Formel 1 Oneshots [boy x boy]

[98] Mick Schumacher x Robert Shwartzman [3/3]

veröffentlicht am 31.01.2022

[98] „Ich dachte, einmal im meinem Leben hätte ich mir eine normale Freundschaft aufgebaut."

Barcelona, 22. Februar 2022

Micks Sicht:

Schmunzelnd blickte ich auf das GIF, das mir der Social Media Abgeordnete Jacob des Teams während des Briefings geschickt hatte. Es war das Homer Simpson Meme, bei welchem er langsam rückwärts in einer Hecke verschwand. Dazu hatte er geschrieben „wenn Günther fragt, wer schon wieder die ganzen Tür Memes über ihn auf Instagram verbreitet hat".

Ich hob den Kopf und blickte sofort Jacob an, welcher mich breit angrinste, woraufhin ich leicht den Kopf schüttelte. Wir waren mitten in einem wichtigen Meeting, bevor wir morgen den ersten Pre-Season Test hatten, und ich war am Handy. Er brachte wirklich die schlechteste Seite in mir zum Vorschein, wie ich die letzten Monate bemerkt hatte.

Wir hatten uns von Anfang an gut verstanden, einfach weil er auch noch jung und somit auf meiner Wellenlänge war. Allerdings hatte er auch viel Blödsinn im Kopf, er hatte mich schon bei mehreren Rennwochenenden letzte Saison dazu gebracht, Kleinigkeiten zu tun, die eigentlich verboten waren wie sich nachts auf das Podium zu schleichen oder in der Küche im Motorhome Essen zu klauen.

Immer, wenn ich Robert davon erzählt hatte, hatte er etwas missbilligend den Kopf geschüttelt und nichts weiter dazu gesagt, allerdings hatte ich an seinem Blick gesehen, dass ihn irgendwas an all dem gestört hatte. Das konnte mir aber nun auch egal sein.

Kurz nach unserer Trennung war bekannt gegeben worden, dass er den Young Driver Test für Haas fahren würde und ich hatte mich direkt dafür verflucht, dass irgendwo in meinem Hinterkopf der Gedanke aufkam ,oh, vielleicht kommen wir ja wieder zusammen. Junge Paare trennen sich hin und wieder, aber kommen oft auch wieder zusammen. Warum sollte das bei uns anders sein?'. Spoiler, es war bei uns anders. Wir hatten nicht einmal viel miteinander geredet, nur wenn es absolut notwendig gewesen war.

Ich hatte die Off-Season genutzt, um mich von der Trennung zu erholen. Es tat mir auf jeden Fall gut, Robert nicht ständig im Paddock oder Motorhome über den Weg zu laufen, auch wenn ich noch nicht so wirklich realisiert hatte, was geschehen war. Tagtäglich hatte ich mich auf unserem Chat wiedergefunden und darauf gewartet, dass er mir schrieb, bevor er schlafen ging oder nachdem er aufgewacht war, aber natürlich kam da nichts.

Und nun würde die neue Saison anfangen und ich war dem Russen jetzt schon öfter über den Weg gelaufen, als mir lieb war. Er war mit Ferrari da, immerhin war er ja für sie Testfahrer, und hin und wieder hatte ich ihn heute auch zusammen mit Haas Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesehen.

„Okay, das war's dann für heute. Erholt euch gut, morgen geht es los", riss mich Günthers Stimme aus meinen Gedanken, welche das Meeting gerade beendete. Missmutig stellte ich fest, dass ich die letzten fünf Minuten komplett verträumt und generell die letzte Stunde kaum aufgepasst hatte, woran Jacob definitiv eine Teilschuld trug, weil er mir das Meme geschickt hatte.

Wie der Rest des Teams erhob ich mich und verließ den Raum. Jacob wartete im Flur auf mich und in einem stillen Einverständnis begleitete er mich zu meinem Fahrerzimmer. Wir waren uns seit meiner Trennung noch näher gekommen. Nicht in dem Sinne, dass wir ineinander verliebt oder generell aneinander interessiert waren, seine Anwesenheit lenkte mich einfach von Robert ab und er war mir ein guter Freund geworden, wofür ich ihm dankbar war.

„Was hältst du davon, heute Abend was essen zu gehen?", fragte mich der Amerikaner, „Mir wurde ein gutes Restaurant hier in der Nähe vorgeschlagen, die Tapas sollen perfekt sein."