Der nächste Morgen

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Durch ein leises kichern aus der Küche wurde ich wach.

Langsam setzte ich mich auf und rieb verschlafen meine Augen. Ein Blick nach rechts zeigte mir einen immernoch schlafenden Dag und ein Blick in die Küche, eine kichernde Annika und einen ebenfalls kichernden Vincent.

Ich stand auf und lief erstmal ins Bad, wo ich mir erstmal die Haare kämmte und Wasser ins Gesicht schüttete.

Etwas fitter ging ich in die Küche um mir mein liebstes warmes Getränk in eine Tasse zu füllen.
"Guten Morgen" gähnte ich.
"Guten Morgen" begrüßten mich beide im Chor.
"Na schöne Nacht gehabt?" witzelte Annika.
"Mhhmm. Und ihr?"
"Ich kann mich nicht beklagen. Dein Bett ist sehr bequem" meinte Vincent mit einem breiten grinsen im Gesicht.

Jaja, das haben die zwei sicher geplant.

Mit einem "ich-weiss-was-das-sollte" Blick sah ich ihn an.

Wir hörten ein lautes gähnen aus dem Wohnzimmer und kurz darauf einen verschlafenen Dag, der in die Küche kam.
"Guten Morgen" begrüßte er uns mit einer tiefen Stimme.

Mein Gott klang das sexy. Er sah mich an und man sah wie er leicht rot im Gesicht wurde, mir stieg ebenfalls eine leichte röte ins Gesicht, was natürlich nicht unbemerkt blieb.

Annika verfiel in einen lachflash. Wir sahen sie alle nur verwirrt an.
"Willst du uns nicht sagen weshalb du so lachst?"
"Nein alles gut. Es ist nur... Wieso seid ihr zwei so rot?"
Dag und ich tauschten Blicke aus und zuckten nur mit den Schultern.
"So. Wir müssen dann los. Dag und ich haben noch ein Interview mit einem Radiosender" verriet Vincent irgendwann und ich war ihm insgeheim wirklich dankbar dafür.

Wir verabschiedeten uns und Dag flüsterte mir noch leise ins Ohr "Sehen wir uns bald wieder? Es war echt schön neben dir zu schlafen"

Mich durchfuhr am ganzen Körper eine Gänsehaut, anschließend stimmte ich ihm zu.

Den ganzen Tag über hatte ich eine seltsame Gute Laune.
"Sag mal, lief da mehr als nur nebeneinander schlafen?" neckte mich Annika.
"Es lief genau das, was ihr heute morgen gesehen habt."
"Ihr habt nur nebeneinander geschlafen?"
"Genau das" stimmte ich ihr zu. "Heute einen bequemen oder willst du was unternehmen?" fragte ich Annika irgendwann, die wieder am Handy saß.

Kurz schaute sie mich an und antwortete mir schließlich
"Ich bin mit Sarah verabredet, wir wollen mit ihrer Tochter in den Park." "Also mach ich mir heute einen bequemen" dachte ich mir.

Gegen 16 Uhr verabschiedete sich Annika von mir und verließ die Wohnung.

Ich ging entspannt duschen und machte mir eine Avocadomaske fertig. Mit einem Badetuch um meine Haare gewickelt, einem Bademantel bekleidet und der Maske im Gesicht, setzte ich mich ins Wohnzimmer auf die Couch und sah mir eine Liebesschnulze an. So einen "Wellnesstag" habe ich mir schon lange nicht mehr gegönnt. Gespannt folgte ich dem Film und konnte mir das ein oder andere *awww* nicht verkneifen.

Solche Filme waren für mich die schönsten. Sie ließen mich von meiner eigenen Vorstellung von Romantik und Liebe ablenken. Klar,  in Filmen ist immer alles so perfekt und einfach, aber wer wünscht sich nicht, dass es so einfach wäre?

Völlig in den Film vertieft hörte ich garnicht wie die Klingel ging. Genervt stoppte ich den Film und ging an die Tür. Ich drückte auf den Schalter der die Tür unten öffnete, und wartete gespannt ab wer das wohl sein könnte.

"Hi!" Ein völlig verschwitzter Dag stand vor mir.
"Äh hi. Waren wir verabredet?" verwirrt schaute ich ihn an.
"Nein, ich war nur gerade joggen und dachte mir, ich komme mal vorbei" völlig außer Puste betrachtete er mich von oben bis unten.
"Aber, wenn ich dich störe komm ich gerne später nochmal"
"Nein quatsch alles gut. Komm rein" bat ich ihn und ging etwas zur Seite damit er eintreten konnte.
"Annika ist nicht da und ich mache hier nur einen kleinen "Wellnesstag" " sagte ich leicht beschämt. Dag grinste mich nur an.
"Ich geh mich mal anziehen" meinte ich und deutete auf mein Zimmer.

Ich huschte in mein Zimmer um mir schnell was anzuziehen. Eine Jogginghose und ein Shirt dürften wohl reichen. Mit den Fingern fuhr ich mir noch durch die Haare und machte mich wieder auf den Weg ins Wohnzimmer.

Dag saß auf der Couch und sah auf den Fernseher.
"Das leuchten der Stille?" fragte er mich.
"Ja, den seh ich gerne" schmunzelte ich.
"Wenn du den gerne siehst, hast du ihn sicher nicht zum ersten Mal angeschaut"
"Hmm... Nein, dass ist jetzt das 3. Mal" Naja in Wahrheit hab ich ihn schon öfter wie 3 mal gesehen. Aber das muss er ja nicht wissen.
"Wieso bist du denn hier?" packte mich meine Neugierde langsam aber sicher.

Dag kratzte sich verlegen am Hinterkopf und meinte 
"Naja. Ich fand es schön neben dir zu schlafen und mit dir zu kuscheln. Und ich glaube ich habe dich ein bissjen vermisst"

Er sah mich leicht verunsichert an. Die bekannte röte stieg mir ins Gesicht, ich sah nach unten
"Ja, das war echt schön heute Nacht. Und ich glaube, dass ich dich auch ein wenig vermisst habe. Jedenfalls warst du den ganzen Tag in meinem Kopf" gab ich mit einem Blick in seine Augen zu.

"Ich würde gerne etwas probieren." Er sah mir tief in die Augen und beugte sich vor zu mir. Wir küssten uns.

In meinem Bauch machten sich Millionen von Schmetterlingen breit. Dieser Moment sollte nie Enden.

Wir lösten uns voneinander und sahen uns erneut tief in die Augen.

Beste FreundeWhere stories live. Discover now