war überhaupt nicht bei der Sache und auch jetzt schweiften seine Gedanken trotzdem zu dem großgewachsenen Sportler ab, als er das Buch aufschlug.

Auf den Seiten des Buches tauchten immer wieder Taehyungs braune Augen auf, sein neckisches Grinsen und seine vollen Lippen. Ein Schauer lief seinen Rücken hinab, als er sich an die sanfte Berührung in seinen Haaren zurückerinnerte. Das alles war an diesem Ort passiert und es war schön gewesen...bis zu dem Moment, wo Taehyungs Handy geklingelt hatte.

Hastig schüttelte Jungkook den Kopf, um all die Bilder loszuwerden und schloss anschließend für einen Moment seine Augen. Konzentriert versuchte er, all die Momente zu verdrängen und seinen Herzschlag zu beruhigen.

Doch in dem Moment, wo er seine Augen wieder aufschlug, hörte sein Herz auf zu schlagen und rutschte ihm augenblicklich in die Hose.

Vor ihm stand Kim Taehyung, hatte sich mit beiden Hände auf der Tischplatte abgestützt und musterte den Jüngeren eindringlich. Jungkook starrte den Älteren wie erstarrt an bevor er realisierte, wie sehr er ihn doch anstarrte. Daraufhin spürte er auch schon, wie ihm die Röte ins Gesicht schoss und wendete es deshalb schnell zur Seite.

"Ich wusste nicht, dass du hier bist", sprach der Basketballer mit tiefer Stimme während sich ein schiefes Grinsen auf seine Lippen schlich. "W-warum bist d-du dann hier?", stotterte Jungkook schüchtern und traute sich immer noch nicht den Jungen wieder anzuschauen. Dieser zuckte derweil mit seinen Schultern und stieß sich wieder von der Tischplatte ab. "Ich wollte mir ein Lehrbuch ausleihen", kam es ihm trocken über die Lippen und in dem Moment schnellte Jungkooks Blick wieder hoch.

Mit großen Augen musterte er den Sportler eindringlich und schien überhaupt nicht glauben zu können, was dieser ihm soeben mitgeteilt hatte. "D-du lügst doch...", stammelte Jungkook und legte den Kopf etwas schief "...d-du hast mich beobachtet, gib es zu." Taehyungs Mundwinkel zogen sich weiter nach oben ehe er amüsiert aufschnaubte und die Augen verdrehte: "Na, so unwiderstehlich bist du jetzt auch nicht, Jungkook."

Auf der Stelle ließ Jungkook seinen Kopf erneut gen Boden sinken. Ein Stich zog durch seine Brust und sie fühlte sich mit einem Mal so beengt an. Taeyhung fand ihn also nicht attraktiv. Das hätte er sich ja denken können, aber warum machte es ihn dann so traurig? Was hatte er sich denn erhofft?

"Aber du bist eigentlich ganz süß...", hauchte der Ältere dann aber plötzlich und hatte sich ihm bis auf wenige Zentimeter genähert. Zögerlich hob Jungkook seinen Blick etwas an und linste schüchtern zu Taehyung herüber, der ihn sanft anlächelte. Doch schließlich presste Jungkook seine Kiefer fest aufeinander und schob die Unterlippe etwas vor: "Ich bin nicht süß!" Protestierend verschränkte er seine Arme vor der Brust.