Ja, Ich Will

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Wir wollten die Hochzeit noch möglichst vor der Geburt feiern. Gerade stand ich mit Annika vor einem Brautmoden Geschäft. Wir waren schon in zwei Stück, aber entweder passten sie nicht oder sie gefielen mir nicht.

"Komm, lass da mal reingehen"
"OK, hoffentlich werden wir jetzt fündig"

Zugegeben ich war vielleicht ein wenig zu wählerisch, weshalb Annika langsam keine Lust mehr hatte. Wir gingen also rein und wurden direkt von einer netten Dame so Anfang 30 empfangen.

"Guten Tag, was kann ich denn für Sie tun?"
"Guten Tag, meine Freundin heiratet in 4 Tagen und sucht das ultimative Kleid. Wir waren schon in zwei Geschäften aber keins hat sie wirklich angesprochen" übernahm Annika direkt das Sprechen. Die Verkäuferin nickte wissend und holte ein Kleid, dass selbst meine Erwartungen übertraf. Sie reichte es mir und schickte mich direkt in die Umkleidekabine.

"Annika, kommst du bitte? Ich kann es nicht zu machen"

Hochschwanger ist es wirklich nicht leicht sich in ein Kleid zu quetschen. Ich war vielleicht etwas dicker, als das Kleid es zuließ.

"Mensch das gibt es doch nicht"
Annika hatte leicht Mühe es zuzumachen. Letztendlich haben wir es hinbekommen. Ich trat aus der Umkleide raus und war hellauf begeistert.

"Wow..."
"Wow? Nehmen wir es?"
"Ja" ich strahlte über das ganze Gesicht. Es war weiß, knielang aber schlicht. An den Brüsten war es mit kleinen hellblauen Perlen bestückt und nicht zu tief ausgeschnitten.

"Ihr Mann wird begeistert sein. Wir messen gerade noch den Bauchumfang und lassen es noch ein wenig anpassen."

Gesagt, getan. Die Verkäuferin holte ein maßband und messte meinen Umfang.

"In 2 Tagen können Sie es dann abholen."

Freudig nickte ich und zog mich wieder um. Das Kleid bezahlte ich direkt. Glücklich und erleichtert- vorallem Annika war erleichtert- verließen wir das Geschäft und machten uns auf den nach Hause weg. Nachmittags kam noch eine Freundin von Annika, welche mir die Frisur machen sollte. Ich entschied mich für eine hochsteckfrisur. Die Haare leicht gelockt und nach oben gesteckt. Schminke wollte ich keine.

"So. Kleid? - Check, Haare? - check, Kirche? - Check..." Annika ging die Liste durch und hakte alles freudig ab. Die letzten Wochen waren auch ein Akt. Hätte ich Annika nicht, könnten wir in 4 Tagen nicht heiraten. Sie war ein echtes organisationstalent.

Die letzten 3 Tage vergingen schnell. Dag schlief die Nacht vor der Hochzeit bei Vincent und ich stand am Tag der Hochzeit schon früh auf. Immerhin kam um 8 schon Lisa, die Freundin von Annika. Das Kleid musste ich von unten nach oben anziehen, weshalb ich mich noch nicht in das Kleid zwängen musste.

"Du siehst aus wie eine Prinzessin" schluchzte Annika und nahm mich in den Arm.
"Meine beste wird heiraten"
"Nicht weinen du verschmierst dir dein Make up."
Lachte ich und drückte sie fester an mich. So standen wir da, bis es an der Tür klingelte.

"Ich mach auf" sagte sie und stand auf. Währenddessen zog ich mein Kleid an und betrachtete mich im Spiegel.

"Wo ist meine kleine?" hörte ich meine mama und begab mich direkt in den Flur um meine Eltern zu begrüßen.
"Wow, du siehst toll aus. Mein Mädchen wird heiraten" Sie wischte sich eine Träne unter den Augen weg.
"Müsste ich nicht eigentlich emotional sein?" kicherte Ich und nahm sie in den Arm.

Annika sah auf die Uhr.
"Wir müssen los, du willst doch nicht zu spät kommen."
"Oh. Ja, dann los"

Vor der Kirche angekommen, wurde auch ich nervös. Annika nahm mit meiner Mutter und meinem Bruder in der Kirche Platz und Papa stand mit mir vor der Kirche.

Beste FreundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt