Seltsame Stimmung

187 7 0
                                    

Müde und erschöpft fielen Annika und ich ins Bett. Doch irgendwie konnte ich nicht schlafen, also nahm ich meine Zigaretten und setzte mich noch eine Weile auf den Balkon.

Ich sog den wundervollen Geruch der lauwarmen Sommernacht ein. Ich zündete mir eine Zigarette an und schaute in die Nacht hinein. Die letzten Wochen gingen mir durch den Kopf und das Wiedersehen mit Dag und natürlich dieser wunderschöne Moment in dem wir uns lange in die Augen sahen. Die Augen die mich bei unserem ersten Treffen so eingeschüchtert haben, die Augen in denen ich mich verlieren konnte.

Immer wieder fragte ich mich was dieser Mann mit mir anstellt oder besser  gesagt wie dieser Mann es hinbekam mich so einzuschüchtern.

Ich nahm mein Handy in die Hand und schaute mir die Bilder an die wir bei meinem 1. Besuch und an meinem Geburtstag zusammen gemacht hatten.

Eine Nachricht ploppte auf meinem Handy auf

*Ich muss immer an dich denken, ganz egal wer mich berührt ich hoffe du denkst mal an mich, wenn dich irgendwer verführt*

Eine leichte Gänsehaut durchfuhr mich. Ich öffnete den Chat von Dag und sah, dass er noch schrieb. Immer wieder las ich mir den Text durch und wartete seine nächste Nachricht ab. Doch es wechselte nur zwischen online und schreibt...

Ich wollte gerade auf die 1. Nachricht antworten als seine 2. Nachricht ankam

*Wie findest du das? Der Text kam mir ganz spontan. Soll unser nächstes Lied werden, der Titel wäre dann "Ich muss immer an dich denken" *

  Ich dachte kurz nach und schrieb zurück

*Also ich hatte eine kleine Gänsehaut beim Lesen. Es ist wunderschön. Hast du schon mehr oder bis jetzt nur das? * 

Er war noch im Chat denn die häckchen färbten sich direkt blau. Doch eine Antwort blieb aus.

Ich schloss die App und legte mein Handy zur Seite um noch eine zu rauchen.

Irgendwann überkam mich die Müdigkeit dann doch und ich lief Richtung Bett. Diesmal schlief ich direkt ein und träumte seit langem mal wieder von Dag und dem Abend als wir uns das erste Mal sahen. Es war ein wunderschöner Traum.

Der nervige Ton des Staubsaugers zog mich aus diesem wunderschönen Traum. Gähnend streckte ich mich und schlurfte in die Küche.

"Morgen" begrüßte ich Annika die mich aber wegen dem Staubsauger nicht hören konnte. Ich ging zum Schrank um mir eine Tasse zu holen und goss mir von dem braunen gut dufteten Elixier meines Lebens ein, den ich noch mit Milch und Zucker perfektionierte.

Gespannt sah ich Annika beim Putzen zu. Bekamen wir heute Besuch? Bekannt war mir mal nichts. Schulterzuckend trank ich noch einen schluck und machte mich dann mal an die Wäsche ran. Mein Gott wie können 2 Personen so viel schmutzwäsche produzieren.

Als ich dann endlich mit der Wäsche fertig war, ging ich ins Bad um zu duschen. Falls wir doch noch Besuch bekämen, ich nicht aussehen würde wie ein Obdachloser.

Frisch Geduscht und anschaubar lief ich wieder in die Küche wo Annika an ihrem Handy saß.
"Bekommen wir heute Besuch?" fragte ich sie und setzte mich ihr gegenüber. Verwirrt sah sie mich an und schüttelte den Kopf
"Wie kommst du darauf?"
"Na weil du wie eine Irre gerade geputzt hast" sagte ich zu ihr.
"Nein quatsch ich mag es halt ordentlich."
"OK" sagte ich und widmete mich meinem Getränk welches ich mir in der Zwischenzeit gemacht habe.

Nach einer Weile ging ich in mein Zimmer wo ich die Musik aufdrehte und an meinem Handy spielte. Ich sah eine Nachricht von meiner Mutter

*Guten Morgen hex, na die Prüfungen gut überstanden?*

Lächelnd schrieb ich ihr zurück und erzählte ihr von dem Wiedersehen mit Dag und Vincent und wie es allgemein hier so läuft.

Gegen Abend entschied ich mich ein wenig in die Stadt zu gehen, Annika kam mit. Auf dem Marktplatz angekommen hörten wir laute Musik von Straßenmusikern, ich sah zu Annika die nur mit dem Kopf schüttelte. Sie wusste genau was ich wollte.

Ich zog sie am Arm hinter mir her und wir mischten uns unter die Menschenmenge. Erschöpft aber sichtlich glücklich spielten die Musiker die letzten Töne und verabschiedeten sich. Ein wunderschöner Moment fand ich. Wie glücklich doch Musik machen konnte.

Wir liefen noch eine Weile durch die Hauptstadt und sahen uns noch den wunderschönen Sonnenuntergang an.

Ich legte mich ins Gras und sah in den Himmel. Meine Gedanken schaltete ich ab und genoss einfach nur den Augenblick. In dem Moment war ich dankbar für alles was ich hatte und welch Glück ich doch mit Annika meiner besten Freundin hatte.

Lächelnd setzte ich mich auf und nahm meine bessere Hälfte in die Arme.
"Danke" flüsterte ich und spürte wie mir eine Träne die Wange herunterlief.
"Wofür?" flüsterte Annika zurück und sah mich an.
"Für alles" die Tränen konnte ich nicht mehr zurückhalten.

Ich war einfach nur glücklich!

Beste FreundeWhere stories live. Discover now