Das Gespräch

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Die nächsten Tage vergingen und Vincent und Annika haben immernoch nicht über jene Nacht gesprochen. Langsam aber sicher wurde ich etwas ungeduldig. Ich saß gerade mit Dag in einem Döner Imbiss und redete mit ihm darüber ob wir diesbezüglich was machen sollten.

"Ich weiss nicht. Die zwei sind alt genug um das selbst zuregeln. Was wir machen könnten, wäre die zwei einzusperren sodass sie miteinander reden müssen" sagte mein Gegenüber und biss erneut in sein Fladenbrot.
"Naja die zwei sind zwar erwachsen aber reif is was anderes" Dag sah mich an und zog seine Augenbrauen zusammen. "Warst du nicht diejenige die abgehauen ist nach unserer ersten gemeinsamen Nacht?"
"Das war was anderes und das weisst du" erwiderte ich und stach mit der Gabel in meinem Dönerteller rum.
"War es das?". "Ja aber das ist auch nicht unser Thema" doch Dag ließ nicht locker und Schnitt das Thema welches eigentlich schon längst geklärt war erneut an. "Dag, wir haben das geklärt. Können wir jetzt bitte aufhören mit dem Thema?" sagte ich ruhig aber bestimmt. Dag nickte nur und schwieg. "Wir sollten uns trotzdem da raushalten. Annika weiss doch garnicht welche Gefühle das sind, welche sie seitdem für Vincent hat. Und Vincent weiss auch dass Annika auf Frauen steht, er rechnet sich eh keine Chance aus. Wenn sie reden wollen dann werden sie das auch tun" "Aber gerade dann muss man doch darüber reden" konterte Ich. Wieder verzog er das Gesicht. "OK wir lassen es die beiden entscheiden wie sie damit umgehen" somit gab ich nach und aß meinen Teller leer. Pappsatt lehnte ich mich auf dem Holzstuhl zurück und betrachtete das kleine Teelicht welches auf dem Tisch flimmerte. Lächelnd dachte ich an unser erstes Date zurück. Ich bemerkte garnicht wie ich Dag fast anstarrte bis er mich darauf aufmerksam machte. "Ich liebe dich" flüsterte ich lächelnd und sah ihm tief in die Augen. Dag strahlte mich an und beugte sich vor um mir einen Kuss zu geben. Lächelnd verließen wir den Imbiss um noch ein wenig spazieren zu gehen. "Weisst du noch unser Gespräch da vorne auf der Bank?" fragte er und zeigte auf die glatte braune Holzbank auf der gerade ein junges Pärchen saß. Damals hatte ich ihm erzählt wie kompliziert ich hinsichtlich der Liebe bin. "So kompliziert wie du damals sagtest, bist du garnicht" lächelte er und stellte sich vor mich, was mich widerrum zum stehen brachte. Wir schauten uns tief in die Augen und lächelten uns an. Um uns herum eine leichte Schneedecke und die Straßenlaternen, leise hörte man die Klänge einer Gitarre auf der jemand spielte und ein leises singen. "Hier wusste ich, dass ich mit dir zusammen sein möchte und jede Hürde mit dir überstehen würde" durchbrach Dag leise die romantische Stimmung die in dem Moment zwischen uns herrschte. Sein Satz brachte mich nun mehr zum lächeln und ich fühlte mich wie auf Wolken. Ich sagte nichts sondern strahlte ihn nur noch mehr an. "Gehen wir nach Hause? Ich spür meine Finger nicht mehr" fragte ich und nahm ihn in den Arm. Er nahm meine Hände in seine und pustete einmal kräftig rein, sein Blick ruhte auf meinen Augen. Ein Moment der für immer so bleiben könnte.

"Na komm, wir gehen" damit nahm er meine Hand und wir liefen Hand in Hand zu meinem Auto. Zuhause angekommen war zu meiner Überraschung niemand da. Annika hatte garnicht erwähnt, dass sie noch weggeht. Wir streiften uns die Schuhe von den Füßen und ich pfefferte meine Achtlos vor den Schuhschrank.
"Was machen wir zwei hübschen denn jetzt noch? Ich meine, ich hab Sturmfrei" fragte ich Dag und sah ihn an, meine Hände griffen sich an seinem Pullover fest. Er sah nach oben und grinste mich frech an "Mir fällt da schon was ein" Mit diesen Worten zog er mich in mein Schlafzimmer, wo es wild aber Leidenschaftlich herging. Erschöpft ging ich von ihm runter und suchte nach Luft.

"Der hammer" keuchte ich und schnappte mir meine Decke. "Ohja" lachte Dag erschöpft. Einen Moment herrschte eine angenehme Stille, ehe wir im Flur ein Lachen wahrnahmen.
"Gerade noch rechtzeitig" lachte ich und zog mir ein weites T-Shirt über.
"Laura? Dag?" hörten Wir Annika's Stimme im Flur und kurz darauf die von Vincent "Ach die sind bestimmt am vögeln". "Garnicht wahr" riefen wir im Chor und lachten darüber. Ich legte mich nochmal ins Bett und kuschelte mich an meinen Freund. Ich hörte ein leises schnarchen und hob meinen Kopf. Lächelnd stand ich auf und ging zu Annika und Vincent ins Wohnzimmer.

"Na wo wart ihr denn?" neugierig blickte ich in die kleine Runde, die eher eine Linie ist, da wir nebeneinander sitzen.
"Ich war ein wenig bummeln. Den hier hab ich vor der Tür aufgegabelt" Annika deutete auf Vincent der gerade an die graue Wand starrte. "Und was habt ihr gemacht?" fuhr sie ihren Satz fort. "Wir waren Döner essen und spazieren" keine Ahnung wieso aber irgendwie zauberte mir dies ein Lächeln auf die Lippen. "Bei dem Wetter wart ihr spazieren?" schaltete sich nun auch Vincent ein. Ich nickte nur mit dem Kopf und sah an meine Schlafzimmertür. Annika folgte meinem Blick interessiert. "Schläft er?" "Keine Ahnung. Ich geh mal schauen" schmunzelte ich und ließ die beiden wieder alleine. Im Schlafzimmer angekommen sah ich Dag der an seinem Handy saß. Ich schloss die Zimmertür und setzte mich auf seinen Schoß.

"Glaubst du denen das?" fragte er mich und drückte mich sanft von sich weg. Nachdenklich sah ich ihn an und fuhr mit einem Finger über sein Shirt.
"Keine Ahnung. Aber die zwei sind erwachsen, die müssen das selbst klären" "Woher du nur diese weisen Worte hat" grinste er und küsste mich.

Beste FreundeOnde histórias criam vida. Descubra agora