Festival-Vorbereitungen

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5 Monate sind mittlerweile vergangen, dem Baby geht es gut und ich wurde immer runder.
Ich saß gerade im Studio bei den Jungs die ihre Instrumente in den Bus luden, denn morgen fing die Festivalsaison wieder an.

"Und du bist sicher, dass du das schaffst?" fragte mich Dag besorgt und setzte sich neben mich auf das kleine Ledersofa.
"Natürlich, ich bin schwanger und nicht krank. Außerdem habe ich ja Annika." sanft Strich ich mir über den Bauch und sah runter.

"Fühl mal" ich nahm Dag's Hand und legte sie auf meinen Bauch.
"Wahnsinn" hauchte dieser nur und schloss die Augen.

Einen Moment herrschte Stille, bis sie durch das Rufen von Vincent unterbrochen wurde.

"Ey digga kommst du wieder runter?"
"Boah, ja ich komme. Du weisst echt wie man einen schönen Moment zerstören kann" er gab mir noch einen Kuss und stapfte genervt nach unten.
"Ja sorry, wusste ja nicht dass ihr gerade am pimpern seid"

Ich lachte auf.
"Nur weil du keinen sex hast" rief ich runter und hörte ein Lachen, gefolgt von einem Rumpeln. Dags Geldbörse lag auf dem Tisch, also holte ich meinen Mutterpass raus und steckte ein Ultraschallbild in diese hinein.

"Mal schauen wann er es merkt" kicherte Ich und streichelte sanft über meinen Bauch. Hätte mir vor 5 Monaten jemand gesagt, dass ich so glücklich über diese Schwangerschaft sein werde, hätte ich ihn ausgelacht.

"Noch 2 Monate dann bist du endlich da" dachte ich während ich die Hand auf meinem Bauch hielt. Es dauerte auch nicht mehr lange und die Jungs hatten alles verladen.

"So was macht ihr zwei hübschen jetzt noch?" fragte Vincent und ließ sich auf den Braunen Ledersessel fallen.
"Wir gehen mit Annika nach einem Babybett schauen" lächelte Dag und sah mich verträumt an. Ich nickte zustimmend und sah Vincent an, der gerade ein Bier öffnete. Eine kurze Stille entstand.

"Und du?" fragte ich und sah ihn an.
"Ich bereite noch alles für morgen vor. Dann mal sehen."
"Komm doch mit. Du bist immerhin der Onkel" schlug Dag vor und stand auf.
"Mhhhmmm.. Ich weiss nicht... Ok, ich komm mit"
Wir lachten kurz und machten uns auf den Weg nach Hause. Annika wartete bereits im Wohnzimmer.

"Da seid ihr ja endlich. Können wir los?"
"Ich muss nur nochmal wohin" merkte ich an und verschwand im Badezimmer.
"So fertig" kicherte ich und wartete nun auf die anderen.
"Du musst ziemlich oft"
"Mensch Vincent, ich möchte dich mal sehen wenn du etwas in dir trägst, was fast auf deiner Blase liegt"

Er überlegte kurz und nickte zustimmend.

"OK. Gut, da haste recht."
Wir liefen nach unten zu Annika's Auto und fuhren los. Annika und ich schlenderten zu den Babybetten und sahen uns um.

"Weisst du schon was es wird?"
"Dag weiss es, aber er darf es niemandem sagen"
"Ach das bekomm ich schon noch aus ihm raus" kicherte Annika und sprang im nächsten Moment zu einem Bett.

"Das ist es." Ich nahm das preisschild in die Hand und lief weiter.
"Vergiss es. 1.350Euro. Das ist zu teuer."
"Ach komm, stell dich nicht so an. Ich kaufe es, ihr hättet sowieso was von mir bekommen."
"Nein, komm wir schauen mal da vorne"

Beim Versuch sie von dem Bett wegzuziehen, scheiterte ich kläglich. Ich hasste ihre Sturheit, aber irgendwie machte es sie auch so liebenswert.
"Schaaatz, hilf mir mal" rief ich zu Dag der gerade mit Vincent um die Ecke kam.
"Was ist denn los?" Er kam rüber und lachte.
"Sie will nicht dass ich das Bett kaufe"
"Ja weil es zu teuer ist"

Dag hob das Preisschild an und kniff die Augenbrauen zusammen.
"Annika, ich weiß nicht"
"Ich bestehe darauf" protestierte sie.
Wir tauschten Blicke aus und gaben dann schließlich nach.
"Yeyy." quiekte Annika und ging einen Mitarbeiter holen.

"Was habt ihr denn da?" Ich schnappte mir das kleine Päckchen welches Dag unter dem Arm hatte und las vor, was draufstand.
"Baby-Björn?"
"Ja, so kann ich kochen und das Baby tragen."
"Och wie süß"
"Und ja, wir kaufen das"
"Na gut wenn du das haben willst, dann darfst du es dir auch kaufen"

Ich hob belustigt die Hände und lachte.

Mit vollgepackten Tüten liefen Annika und ich ans Auto. Die Jungs holten mit einem Mitarbeiter das babybett aus dem Lager.

"Ob wir das einfach so ins Auto bekommen?" skeptisch verzog ich das Gesicht.
"Naja, irgendwie müssen wir das hinbekommen" seufzte Annika und versuchte zusammen mit den Jungs die Rückbank des Autos irgendwie passend zustellen, damit sie das Bett reinbekamen. Amüsiert beobachtete ich das Geschehen durch den Rückspiegel.

"So. Geschafft." erleichtert ließ Annika sich in den Fahrersitz fallen. Die Jungs quetschten sich auf die Rücksitze. Zum Glück mussten wir nicht so weit fahren. Während der Fahrt hörte man nur gestöhne und Gejammer von hinten. Annika und ich konnten nicht anders als zu lachen.

"Wir sind ja gleich da" sagte Annika unter Lachen.

Zuhause angekommen, holten wir das Bett und die Tüten und verladeten alles nach oben. Das Baby wird erstmal bei mir im Zimmer schlafen. Während die beiden das Bett Aufbauten, kochen Annika und ich noch etwas.

"Du willst wirklich nicht wissen was es wird?" bohrte Annika nochmal nach.
"Nein. Die Hauptsache ist doch sowieso dass es gesund ist oder?"
"Mhhmm" summte Annika zustimmend.
"So fertig" erschöpft kamen Vincent und Dag in die Küche und setzten sich in die Küche an den Großen Esszimmertisch.
"Danke" lächelte ich und umarmte sie herzlich.

"So, jetzt passt nichts mehr rein" zufrieden lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück und klopfte leicht auf meinen Bauch.
"Joa, drei Teller sind ja auch eine Hausnummer" lachte Annika. Ich sah sie kurz an und stimmte in das Lachen mitein.
"Ich geh schlafen. Der Tag war anstrengend" gähnte ich und streckte alle viere von mir.
"Darf ich mit?" Dag sah mich mit einem Schmollmund an.
"Ähhh. Natürlich, dass erwarte ich von dir. Immerhin sehe ich dich morgen für 4 Wochen nicht"

Er sprang freudig auf und folgte mir ins Schlafzimmer.

"Ich werd dich vermissen" sprach ich leise und sah ihn traurig an.
"Wir telefonieren jeden Tag" lächelte er und küsste meine Stirn.

Mit der einen Hand am Bauch und der anderen an seiner Wange schlief ich ein.

Beste FreundeWhere stories live. Discover now