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"Ich geh dann wieder in mein Zimmer", mit einem leichten Seufzen erhob der Junge sich von dem Sofa und bahnte sich seinen Weg in Richtung Hausflur. Für den Bruchteil einer Sekunde schlich sich sogar ein leichtes Lächeln auf seine Lippen, denn mit so einem Gespräch hätte er niemals gerechnet. Dass seine Eltern tatsächlich einmal auf ihn zukommen und einsehen würden, was sie all die Jahre in der Erziehung ihres Sohnes verpasst hatten, kam ihm so unwirklich vor und nahm ihm eine Last von den Schultern, die er gar nicht als so schwer erwartet hatte.

Dennoch konnte er mit jedem Schritt merken, wie seine Mundwinkel langsam wieder herabsanken und seine Schultern herabfielen. Auch, wenn das Gespräch mit seinen Eltern gut war, löste es noch lange nicht all seine Probleme und vor allem nahm es in keinster Weise den Schmerz, der sich in seinem Inneren angestaut hatte und sein Herz qualvoll zusammenpresste.

Ein Seufzen entkam den Lippen Jungkooks, während er drauf und dran war den ersten Fuß auf die Treppe im Hausflur zu setzen. Plötzlich zuckte er jedoch merklich zusammen, als das laute Geräusch der Klingel durch den Raum schallte.

"Machst du auf, Jungkookie?", drang die Stimme seiner Mutter an seine Ohren und auch, wenn er am liebsten sofort die Treppe hochgestürmt wäre, da er wirklich niemanden sehen wollte, drehte er sich zur Haustür herum, drückte die Klinge herunter und zog das weiße Holz mit Schwung auf.

Kurz versuchte er sich zu sammeln und ließ seinen Kopf anschließend bedächtig heraufwandern, um zu sehen, wer denn nun vor ihrem Haus stand. Doch in dem Moment, wo seine Augen auf die seines Gegenübers trafen, knallte er die Tür in windeseile wieder zu.

Nein, das durfte doch nicht wahr sein. Wieso? Was hatte Gott gegen ihn, dass ausgerechnet er nun vor seiner Haustür stand? Jungkooks Herz pochte auf einmal wie wild in seiner Brust und gleichzeitig staute sich eine schiere Wut in ihm auf. Was dachte er sich denn? Hier einfach aufzutauchen und alles sei wieder gut?

Angespannt malte Jungkook seine Kiefer aufeinander und ballte seine Hände zu Fäusten, als es mit einem Mal erneut klingelte. Wie versteinert starrte er weiterhin auf die weiße Tür, bewegte sich keinen Millimeter und durchbohrte das Holz quasi mit seinem Blick. "Jungkook?", ertönte die Stimme seiner Mutter auf einmal aus nächster Nähe und als der Braunhaarige sich überrascht herumdrehte, konnte er sie an dem Türrahmen zum Wohnzimmer lehnen sehen. "Ich dachte, du machst auf?"

Mit einer hochgezogenen Augenbraue betrachtete sie den Schüler, dessen Kopf wie leergefegt war und gar nicht wusste, was er jetzt tun sollte. Hastig nickte er seiner Mutter zu, die ihn aber weiterhin beobachtete. "Warum machst du es dann nicht?", hakte sie grinsend nach und wollte schon selbst zur Tat schreiten, als Jungkook seine Hände abwehrend hob und sie gespielt freundlich anlächelte. "Ich mach das schon, Mama...alles gut", stammelte er überfordert, erzielte mit diesen mickrigen Worten jedoch die gewünschte Wirkung als seine Mutter, nach einem weiteren sekptischen Blick, zurück ins Wohnzimmer ging.

Sofort schwenkte sein Kopf zurück zu der Tür herum und die goldene Klinke stach ihm nun beinahe wie ein grelles Licht ins Auge. Während er sich weiterhin auf der Lippe herumkaute, die mittlerweile schon völlig malträtiert sein musste, näherte er sich dem Messing mit zittrigen Händen. Was war schon dabei die Tür zu öffnen? Er würde ihn einfach wieder wegschicken. Ganz genau, das würde er tun.

Doch je näher er der Klinke kam, desto unruhiger hämmerte sein Herz in seiner Brust und das Blut rauschte in seinen Ohren. Selbst, wenn er es sich noch hundertmal eingeredet hätte, niemals würde er es schaffen, diesem Jungen vor der Tür nochmal seine Meinung zu sagen und ihn wegzuschicken. Ihn zu sehen, reichte schon aus, sein Herz erneut in zwei Teile springen zu lassen und das wollte er nicht mehr. Er konnte ihm nicht vertrauen und das hätte er auch nie tun dürfen.

Jungkooks Kopf platzte beinahe vor Anschuldiungen an sich selbst und seine Naivität, als es erneut klingelte und keine Sekunde später sogar ein lautes Klopfen durch den Hausflur schallte. "Sag mal", stapfte die Mutter nun, mit in die Hüfte gestemmten Händen, in den Flur direkt auf die Tür zu "was wird das denn hier? Mein Gott, kannst du nicht einfach die Tür aufmachen?"

Jungkook blinzelte einige Male perplex und beobachtete, wie seine Mutter ihre Hand zu der Klinke ausstreckte. Aber mit einem Mal schnellte die Hand des Jüngeren vor, legte sich auf das Handgelenk seiner Mutter und stoppte sie in ihrem Tun. "Halt stopp!", presste er panisch hervor und zog die Frau von der Tür weg. Sofort strafte sie ihn mit einem mehr als verwirrten Blick und zog ihre Augenbrauen finster zusammen. "Was soll das Theater, verdammt?", meckerte sie und entriss sich der Hand ihres Sohnes. „Du wirst doch wohl noch diese Tür öffnen können. Das ist ja wohl nicht so schwer."

Erneut wollte sie zu der Klinke greifen, aber ein weiteres Mal wurde sie von ihrem Sohn aufgehalten, der nun von seinem Platz gesprungen war und sich schützend zwischen Mutter und Tür quetschte. "Bitte, Mama", flehte er, wobei sich Tränen in seinen Augen sammelten, "bitte, vertrau mir und lass diese Tür geschlossen." "Jungkook, was zur Hölle ist los mit dir? Wer steht vor der Tür?", fragte sie misstrauisch und wollte sich an dem Jungen vorbeischieben.

"Mama bitte", mittlerweile klang die Stimme Jungkooks mehr als verzweifelt, was auch seine Mutter zu bemerken schien, die ihn nun besorgt musterte. "Hat das etwas mit heute Nacht zu tun?", hakte sie nach und trat vor den Braunhaarigen. Dieser senkte beschämt seinen Kopf und presste seine Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. "Jungkookie?", die Hand seiner Mutter wanderte an seine Wange und streichelte sanft darüber.

"B-bitte sei mir nicht böse, wenn ich es dir nicht sagen kann", schluchzte er verzweifelt auf, "aber falls dir etwas an mir liegt und ihr wirklich bessere Eltern werden wollt, dann lass diese Tür geschlossen."

Für einen Moment herrschte Stille in dem Hausflur und keiner der beiden wusste so recht, was er jetzt tun sollte. Als es jedoch ein weiteres Mal klingelte und die Schwarzhaarige sich räusperte, riss Jungkook seine Augen entsetzt auf. Sofort wollte er zu einer weiteren Bitte, einem Betteln, ansetzen als die Frau jedoch seufzte und einige Schritte nach hinten machte. "Na gut, aber nur dieses eine Mal", mahnend erhob sie ihren Zeigefinger, "und ich erwarte, dass du mir irgendwann erklärst, was das alles hier zu bedeuten hat."

Mit geöffnetem Mund nickte Jungkook ihr knapp zu, beobachtete wie seine Mutter sich kopfschüttelnd auf den Weg zurück ins Wohnzimmer machte ehe er wie ein Schluck Wasser in der Kurve in sich zusammensackte. Völlig geschafft schleppte er sich die Stufen der Treppe herauf und wollte sehnlichst unter seiner Bettdecke verschwinden.

Noch bevor er auf der Matratze zum Liegen kam, rannten ihm bereits die Tränen über die Wange, wie so oft in der letzten Zeit und er fragte sich wirklich, ob das alles bald eine Ende haben würde. Wieso war er hier aufgetaucht? Konnte er ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Grimmig zog sich der Junge die Decke über den Kopf und schluchzte in den Stoff.

Doch plötzlich konnte er dumpfe Geräusche an seinem Fenster wahrnehmen und je öfter diese durch sein Zimmer schallten, desto mehr vergrub er sich unter seiner Decke. Er musste gar nicht lange überlegen, was diese Geräusche zu bedeuten hatten und er schwor sich, diese ganze Aktion zu ignorieren.

Als schließlich nach einigen Minuten die klackenden Geräusche der Steinchen an dem Glas verstummten und diese alles einnehmende Stille zurück in sein Zimmer kehrte, wurde Jungkook jedoch immer mehr bewusst, dass das Ignorieren hier noch irgendwie möglich war. Er war sicher, bei sich Zuhause und musste sich keine Gedanken darüber machen, wo er sich am besten verstecken und Taehyung aus dem Weg gehen könnte. Hier musste er seine Tränen nicht krampfhaft zurückhalten oder so tun, als ob alles gut wäre.

Wie allerdings sollte er das morgen in der Schule schaffen?

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Okay here I am - BACK AGAIN!

Wie versprochen geht es bei meinen Stories weiter und ich möchte Worst of You und Forever blessed in den nächsten Wochen beenden.

Dann kann ich nämlich meine neuen Projekte anfangen hihi *_*

Geolughan dol wird weiterhin laufen! Mein Baby braucht noch etwas und einiges mehr an Zeit XD

Ich hoffe ihr seid alle wohl auf und habt noch Lust, was von mir zu lesen. Habe das hier und vor allem euch alle sehr vermisst! <3 ganz viel Liebe geht raus!

Borahae

Worst of you // Taekookحيث تعيش القصص. اكتشف الآن