Das Leben ist schön

260 10 2
                                    

Wir machten uns fertig und liefen los. Es entging Annika natürlich nicht, dass ich immer wieder schrieb.

"Sag mal, mit wem schreibst du denn so fleißig? Und wieso grinst du immer wieder so dämlich?"

Geistesabwesend sah ich sie an, zuckte mit den Schultern und schrieb meine Nachricht zu Ende.

Selbstverständlich verbanden wir die "Touristentour" die Annika mir bot mit einer Shoppingrunde.

"Boah, ich bin jetzt ganz schön erschöpft, sollen wir nach Hause und heute Abend noch ein wenig ausgehen?" fragte Annika mich. "Sicher." antwortete ich ihr gähnend.

Wir liefen nach Hause und unterhielten uns noch über dies und jenes.

Gegen Abend machten wir uns fertig und fuhren mit der S-Bahn Richtung Stadt und in eine Bar. Den Namen der Bar wusste ich nicht, ich lief einfach Annika hinterher. Sie wusste was gut ist und was nicht.

"Ziemlich voll für einen Montag, findest du nicht?" meinte ich in einer Lautstärke die Annika sicher hören konnte. Sie nickte nur und sah sich nach einem freien Platz um.
"Mist wir hätten reservieren sollen" seufzte Annika.

Nach einer gefühlten Ewigkeit fanden wir an der Bar 2 freie Plätze. Schnell liefen wir dorthin und nahmen Platz.

Wir bestellten vorsorglich 2 Cocktails und 2 Schnaps, so wie es hier aussieht würden wir ewig auf Nachschub warten.

"Wie gefällt es dir bisher?" wollte Annika von mir wissen.
"Wahnsinnig gut, ich würde am liebsten hier bleiben."
"Na dann tu's doch."

Ungläubig sah ich Annika an und antwortete ihr "Das geht nicht, ich muss wieder nach Hause an die Uni." "Also, ich meine falls es dir noch nicht Aufgefallen ist aber Berlin hat auch Universitäten an denen du dein Studium beenden kannst."

Nicht ganz von der Idee abgeneigt meinte ich, dass ich es mir überlege, aber so ein Umzug ist ja auch nicht von jetzt auf gleich erledigt.

"Aber ich muss mich ja auch erst noch in der Uni einschreiben und warten ob sie mich annehmen."
Annika sah mich an. "Hmm..." meinte sie nur.

Wir widmeten uns wieder unseren Getränken und beobachteten die Menschenmenge die sich zur Musik bewegte. Während ich die Menschenmenge so beobachtete fiel mir jemand auf, den ich schonmal gesehen habe. Da er aber seitlich zu mir stand konnte ich ihn nicht so gut erkennen. Mit meinem Getränk in der Hand lief ich dort hin.

"Wo willst du denn hin?" hörte ich noch Annika rufen. Aber ich musste jetzt dorthin, keine Ahnung warum aber meine Beine machten in dem Moment was sie wollten. Bei der Person angekommen drehte diese sich um und ich wusste wer es war.

"Hi, auch hier?" grinste ich Dag an. Dieser sah mich perplex an und lächelte.
"Hi, klar irgendwie muss man ja runterkommen. War ja bis jetzt eine Stressige Woche."

Mit einer hochgezogener Augenbraue grinste ich.
"Ja... Wir haben Montag, das weißt du schon oder?" Daraufhin musste er lachen "Naja wenn ich Urlaub hätte, würde mir der Montag auch nichts ausmachen"

Er wusste mittlerweile das ich Semesterferien hatte und meine Freundin besuchen kam. Eine Weile schauten wir uns einfach nur an und liefen dann zu Annika die uns aufmerksam beobachtet hatte.

"Annika, darf ich vorstellen? Das ist.." doch weiter kam ich nicht denn Annika unterbrach mich.
"Dag.. Ja ich weiß" sie gaben sich die Hand. Ach ja. Voll vergessen dass ich ihn ja das erste mal auf dem Geburtstag gesehen habe, auf dem Annika und ich eingeladen waren.

Etwas beschämt nippte ich an meinem Cocktail. Dag gesellte sich zu uns und wir unterhielten uns noch eine ganze Weile.

"Möchtest du noch ein wenig spazieren gehen?" fragte Dag irgendwann.
"Sorry aber ohne meinen Bodygard geh ich nirgends hin" lächelte ich und deutete auf Annika.
"Naja sie kann ja gerne mitgehen." Schlug er vor. Annika war auch nicht abgeneigt, denn sie nahm sich direkt ihre Tasche und wir liefen aus dem Club raus.

"Wo gehen wir denn hin?" wollte Annika irgendwann wissen, als wir die Straßen ohne groß darauf zu achten wo wir hingehen entlang liefen. "Lasst euch überraschen".

Ok, wir gehen quasi mit einem fremden den wir nur oberflächlich kennen irgendwohin.
"Und so fangen Horrorfilme an" murmelte ich. Dag hörte das natürlich, sagte aber nichts, sondern grinste nur.

Irgendwann fanden wir uns auf einem Dach wieder.
"Wow" brachten Annika und ich gleichzeitig heraus.

Vor uns ging gerade wieder die Sonne auf. War es wirklich schon so früh? Ein Blick auf meine Armbanduhr bestätigte das gedachte, aber ich genoss den Ausblick.

Wir setzten uns an den Rand des Daches. Ich stützte meine Arme hinter mir ab und lehnte mich mit geschlossenen Augen zurück. Ich vergaß alles um mich herum, es entspannte mich. Keiner von uns 3 sagte etwas, wir genossen einfach nur den Moment.

Die Sonne war jetzt ganz oben und langsam spürten wir die Müdigkeit. "Komm, wir gehen nach Hause" meinte ich irgendwann zu Annika. Diese öffnete die Augen, zog ihr Handy raus und fotografierte erstmal noch die Aussicht und schoss ein Foto von uns 3. Anschließend stand sie auf.

Dag stieg auch auf. Wir sahen uns an "Sehen wir uns wieder?" flüsterte er. Lächelnd erwiderte ich "Wir sehen uns wieder", dann gingen Annika und ich wieder Richtung Wohnung. 

Beste FreundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt