Das Große Wiedersehen

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Die Tage bis zur Abfahrt vergingen schleppend, aber endlich war es soweit! Ich würde meine Beste Freundin nach 16 Jahren wieder sehen.

"Fahr vorsichtig und mache genügend Pausen, und wenn du müde wirst dann.."
"Papa, ich schaffe das schon" grinste ich meinen Papa an.

Er macht sich immer viel zu viele Gedanken.

"Mach mir ganz viele Fotos und pass auf dich auf, Berlin ist nicht ohne" sagte meine Mutter und umarmte mich ganz lange. Winkend stieg ich ins Auto und fuhr los.

Nach 3 Stunden Fahrt machte ich an einem Rasthof Pause und lief ein paar Runden.  Alleine Fahren ist anstrengender als ich dachte. Wenn ich mit meinen Eltern längere Strecken gefahren bin, haben wir uns immer abgewechselt.

Irgendwann hatte ich wieder genug Energie um weiterzufahren. Ich entschloss mich die nächsten 3 Stunden durchzufahren, umso schneller war ich endlich dort.

Nach einer Gefühlten Ewigkeit sah ich endlich das Schild. Rechts hielt ich nochmal an, um die Straße in der Annika wohnt in mein Navi einzugeben. Noch 25 Minuten. Puhh, na das schaff ich auch noch.

Endlich angekommen, stieg ich aus dem Auto und klingelte. Ein schreckliches Summen ertönte und ich drückte die Eingangstür, des Mehrfamilienhauses auf. In der 2. Etage schaute schon jemand das Geländer herunter und quieckte freudig.

"Lauuuraaaaa" rief meine Beste Freundin.
"Anniiiikaaaaa" erwiderte ich das freudige rufen. Wir umarmten uns zur Begrüßung lange.

"Herr Gott wie ich dich vermisst habe" eine Freudenträne schlich sich meine Wange entlang. Annika sah nicht anders aus als wir uns von der Umarmung lösten.

Wir gingen in ihre Wohnung. Wow. Echt schick, alles so hell und modern eingerichtet. Hätte ich so nicht erwartet.

"Deine Koffer kannst du hier abstellen, ich habe Sekt zum anstoßen kalt gestellt." Annika sprang in die Küche um Sektgläser und den Sekt zu holen.

"Na los, erzähl wie war die Fahrt?" wollte sie wissen während sie die Flasche aufmachte.

"Anstrengend." erwiderte ich und lies mich ins Sofa fallen.
"Auf die nächsten 3 Wochen" prosteten wir uns lächelnd zu.

Es war, als hätten wir uns nie aus den Augen verloren.
"Oh Mist, ich muss meinen Eltern noch schreiben, dass ich gut angekommen bin" Schnell zückte ich mein Handy und schoss ein Selfie von Annika und mir.

*Ich bin gut angekommen. Kussi* schrieb ich darunter und schickte es ab. Wir unterhielten uns bis in die Nacht.

"Woah langsam bin ich echt müde. Wo ist denn das Badezimmer?" gähnte ich.
"Dort drüben, ich habe dir das Gästezimmer hergerichtet. Wenn du noch was brauchst, sag einfach bescheid." Dankend nickte ich und nahm meinen Kulturbeutel um mich Bettfertig zu machen. Ich brauchte erstmal eine Dusche. Als ich fertig war, legte ich mich ins Bett und schlief ein. 

Am nächsten Morgen wurde ich durch den Geruch von Kaffee und frischen Crossaints geweckt. Ich stand auf und folgte dem Duft der mich in die Küche führte.

"Guten Morgen" gähnte ich.
"Guten Morgen, dort steht dein Kaffee, ich wusste nicht was du rein willst, also ist der noch schwarz." sagte Annika und trank ihren Kaffee weiter.

Dankend nickte ich ihr zu und machte Milch und Zucker in meine Tasse und nahm direkt den ersten Schluck.

Ohne das braune Heißgetränk kann man mit mir nichts anfangen.

"Heute Abend steigt eine Party. Eine Freundin feiert in ihren Geburtstag rein" informierte mich Annika.
"Klar, wann?" wollte ich nun wissen.

Feiern in Berlin soll ja echt gut sein. "Wir treffen uns um 9 in der Trailerpark Bar".
"Alles klar, ich bin dabei".

Wir Frühstückten noch zu Ende und machten uns anschließend fertig. Ich brauchte noch ein passendes Outfit für heute Abend.

Ewigkeiten suchte ich einen Parkplatz, als ich endlich einen gefunden habe, konnten wir shoppen gehen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde ich endlich fündig. "Los zieh das an, das wird dir mega gut stehen!"
"Na ich weiß nicht, ist das nicht ein bissjen zu sexy?" skeptisch hielt ich mir das Kleid an meinen Körper aber probierte es schließlich doch an.

"Wow" staunte ich und präsentierte es Annika.
Die hatte bereits die passenden Schuhe rausgesucht und stellte sie direkt vor meine Füße.
"Alles klar, ich nehm's"

Glücklich ging ich zur Kasse und bezahlte.

Total erledigt kamen wir 3 Stunden später zu Hause an. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es erst 17 Uhr war.

"Komm wir schauen uns noch einen Film an" Schlug ich vor und startete Netflix. "Ohja, Dirty Dancing" rief ich begeistert. Annika verdrehte die Augen, sie war nicht der Typ für solche Schnulzen. Mit meinem besten Hundeblick schaute ich sie an und sie gab schließlich nach. Hätte nie gedacht, dass sowas auch beim selben Geschlecht funktioniert.

Überglücklich schaute ich den Film an, mit den Gedanken war ich allerdings bei Heute Abend.
Der Film war zu Ende und ich begab mich schonmal ins Bad, ich brauchte ein wenig länger als Annika.

Nach einer Stunde war ich fertig. Ich hatte mir ein schwarzes Knielanges Kleid gekauft und High Heels. Annika tat es mir gleich nur in der Farbe Blau.

Nachdenklich ob wir nicht etwas zu "Overdressed" waren, machten wir uns auf den Weg. Schnell schob ich den Gedanken beiseite als ich ihre Freundinnen sah. Ein Glück waren alle so schick angezogen. Annika zog mich zum Tisch und stellte mich allen vor. Mein Blick schweifte über die Menge und blieb bei einer Person hängen.

Noch nie habe ich so schöne Augen gesehen, und noch nie hat mich jemand so eingeschüchtert. 

Beste FreundeWhere stories live. Discover now