Weihnachtszeit

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Die Monate vergingen und so war es schon Mitte Dezember.
Ich packte gerade meinen Koffer, da ich Weihnachten bei meinen Eltern und meinem Bruder feiern wollte. Am nächsten Morgen wollte ich schon Zeitig losfahren.

"Bist du dir sicher, dass du alleine fahren willst? Du weisst ja wie es das letzte mal ausging."
"Dag, mach dir keine Sorgen. Das letzte mal war es eine andere Situation. Ich war geladen voller Emotionen. Aber jetzt bin ich glücklich und entspannt."

Dag sah mich so an als würde er was sagen wollen, zog mich jedoch nur in seine Arme und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Sanft schmiegte ich mich an ihn und genoss seine Nähe.
"Ich vermiss dich jetzt schon"
"Ich bin doch nur 2 Wochen weg und an Silvester bin ich wieder da" meinte ich und küsste ihn.
"Wollen wir was kochen oder was bestellen?"
"Hmm... Wir bestellen was"
"Na dann komm" Ich klopfte ihm auf den Oberschenkel und stand auf.
"Auf was hast du denn Lust?"
"Chinesisch, wäre mal wieder gut"

Meine Augen leuchteten, ich liebte chinesisches Essen. Viel zu lange hab ich das nicht mehr gegessen. Ich lief im Zimmer auf und ab und wartete bis der Lieferservice meiner Wahl ans Telefon ging und ich meine Bestellung aufgeben konnte.

"Alles klar, 20 Minuten" teilte ich Dag mit und ließ mich Rückwärts aufs Bett fallen. Dieser tat es mir gleich und so lagen wir mit dem Blick an meine Decke auf dem Bett und schwiegen. Mit dem richtigen Menschen an deiner Seite ist Schweigen sehr angenehm dass durften wir schon des öfteren feststellen. Mit einem Lächeln auf den Lippen drehte ich meinen Kopf zur Seite und schaute Dag an. Er hatte die Augen geschlossen und lächelte. Mit dem Finger fuhr ich seinen Arm entlang ohne den Blick von ihm abzuwenden. Ewig hätte ich so weitermachen können, doch 20 Minuten waren schneller vorbei als ich dachte.

"Ich geh schon" damit sprang ich auf und öffnete die Tür. Ich drückte ihm das Geld in die Hand und breitete das Essen auf dem Tisch aus. Dag rannte geradewegs aus meinem Zimmer an den Esszimmertisch zu. Wow und ich dachte, ich wäre hungrig.

"Ist ja gut, hier ist dein Essen" kicherte ich und reichte ihm seine Box mit gebratenen Nudeln und fritierten Hähnchenscheiben.
"Bier oder was anderes?"
"Bier"

Dag schnappte sich zwei Bier aus dem Kühlschrank und setzte sich wieder an den Tisch. So gut es ging versuchte ich mit den Stäbchen zu essen. Es gelang mir, sah aber bestimmt nicht so professionell aus wie ich mich dabei fühlte. Immer wieder fielen mir die Nudeln zwischen den Stäbchen heraus.

"Wieso sieht das bei dir so gut aus?" stöhnte ich nach einer Weile
Dag der sich gerade die Stäbchen mit den Nudeln in den Mund steckte sah mich an und zuckte nur mit den Schultern.
"Ich hol mir jetzt Besteck, sonst verhunger ich noch."
"Nein nein nein. Ich zeigs dir"

Dag stand auf und positionierte sich hinter mir, nahm meine Hand und zeigte mir den richtigen Griff um die Stäbchen zu halten. Ich fühlte mich wie ein kleines Kind. Kichernd versuchte ich es hinzubekommen.

"Du musst fester drücken wenn die Nudeln zwischen den Stäbchen sind, sonst fallen sie raus"
"Na mach ich doch"
Nach einer Weile hab ich es dann doch irgendwann geschafft. Stolz wie Oskar aß ich weiter. Pappsatt lehnte ich mich mit freiem Bauch nach hinten und stöhnte auf.

"Boah jetzt passt aber nichts mehr rein"
Ich suchte eine kleine speckrolle an meinem Bauch und drückte sie zusammen.
"Du machst mich fett" beklagte ich mich.
Dag sah mich mit undefinierbarem Blick an und lachte los.

"Wer wollte denn bestellen?!"
Mit einem Blick nach oben und der Hand am Kinn sah ich ihn an und tat so als würde ich überlegen. Zuckte mit den Schultern und stellte mich hinter ihn um ihn von hinten zu umarmen.
"Mir fällt da was tolles ein, komm mit"

Ich zog ihn nach oben und schleifte ihn mit in mein Schlafzimmer. Fragend stand er in meinem Zimmer und ich schmiss mich auf mein Bett.
Ich klopfte auf die freie Seite meines Bettes und signalisierte ihm, dass er neben mich kommen soll. Er legte sich neben mich und ich fing an seinen Hals zu küssen.
Es kam eins nach dem anderen und so lagen wir uns 10 Minuten später völlig fertig in den Armen.

"Ich werd dich vermissen" hauchte er und gab mir einen Kuss auf meine Stirn. Zustimmend nickte ich und küsste ihn am Hals. In dieser Position schliefen wir auch irgendwann ein.

Der nächste Morgen begann schon recht früh für mich. Mein Handywecker riss mich aus meinem schönen Traum. In solchen Momenten dachte ich echt darüber nach mir einen Wecker zu holen. Den konnte ich nämlich wie Dag es öfter tat gegen die Wand schmeißen. Leise stand ich auf und ging Richtung Badezimmer um mich fertig zumachen. Nur mit einem Handtuch bekleidet, lief ich ins Schlafzimmer um mir frische Klamotten zu holen.
Ratlos stand ich vor meinem Schrank.

"So viele Klamotten und doch nichts zum Anziehen" hörte ich eine tiefe Stimme hinter mir sagen.
"Guten Morgen" lächelte ich und ging zu Dag ans Bett. Aus dem Guten Morgen Kuss wurde nichts. Er zog mich auf sich und naja, wir machten da weiter wo wir gestern aufgehört hatten.

"So jetzt darfst du dich anziehen" raunte er in mein Ohr. Kichernd gab ich ihm erneut einen Kuss und stand wieder auf. Letztlich schnappte ich mir einen schwarzen Pullover und eine Jeans.
Ich lief in die Küche um ein kleines Frühstück vorzubereiten. Dag nahm schon am Tisch platz und beobachtete mich.
"Wieso siehst du mich denn so an?" lächelte ich während ich den Brotaufstrich auf den Tisch stellte.
"Ich versuche mir nur jede Bewegung einzuprägen. Wir sehen uns ja schließlich jetzt 2 Wochen nicht."
"Spinner" lachte ich.

"Guten Morgen" betrat nun auch eine gähnende Annika die Küche und nahm sich eine Tasse Kaffee.
"Morgen" begrüßten wir sie im Chor.
"Ihr zwei hattet ja heute Morgen schon viel spass" stellte Annika fest während sie sich ihren Kaffee fertig machte. Fragend sahen wir sie an.
"Mhhmm. Streitet Es jetzt nicht ab"
Wir sagten nichts sondern tranken einen Schluck.

Nach dem Frühstück gingen wir vor die Tür wo ich meinen Koffer im Auto verstaute.

"Pass auf dich auf. Und melde dich wenn du da bist" sagte Annika und nahm mich in den Arm.
"Mach ich" versprach ich ihr.
Dann wandte ich mich Dag zu, der ziemlich besorgt zu mir sah. Auch er nahm mich in den Arm und flüsterte.

"Wir sehen uns bald wieder ok?"
"Wir sehen uns bald wieder" versprach Ich ihm und küsste ihn noch lange.

Dann stieg ich in mein Auto und fuhr los.

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