Schritt Für Schritt

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*Laura's Sicht*

Trotz das ich 2 Tage ohne Bewusstsein war, war ich ziemlich müde. Mitten in der Nacht, wurde ich wach da ich ziemlichen durst hatte. Ein Glück stand neben mir ein Glas Wasser, doch der Nachtschrank stand leider etwas weiter von meinem Bett weg. Da ran zu kommen erwies sich schwieriger als gedacht. Der Gips schränkte meine Beinfreiheit ziemlich ein. Gezwungenermaßen musste ich eine Schwester rufen, also klingelte ich. Glücklicherweise kam diese auch sehr schnell und half mir das Glas zu nehmen. Während ich trank, bemerkte ich viele blaue Flecken an meinen Arm. Der Rest meines Körpers sah wohl nicht anders aus. Beim Versuch aufzustehen, tat es mir am Oberkörper weh. Ich versuchte das Krankenhaus Kleidchen hochzuziehen, was mir aber nicht so gut gelang wie ich es mir vorstellte. Okaay dann bleib ich eben liegen. Stundenlang lag ich in meinem Bett und starrte die Decke an. Ich seufzte auf. Aus welchem Grund auch immer hatte ich einen Ohrwurm, es war ein schönes Lied aber ich konnte nicht einordnen wo ich es schonmal gehört habe. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief ich nochmal ein.

"Pssshhht, sie schläft noch" hörte ich eine leise Stimme und kurz darauf das schließen der Tür.
"Ob sie wohl durchgeschlafen hat?" hörte ich eine andere. Es setzte sich jemand auf mein Bett. Langsam öffnete ich die Augen.
"Guten Morgen" begrüßte mich eine sanfte Stimme. Es war die von Annika.
"Morgen" erwiderte ich. Ich versuchte mich aufzusetzen.
"Warte ich helfe dir" sagte Dag der rechts neben mir stand. Er drückte die obere Hälfte des Krankenbettes nach oben, sodass ich nun sitzen konnte.
"Danke" lächelte ich.
Kurz darauf kam die Schwester mit dem Frühstück rein.
"Guten Morgen" lächelte diese und stellte das Tablett auf mein Tischchen ab, dann verließ sie wieder den Raum.
"Komm ich helfe dir" sagte Annika und schmierte mir mein Brötchen. Irgendwie war mir das unangenehm, aber ich war dankbar für die Unterstützung. Während dem Frühstück summte ich das Lied, welches mir seit gestern nicht mehr aus dem Kopf ging. Im Augenwinkel sah ich wie Dag, Annika anlächelte. "Das Lied kenn ich garnicht, wie heisst das denn?" fragte mich Annika. Ich sah sie an und schluckte erstmal mein Essen runter, ehe ich ihr antwortete.
"Keine Ahnung, ich hab das Lied gehört, weiss aber nicht mehr wo". Ich sah zu Dag dessen Augen strahlten. Er nahm sein Handy aus der Tasche und ließ die selbe Melodie laufen, die ich im Kopf hatte. Er räusperte sich und fing an zu singen. "Aber wie... Woher wusstest du das, dass Lied so ging?" verwirrt sah ich ihn an.
"Als du noch bewusstlos warst, saß ich neben dir und habe mit dir erzählt. Irgendwann habe ich angefangen zu singen. Irgendwas was mir grad in den Kopf kam, in der Hoffnung du hörst mich."
War es wirklich möglich, dass ich trotz das ich ohne Bewusstsein war, die Stimme von Dag so gut wahrnehmen konnte?
"Wie kamst du auf diesen Text?"
"Annika war gestern mit deinen Eltern unten in der Cafeteria und ich blieb oben bei dir. Ich habe dir von unserem Kennenlernen erzählt und irgendwann kam mir dieser Text in den Kopf. Ich habe mal gehört, dass Menschen die ohne Bewusstsein bzw im Koma liegen, vertraute Stimmen wahrnehmen können. Also fing ich an zu singen. Ich hatte die Hoffnung du würdest mich hören und aufwachen."
"Hat ja gut funktioniert. Aber Annika wieso warst du mit meinen Eltern in der Cafeteria?"
Wandte ich mich nun an Annika, welche sich am Kopf kratzte und zu Dag blickte.
"Deine Mutter und wir hatten etwas andere Ansichten was dein Wohl angeht . Wir waren sogar kurz davor nach Hause zu fahren."
Verwirrt blickte ich zwischen den beiden hin und her.
"Mein wohl? Wie meinst du das?" wollte ich nun wissen.
"Ja, deine Mutter gab uns die Schuld an deinem Unfall und wollte, dass Annika deine Sachen wieder nach Hause schickt. Deine Eltern wollen dich wieder bei sich haben."
Traurig senkte ich meinen Kopf
"Ich will aber nicht von euch weg."
"Das wollen wir auch nicht. Glücklicherweise konnten wir deine Eltern davon überzeugen, dich entscheiden zulassen."
Irgendwie waren das in dem Moment zu viele Informationen die ich verarbeiten musste. Seufzend ließ ich mich in mein Kissen fallen.
"Ach scheisse. Autsch"
"Du musst vorsichtig sein, du hast dir bei dem Unfall, mehrere Rippen gebrochen."
Erschrocken sah ich Annika an. In dem Moment klopfte es an meiner Tür.
"Ja?" Rief ich schmerzverzerrt. Der Doktor kam ins Zimmer zur Visite.
"Na wie geht es Ihnen?"
"Gut, Dankeschön und Ihnen?"
Der Arzt lächelte.
"Dankeschön, gut. Aber Sie sind hier der Patient."
"Oh stimmt. Tut mir leid."
Ich spürte wie ich rot wurde, es war mir doch leicht unangenehm. Der Arzt führte die Untersuchungen durch und sah sich meinen Brustbereich an um meine Verletzungen zu überprüfen.
"Autsch.." zischte ich leise.
Annika und Dag sahen mich mitfühlend an.
"OK, es scheint soweit alles gut zu verheilen. Sie müssen noch 1 Woche hier bleiben. Dann können wir Sie auch schon wieder entlassen, wenn es bis dahin keine Komplikationen gibt."
Mit diesen verabschiedete sich der Arzt und verließ wieder den Raum.
"Hat sich doch alles gut angehört"
"Ja. Wir wollen dann nur mal hoffen, dass alles gut verläuft."
Irgendwie war meine Laune gerade noch besser als ich zuvor war.

Es klopfte erneut an meiner Tür.
"Ja" rief ich glücklich Richtung Tür.
Meine Eltern betraten den Raum.
"Hallo Maus." begrüßte mich meine Mutter und nahm mich in den Arm.
Dag trat einen Schritt zur Seite.
"Mama, Papa.. Ich möchte bitte in Berlin bleiben. Die beiden sind nicht schuld an meinem Unfall."
Fragend sah meine Mutter zwischen uns 3 umher.
"Ich habe von eurer Meinungsverschiedenheit gehört, und es war alleine meine Schuld. Ich habe überstürzt gehandelt. Annika und Dag tragen wirklich keine schuld an meinem Unfall."
"Ich würde sagen wir reden darüber wenn du wieder aus dem Krankenhaus bist."
Meldete sich nun auch mein Vater zu Wort.
"Das können wir gerne machen aber meine Meinung ändert sich diesbezüglich nicht. Ich bleibe dabei."
Mein Ton wurde etwas ernster.

Beste FreundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt