Das Outing

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Eine Weile blieb ich an der Tür stehen. Wieso hat sie mir das nicht erzählt? Ich meine, es ist ja nicht schlimm, aber wieso hielt sie es vor mir geheim?

Annika und Sarah bemerkten mich. "Hi, wie war dein Abend mit Dag?" unterbrach Annika die kurze Stille. "Hi, ähm.. schön und dein Abend mit Sarah?" verlegen kratzte ich mich am Kopf.
"Wunderschön" man sah Annika und Sarah das strahlen in den Augen an, fast blendete es mich.

Lächelnd nickte ich. "Ich geh in mein Zimmer" meinte ich und deutete auf mein Zimmer. Irgendwie schön aber auch ein ungewohnter Anblick.

Lächelnd schrieb ich meiner Mutter und berichtete von meinem Abend, das mit Annika behielt ich für mich.

Ich nahm mir ein Buch aus meinem Regal und las noch eine Weile darin.

Irgendwann ging ich ins Wohnzimmer wo Annika saß, ich gesellte mich zu ihr.
"War Sarah dein Date?" fragte ich sie lächelnd. Annika lächelte ebenfalls "Ja". Die Fragen sprudelten förmlich aus mir raus.
"Wieso hast du denn nichts gesagt? Wie lange denn schon?"
Annika sah mich verwundert an aber beantwortete meine Fragen
"Ich wusste nicht wie du darauf reagierst, es gibt eben noch viel zu viele Menschen die Homosexualität als krank ansehen."
Sie sah etwas geknickt auf ihre Hände. Ich nahm mir eine Hand und schaute ihr in die Augen
"Annika, du kannst mit mir über alles reden! Keiner kann sich aussuchen in wen er sich verliebt, ich bin glücklich wenn du es bist!" Annika nahm mich in den Arm "Danke Kigaabffl" flüsterte sie mir zu. "Dafür nicht!"

Ich drückte sie noch fester an mich. "Wollen wir noch einen Film schauen?" schlug ich Annika vor. Sie schüttelte den Kopf
"Ich bin müde, ich gehe noch ins Bad und anschließend in die Heia"
"Alles klar."

Sie verschwand im Badezimmer und ich schrieb noch eine Weile mit meiner Mutter und Dag.

*War ein sehr schöner Abend :) Ich finde es schön, dass du dich mir geöffnet hast* schrieb Dag.
*Fand ich auch, verdient eine Wiederholung :)* antwortete ich ihm.  Wir texteten noch eine Weile und ich beschloss ins Bett zu gehen. 

"Einen wunderschönen Guten Morgen mein Lieblingsmensch" begrüßte Annika mich und zog meine Gardine zur Seite.

"Lass mich schlafen, heute ist keine Uni, wir haben Feiertag." grummelte ich unter der Decke hervor.
"Das heißt aber nicht, dass du den ganzen Tag schlafen kannst!" ermahnte mich Annika.
"Is' ja gut" genervt stampfte ich ins Bad um mich zu duschen und mir die Zähne zu putzen, auf großartiges Styling hatte ich keine Lust.

Ich lief in die Küche wo Annika schon saß und vor sich hin grinste.

"Was grinst du denn so doof?"
"Nur so, ich habe gute Laune"

Mein Gott, wie kann man nur so glücklich um 8 Uhr morgens sein.

"Wir haben 8 Uhr und du weckst mich? Dein ernst?"

Da war irgendwas faul. Ich machte mir Kaffee und schmierte mir mein Brötchen.

"Was hast du vor?" skeptisch sah ich sie an.
"Check mal dein Handy Mäuschen"

Verwundert nahm ich mein Handy in die Hand und sah aufs heutige Datum.

"Joa der 30. Mai und jetzt?"
"Ja, jetzt überlegst du mal." forderte Annika mich auf.

Angestrengt dachte ich nach.
"Ohh fuck, mein Geburtstag ist morgen."
"Ja und wir feiern heute Abend rein." "Aber.." doch meinen Satz konnte ich nicht beenden, denn Annika fiel mir ins Wort.
"Kein aber, ich habe alles organisiert und du machst schön mit."
"Na gut" gab ich nach.
"Ich muss noch was bei Sarah erledigen, ich bin heute Abend um 6 wieder da. Schau das du dich bis dahin entschieden hast, was du heute Abend anziehst." forderte Annika mich in einem strengen Ton auf. Mit vollem Mund sah ich sie nur an und nickte.

Keine Ahnung warum sie so ein Geschiss um meinen Geburtstag, der übrigens erst morgen ist macht.
Eine Nachricht meiner Mutter zog mich aus meinen Gedanken

*Guten Morgen Maus, wir kommen Morgen. Wir kommen mit dem Wohnwagen.*
*Guten Morgen Mama. Wirklich? *-* Oh ich freu mich sehr *-* * Schrieb ich ihr freudig zurück, dann ging ich zur Musikanlage und machte die Musik an. Natürlich durfte das tanzen dabei nicht fehlen.

Völlig fertig ging ich Richtung Zimmer und legte mich noch ein wenig in mein Bett, wo ich auch noch ein wenig einschlief.

Als ich aufwachte sah ich auf mein Handy
"Oh fuck" schnell stand ich auf und suchte nach einem passenden Outfit für heute Abend. Natürlich war mal wieder nix drin, also durchwühlte ich Annika's Schrank. Dort wurde ich auch fündig.

Gegen 18 Uhr kam auch Annika und ich war mittlerweile Startklar. 

Beste FreundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt