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Mit jedem weiteren Schritt liefen Jungkook mehr Tränen über die Wangen und er schluchzte gequält auf. Wie konnte er auch nur einen winzigen Moment glauben, dass dieses Gespräch ihn nicht verletzen und er das alles gut verkraften würde. Er hätte es besser wissen müssen. Und bei dieser Erkenntnis mischte sich Wut auf sich selbst unter seine Verzweiflung. Ihm war klar, dass er eigentlich wütend auf jemand ganz anderen sein dürfte und auch sollte, aber er konnte es einfach nicht. Er brachte es nicht übers Herz wütend auf Taehyung zu sein. Er war enttäuscht ja, denn er hatte wirklich gehofft, dass der Basketballer das alles zwischen ihnen klären würde. Wie hoffnungslos verloren war er eigentlich?

Plötzlich spürte er jedoch einen kräftigen Griff um seinem Handgelenk und wurde harsch daran herumgerissen. Völlig überrumpelt stolperte er gegen die starke Brust des Basketballers, der ihn stützend an der Hüfte festhielt. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Jungkook zu dem Gesicht des Älteren herauf, über welchem die Schatten der Wände lagen, sodass er den Ausdruck in der finsteren Miene nicht richtig deuten konnte.

„Jungkook...ich-", begann Taehyung zu sprechen und jagte ihm einen warmen Schauer über den Rücken, als sein warmer Atem die Lippen des Braunhaarigen streifte. „W-was?", entwich es Jungkook mit schwacher Stimme, da ihn die Nähe zu Taehyung erneut völlig verrückt machte. Schnell räusperte er sich und verlieh seiner Frage mehr Nachdruck: „Was? Was willst du, Taehyung?"

Kurz schloss der Schwarzhaarige seine Augen, schien sich die richtigen Worte zurecht zu legen und schluckte dann schwer. Für einige Sekunden starrten die beiden Jungen sich stumm in die Augen und die Zeit schien still zu stehen. „Ich habe mich entschuldigt...weil-" „Weil was, hm?", erneut schnitt Jungkooks zynische Stimme durch die Luft. Leise, aber dennoch scharf und fordernd. „Weil...", nuschelte Taehyung und biss sich unsicher auf die Unterlippe, während er Jungkooks Blick auswich. Jungkook hingegen kullerte erneut eine Träne über die Wange und er begann sich in dem Griff des Älteren zu winden. „Das hat doch so keinen Sinn", presste er angespannt hervor, „das alles hat doch keinen Sinn." Die letzten Worte waren nicht viel mehr als ein Flüstern und trotzdem hatte Taehyung sie genauestens verstanden.

Mit einem Mal verstärkte er mit einer Hand den Griff auf dem Hüftknochen des Jüngeren, wobei er die andere unter Jungkooks Kinn wandern ließ und so den Kopf des Jüngeren wieder zu sich drehte. Augenblicklich fingen seine Iriden, Jungkooks verschleierten Blick ein und das Herz des Schülers begann bei dem Funkeln in Taehyungs Augen sogleich schneller zu schlagen. Doch als er erneut versuchte seinen Kopf abzuwenden, trat Panik in Taehyungs Augen und es sammelten sich sogar einige Tränen darin. „Lass mich los!", murrte Jungkook und begann mit den Fäusten gegen Taehyungs Brust zu schlagen, schwach, verzweifelt und völlig erschöpft. Er wollte das hier alles nicht mehr. Es sollte endlich aufhören. Diese Schmerzen, dieses Stechen in seiner Brust und dieses Schwächegefühl, wenn er dem Größeren gegenüber stand.

„Nein!", schnitt Taehyungs Stimme plötzlich laut durch die Luft und echote an den Wänden der Sporthalle. „Das werde ich nicht tun." Geschockt riss Jungkook seine Augen auf, aus denen die Tränen wie ein Rinnsal über seine Wangen strömte. Kraftlos ließ er seine Fäuste an Taehyungs Brust herabsinken und zitterte plötzlich auf. „Jungkook...", Taehyung hatte sich etwas beruhigt und begann sanft mit dem Daumen über Jungkooks Wange zu streichen, „ich werde dich nicht loslassen."

Bitter biss sich der Jüngere auf die Unterlippe, wollte so gerne einfach verschwinden, doch er war gefangen, in den Armen des Basketballers, wie schon so oft in den letzten Wochen. Doch er war nicht nur in den Armen gefangen, denn auch wenn er es nicht wollte, fand er sich in den Augen Taehyungs wieder. Diese geheimnisvollen Augen, die Jungkook schon immer so faszinierend und anders empfunden hatte. Es lag so viel Tiefe darin und irgendwie hatte er nie das Gefühl verloren, dass diese Augen eine Geschichte erzählen wollten.

Worst of you // TaekookWhere stories live. Discover now