Ein Anflug Der Distanz

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*Dag's Sicht*

Laura hatte sich aufrecht hingesetzt und wir sahen uns den Film an.

Eigentlich mochte ich solche Art von Filmen nicht, aber der vorherige war schon Recht gut, weshalb ich einen mit dem selben Hauptdarsteller an machte. Immer wieder schaute ich sie an. Gespannt sah sie sich den Film an und die ein oder andere Träne lief ihr die Wange runter. Auch wenn sie wegen des Films weinte, tat es mir weh.

Dass ich sie beobachtete blieb für sie leider nicht unbemerkt.

"Wieso beobachtest du mich denn die ganze Zeit?" hauchte sie lächelnd und unter Tränen.

"Keine Ahnung, ich mag Menschen die Emotionen zeigen." zitierte ich ihren Satz den sie vorhin zu mir sagte.

Sie lächelte und wischte sich eine Träne weg. Ok, der Film war wirklich schnulzig und Emotional. Aber er spiegelte die Bedeutung von wahrer Liebe wider.

Sie lehnte sich nach einer Weile an mich und ich nahm sie wieder in den Arm. Den ganzen Tag könnte ich so mit ihr sitzen bleiben, ich fühlte mich in ihrer Nähe so wohl wie schon lange nicht mehr.

Ich war so in meinen Gedanken vertieft, dass ich garnicht mehr mitbekam das der Filme zu Ende war.

"Ich bin jetzt auch wirklich müde. Möchtest du auf der Couch schlafen oder bei mir?" fragte mich Laura gähnend.

Ich überlegte kurz "Wenn es dir nichts ausmacht, bei dir"

Unsicher sah sie mich an aber nickte schließlich. Wir gingen in ihr Schlafzimmer und kuschelten uns zusammen unter ihre Bettdecke.

Am nächsten Morgen wurde ich wach  aber Laura lag nicht mehr neben mir.
Langsam stand ich auf um auf die Toilette zu gehen, doch von dort hörte ich Musik und Wasser, welches wohl aus der Dusche kam. Also trottete ich in die Küche um uns einen Kaffee zu machen.
"Ich muss wirklich dringend mal pinkeln" dachte ich mir.

Noch bevor der Kaffee ganz durchgelaufen ist, kam das erlösende Geräusch der heruntergedrückten Türklinke und ich rannte zum Bad.
"hö? Ich dachte Laura wäre drinnen."
Etwas sehr verwirrt schaue ich in die Braunen Augen von Annika.

"Laura? Nein. Hat sie dir nichts gesagt?"
"Was gesagt?" Frage ich ein wenig besorgt.
"Sie ist schon seit zwei Stunden weg."
Gerade verstehe ich gar nichts mehr aber dann macht es klick.

"Achja klar, die Uni. Wir haben gar nicht über unsere Pläne für heute gesprochen. Tut mir leid, ich mache mich schnell fertig und dann verschwinde ich."
Gab ich sichtlich geniert wieder. Ich kann es nicht erklären aber irgendwie fühlte ich mich in diesem Moment ziemlich ertappt obwohl ich ja nur hier geschlafen hatte. Doch Annika schüttelt nur mit dem Kopf.

" Nein, sie ist für ein paar Tage zu ihren Eltern."
" Zu ihren Eltern? Wieso?"
Doch Annika zuckt nur ahnungslos mit den Schultern.
"Sie sagte es mir auch nur als sie aufwachte und schneller als ich gucken konnte war sie auch schon weg. Aber mach dir kein Druck, du bist hier willkommen also lass dir Zeit mit dem fertig machen"
Ich nahm Annika kaum noch wahr und nicke nur leicht und verunsichert während ich mich im Zombie Modus ins Bad machte. Ich holte mein Handy raus und schrieb Laura.

*Hey, guten Morgen. Ich habe gerade erfahren das du für ein paar Tage weg bist. Ich hoffe du hast eine angenehme und sichere Fahrt. Komm schnell zurück ja?*

Ich sah das sie online kam, aber nicht antwortet also sprang ich unter die Dusche nachdem ich meine Blase geleert hatte.
Es war eine Recht kurze Dusche und das obwohl ich mir echt Gedanken machte.

Als ich raus kam sah ich, dass sie mir geantwortet hatte. Gespannt und hoffnungsvoll las ich die Nachricht nur um meine Hand mit dem Handy langsam sinken zu lassen.

*Hey Dag. Ja ich bin für ein paar Tage weg. Ich würde mich gerne dafür entschuldigen, dass ich ohne was zu sagen gegangen bin. Aber kann es nicht. Die Wahrheit ist.... Warte bitte nicht darauf das ich zurück komme.*

Nun war ich komplett verwirrt was soll das?
Langsam stieg die Wut in mir auf.
*Warum nicht?* Fragte ich und sehe wie sie erneut online kam aber nicht antwortete. Das sollte sich auch nicht mehr ändern.
Den Tag über schrieb ich ihr immer wieder mal. Selbst beim Proben aber jedes mal ignorierte sie mich.

Wir machten gerade eine Pause da schrieb ich erneut.
*Habe ich was falsch gemacht? Mensch Laura rede mit mir!!*
Doch sie kam nicht wie die ganze Zeit online um meine Nachricht zu ignorieren. Wütend wie ich langsam wurde schmiss ich mein Handy durchs Aufnahme Studio.

"Jo alter spinnst du?" Fragte mich in einem lauten Ton der gleichermaßen verwirrte und wütend aussehende Vincent.
"Ach Nerv nicht!" Schnauzte Ich ihn an. Ich bereute es direkt aber konnte mich dafür nicht entschuldigen.
"Komm mal runter klar! Was stimmt heute mit dir nicht? Ist was passiert?"
Grummelnd sagte ich erstmal nichts.

"Lass uns was trinken gehen"
Vincent lachte etwas.
"Wir haben noch zuviel zu tun, wir können nichts trinken gehen."
Doch ich gab nichts auf seine Worte und stand auf.
"Es geht auch auf mich."
"Na, das lasse ich mir nicht zwei mal sagen." sagte mein Bester und fuhr den PC herunter.

In Gedanken versunken lief ich mit Vincent in unsere Stammkneipe. Dort angekommen stieg mir der Mief von einer Dorfkneipe in die Nase.

"Komm wir setzen uns hier hin." meinte Vincent und deutete auf einen Platz in der Ecke.
"Ich hol die Getränke was willst du trinken?" fragte mich Vincent. "Egal, Hauptsache es knallt." gab ich immernoch leicht wütend von mir.

Vincent verschwand und ich nahm mein Handy in die Hand um Laura nochmal zu schreiben.

*Sag mir bitte ob es dir gut geht.* Obwohl ich wirklich wütend bin, mache ich mir auch Sorgen um sie.
Mein Herz macht ein Sprung nach dem das Bling Geräusch einer eingehenden Nachricht ertönt. Endlich hat sie mir nach zig  Nachrichten geschrieben.
*Ja mir geht es gut, mach dir keine Sorgen. Aber bitte hör auf mir zu schreiben. Ich melde mich die Tage... Vielleicht.*

Verwirrter als vorher las ich mir immer wieder ihre Nachricht durch. Ich konnte mir auf ihr Verhalten keinen Reim bilden.

Beste FreundeWhere stories live. Discover now