Sotschi, 26.09.2021 [verschiedene Pairings]

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veröffentlicht am 27.09.2021

[76] „Ich würde gerade gerne alleine sein." für 1lumi17

Esteban Ocon x Lance Stroll (Lances Sicht):

Seufzend kletterte ich die letzten Stufen der Leiter hoch, dann stand ich schon auf dem Dach unseres Motorhomes. Dieser Ort war bei mehr oder weniger jedem Rennen mein Rückzugsort, den niemand außer Esteban kannte. Und er kannte ihn auch nur, damit irgendjemand wusste, wo ich war, wenn mich niemand finden konnte.

In Aserbaidschan hatte ich ihn gebeten, mich zu begleiten und ohne zu zögern war er mir gefolgt. Nachdem ich ihm allerdings gesagt hatte, dass ich hier oben gerne für mich alleine war, war er nie unaufgefordert hierher gekommen, wofür ich ihm sehr dankbar war. Schon immer hatten wir es respektiert, wenn der jeweils andere Freiraum brauchte, denn sobald sich das ändern würde, kamen wir immer aufeinander zu. Wir wollten einfach nicht in Streits geraten, weil wir gerade mal schlecht drauf waren.

Ich hatte mir zweifelsfrei mehr von dem heutigen Rennen erwartet, vor allem nach meinem Start. Und nach meinem Boxenstopp war ich sogar vor George gelandet, theoretisch also auf P3, aber am Ende hieß es „That's the chequered flag, Lance. P11, P11". Und das war nicht ansatzweise das, was ich gebrauchen konnte. Ein weiteres enttäuschendes Rennen und immer noch war mein bestes Ergebnis diese Saison P7. Definitiv nicht das, was wir uns nach der letzten Saison erhofft hatten.

Plötzlich ertönte ein Geräusch von hinten und alarmiert drehte ich mich um, entspannte mich aber sofort wieder, als Estebans Kopf über die Kante lugte. Der Franzose kletterte die Leiter nicht ganz hoch, sondern blieb in der Position, stützte sich auf der Kante ab. Er betrat ganz bewusst nicht mein ,Revier', das wusste ich.

„Hey, ich habe dich nach dem Rennen nicht mehr gesehen und wollte nachschauen, ob alles okay ist", teilte er mir sanft mit.

„Es ist alles okay", gab ich ihm die gewünschte Entwarnung und drehte mich wieder zurück, sodass ich über den Paddock blicken konnte, „Aber ich würde gerade gerne alleine sein."

„Klar, melde dich einfach, wenn du willst", bot er mir an, wartete jedoch nicht auf eine Antwort meinerseits, sondern kletterte den Geräuschen nach zur urteilen direkt wieder runter.

Befreit atmete ich durch. Ich konnte mich glücklich schätzen, jemanden wie Esteban an meiner Seite zu haben, der es verstand und akzeptierte, wenn ich gerade nichts mit seiner Nähe anfangen konnte. Nicht besonders viele Leute kamen mit meiner Art klar, er jedoch schon immer.

Bestimmt noch zwei Stunden saß ich auf meinem Motorhome, bevor ich mich dazu bereit fühlte, mich zu Esteban zu gesellen. Mittlerweile war es dunkel und ein Blick auf mein Handy zeigte mir, dass es schon nach zehn war.

Da es doch langsam ziemlich kalt wurde, joggte ich den Weg zu meinem Auto und rieb meine Hände aneinander, als ich drin saß. Das nächste Mal sollte ich wohl besser auf die Temperaturen aufpassen, denn eine Erkältung wäre das letzte, was ich jetzt noch gebrauchen konnte.

Zum Hotel war es nicht weit, aber als ich endlich mit der zweiten Zimmerkarte Estebans Raum betrat, waren die Lichter trotzdem alle schon aus. Ein regelmäßiges Atmen kam aus der Richtung des Betts, weswegen ich mich bemühte, mich möglichst leise bettfertig zu machen.

In einer Jogginghose und einem Shirt bekleidet schlüpfte ich schließlich zu Esteban unter die Decke, woraufhin er sich sofort zu mir drehte und einen Arm um mich schlang.

„Gute Nacht", nuschelte er im Halbschlaf, was mich lächeln ließ. Vorsichtig kuschelte ich mich noch näher an ihn und küsste seine Schulter kurz, bevor ich die Augen schloss.

Formel 1 Oneshots [boy x boy]Where stories live. Discover now