Kindheitstage

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*Rückblick*

Es begann alles im August vor 16 Jahren. Mein erster Tag im Kindergarten. Ich war total aufgeregt, neue Kinder kennenlernen, neue Freundschaften schließen. Was ich nicht wusste, eine Freundschaft würde ich schließen die bis heute hielt und viele Hochs und Tiefs erleben wird. "Laura, aufstehen" weckte meine Mama mich mit einem Kuss auf die Wange. Sofort stand ich auf und folgte meiner Mutter ins Badezimmer. Mein erster Kindergartentag, man wie aufregend! Meine Mama wusch mich, putzte mir die Zähne und zog mich an, anschließend ging es los in den Kindergarten. Dort angekommen, begrüßte mich die Kindergärtnerin und zeigte mir meine Gruppe. In der Ecke hinten, sah ich ein Mädchen mit langen blonden Haaren, sie puzzelte gerade. Ich lief hin und stellte mich so gut es ging vor. "Hallo, ich bin Laura und wer bist du?" das Mädchen schaute mich an und lächelte . "Annika. Willst du mitspielen?" Wir puzzelten und spielten bis uns unsere Mütter wieder abholten. 

Ja und so lernte ich meine Beste Freundin kennen, die nun mehr als 16 Jahre an meiner Seite ist. Wir haben uns zwar für eine Weile aus den Augen verloren, aber nie aus dem Herzen. 

*16 Jahre Später*

Mittlerweile war ich 20 und der Kontakt zu Annika verschwand. Meine Eltern und ich sind als ich 12 war weggezogen. Es war Schwer für mich, alles zurück zu lassen, aber mein Großvater ist verstorben und wir mussten meiner Großmutter helfen mit allem klar zu kommen, dass hatte meine Mutter Ihm am Sterbebett versprochen.

Ich saß gerade mit meiner Mutter auf der Terrasse und unterhielt mich mit ihr über  Kindheitstage. Sie hatte die große Box mit Kinderfotos von mir herausgeholt und wir schwelgten in Erinnerungen. "Hach, schau mal. Dein erster Tag im Kindergarten. Welch ein süßes Kleid du an hattest. Und schau mal Fasching." Ich lachte "Mama, was sollte ich an Fasching eigentlich darstellen? Ich habe einen Marienkäferhut und ein Clownskostüm an." "Hmm... gute Frage, ich würde sagen... Du warst damals schon wie heute total unentschlossen, was sowas angeht." Augenrollend nahm ich einen Schluck von meinem Kaffee und nahm das nächste Bild in die Hand. Annika und ich, wie wir gerade im Sand spielten. Wie unbeschwert und glücklich meine Kindheit doch war. Was Annika wohl gerade macht? Wir haben uns seit meinem Umzug nicht mehr gesehen. "Worüber denkst du nach?" wollte meine Mutter wissen. "Über Annika, wie es ihr wohl geht, was sie macht und so." traurig schaute ich mir das Bild an. "Suche sie doch bei Facebook, das hat doch momentan jeder oder?" "Daran hab ich noch gar nicht gedacht, danke Mama" glücklich nahm ich sie in den Arm und ging an meinen Laptop. In der Suchleiste gab ich ihren Namen ein und fand sie direkt. Sie hatte sich echt gar nicht verändert. Lächelnd klickte ich auf "Anfrage senden" und wartete Geduldig ab. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte sie meine Anfrage angenommen, und wir schrieben. "Hi ich bin's Laura, kennst du mich noch? Kindergarten XY" Glücklich darüber, endlich meine Beste Kindheitsfreundin wieder gefunden zu haben, wartete ich auf ihre Antwort, doch die ließ ein wenig auf sich warten. Ich nahm mir ein Buch und legte mich auf mein Bett und las ein wenig, bis mein Laptop einen Ton von sich gab. Gespannt schaute ich nach. Grinsend öffnete ich den Chat von Annika. "Jaaaa natürlich, kenn ich dich noch du Olle Nudel. Wie könnte ich meine Kigaabffl vergessen?" Gut, der Begriff war komisch und habe ich bis Dato noch nie gehört oder gelesen. Freudig erzählten wir uns was die letzten Jahre passiert ist. Sie wohnte seit ein paar Jahren in Berlin und arbeitet dort als Kindergärtnerin. Irgendwann spät in der Nacht, verabschiedeten wir uns und ich legte mich schlafen. Mehr als Glücklich darüber, meine Beste Freundin endlich wieder bei mir zu wissen. Klar, hatte ich auch hier Freunde aber das war irgendwie nicht das gleiche. Freudestrahlend lief ich runter in die Küche und machte mir einen Kaffee. Meine Eltern saßen bereits beim Frühstück. Mein Vater schaute sich auf seinem Handy, Youtube-Videos über Eisenbahn an und meine Mutter las die Zeitung. "Einen Wunderschönen Guten Morgen meine Lieblingseltern" rief ich und begab mich zur Kaffeemaschine. "Guten Morgen Zicke" kam es von meinem Vater. Ja ich kann eine ganz schöne Zicke sein. "Guten Morgen, hast du noch andere Eltern?" lachte meine Mutter. "Na hoffentlich nicht" grinste ich die zwei an und wartete bis mein Kaffee fertig war. Mit meiner Tasse, nahm ich Platz am Esszimmertisch und checkte mein Handy. "Guten Morgen Kigaabffl :)" schrieb mir Annika. Freudig gab ich ihr Antwort. "Du sag mal, hast du nicht mal Lust nach Berlin zu kommen? Ich habe nächste Woche 3 Wochen Urlaub, das wäre doch eine Super Gelegenheit." Schlug mir Annika vor. Ich war noch nie in Berlin, wollte aber schon immer dort hin. "Mama, Papa. Annika hat mich für 3 Wochen nach Berlin eingeladen, und da ich sowieso gerade Semesterferien habe, kann ich doch dorthin. Berlin war schon immer mein Traum." völlig euphorisch redete ich ohne Punkt und Komma. Meine Eltern sahen sich an und nickten. "Perfekt, ich packe direkt meinen Koffer" quietschte ich und ging nach oben. Annika sagte ich mittlerweile zu und auch sie freute sich wie ein kleines Kind. 

Beste FreundeWhere stories live. Discover now