"Danke!"

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Mit den Händen in der Tasche, gesenkten Blick und ohne Körperspannung lief ich durch Frankfurt zum Hotel. Stumm lief Annika neben mir, die ich immer wieder mal, in meinen Gedanken versunken, vergaß. So wie jetzt auch wieder.

Jedoch wurden meine Gedanken, mit ein paar Regentropfen auf meinem Kopf, unterbrochen. Ich schaute hoch in den nächtlichen Himmel als würde ich sehen wollen ob es wirklich anfängt zu Regnen, da landeten ein paar Tropfen nun auch auf meinem Gesicht.

"Wir sollten uns beeilen bevor uns ein Schauer erwischt."
Ich sah noch einen Augenblick länger nach oben und schüttel dann leicht den Kopf.
"Nein, irgendwie ist Regen gerade das was ich will."
Zwar sah ich ihren Blick nicht aber ich konnte Annikas skeptischen Blick förmlich auf mir spüren.
"Was? Machst du jetzt ein auf Depri oder so?"
Jetzt war ich es, der sie langsam ansah und ein skeptischen Blick aufsetzte.
"Hä? Nein... Warte! Sag bloß nicht du bist noch nie im Regen gelaufen!"

Jaaaa Annika hielt mich in diesem Moment offensichtlich für durchgeknallt.
"Nein, wozu?"
Meine Miene jedoch erhellte sich ein wenig.
"Es ist perfekt um den Kopf frei zu bekommen.. naja im Regen laufen oder schaukeln."
Langsam wurde der Regen immer mehr und jeder Tropfen fühlte sich angenehm frisch auf meiner Haut an.
"Es ist eher perfekt um krank zu werden."
Darauf seufzte ich etwas. Unrecht hatte sie ja nicht.
"Dann geh schnell ins Hotel bevor es schlimmer wird."

Sie schien etwas mit sich zu rangen und ich wartete geduldig darauf das sie was macht.
"Dag, wenn ich krank werde...."
"wirst du schon nicht."
Versprach ich ihr und sie seufzte.

Wir mussten keine 3Minuten warten da schien die Welt um uns herum unter zu gehen. Wir selber hatten uns für den Moment unter ein Ladendach gestellt.
Ich luschere zu Annika die alles andere als begeistert wirkte.
Mit einem kleinen Kopfnicken in den Regen raus schüttelte sie den Kopf. Mit einem Nicken führte ich unser stummes Gespräch fort und sie antwortete erneut mit einem Kopf schütteln.

"Jetzt hab dich nicht so."
"Es ist halt absolut dämlich."
"Dämlich ist es darauf warten zu wollen das es aufhört."
"Nein das ist... Hey lass mich...Dag... Nghaaa."
Ich ließ sie nicht ausreden, stattdessen trug ich sie etwas lieblos unter dem Dach hervor was sie mit Händen und Füßen versuchte zu verhindern. Direkt wurden wir vom Regen überflutet.

"Boa das bekommst du so wieder!"
Keifte sie mich an aber ich reagierte nur mit einem frechen zwinkern.
"Dafür musst du mich erst mal bekommen."
Mit diesen Worten lief ich los und sie mir nach.
"Hey, bleib stehen."
"Ganz sicher nicht." lachte ich ein wenig.

Es tat wirklich gut einfach im Regen etwas zu laufen auch wenn ich in diesem Augenblick um mein Leben rennen musste. Aber es sollte meinen Kopf etwas frei machen, auf den Weg ins Hotel welches inzwischen auch nicht mehr soweit weg war.

Zwischendurch fielen nochmal kleine, süße Beleidigungen von Annika die ich provokant annahm ehe wir schließlich das Hotel erreichten.

Okay im Nachhinein betrachtet mit den ganzen blöden Blicken in der Empfangshalle war es vielleicht eine blöde Idee.
"Jetzt starren uns alle an. Man Dag das ist peinlich."
Es war tatsächlich etwas peinlich aber ich musste trotzdem lachen. Obwohl ich selber nicht mal wusste warum.

Annika sah mich etwas an als hätte ich nun komplett den Verstand verloren und das hatte ich vielleicht auch, aber nach einen Moment fing sie auch an.
»psscht lass uns hoch.«
Sagte ich leise und Versuchte sie ein wenig Gentleman Like zu führen ohne mit dem lachen aufhören zu können.
Sie nickte nur etwas und zusammen fuhren wir in die Etage in der unsere Zimmer waren.

"Komm trockne dich erstmal ab."
"Mein Zimmer ist doch aber gleich da vorne."
Ich zuckte mit den Schultern.
"Ich muss sicher gehen das du wirklich trocken bist damit du nicht krank wirst."
"pff, idiot."
Dennoch kam Annika mit rein. Ich ging ins Bad und schmiss mir ein Handtuch über den Kopf und das andere auf ihren, jedoch nur um ihre Haare kurz trocken zu rubbeln, natürlich folgten Grunzen der unzufriedenheit.
"Dag ich kann das selber."
"mhm aber keiner kann das so gut wie ich." lachte ich etwas.
Damit riss sie sich das Handtuch vom Kopf. Ihre Haare waren gut durchstruppelt und ich sah mir begeistert mein Werk an.
Ihren Blick der schreiend sprach. ,,Ist das dein ernst, ich überlege gerade echt dich zu töten,, Brachte mich erneut zum lachen.
"Am Arsch, jeder kann das besser als du."
Zustimmend musste ich mit den Schultern zucken.

"So ich muss jetzt aber in mein Zimmer, in den Klamotten wird mir kalt."
Etwas frustriert nickte ich leicht. Auch mir wurde langsam kalt aber ich hatte auch gerade einfach Angst alleine zu sein.
"Okay. Ja klar. Schlaf gut."
"Du auch Dag."
Wir winkten uns noch zu aber bevor sie aus dem Zimmer ging..

"Annika?"
"Hm?"
"Danke das du mir gestern bescheid gegeben hast und danke für die kleine Ablenkung eben."
Nun wurde ihr Blick etwas traurig.
"Nicht dafür. Ich danke auch dir für die kleine Ablenkung aber... Lass uns trotzdem nie wieder im Regen laufen."
Bei dem letzten Satz lächelte ich etwas.
"Na gut. Gute nacht."
"Nacht."

Damit wurde ich nun alleine gelassen. In diesem gerade viel zu kleinen Hotelzimmer. Tatsächlich war die Größe eigentlich komplett okay aber selbst in einer Villa würde ich mich wohl eingesperrt fühlen.

Ich blieb noch einen Moment so sitzen und starre ins leere ohne einen richtigen Gedanken fassen zu können, bis ich anfing zu zittern.
Ich watschelte ins Bad und nach einer kurzen Dusche verschwand ich ins Bett.

Beste FreundeWhere stories live. Discover now