[27] Mick Schumacher x Robert Shwartzman [2/2]

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veröffentlicht am 14.12.2020

[27] „Willst du, dass ich gehe?"

Spielberg, 04. Juli 2020

Roberts Sicht:

Glücklich stellte ich meinen Pokal in meinem Fahrerzimmer ab und zog mir erstmal meine vom Champagner durchtränke Maske aus, um besser atmen zu können. Es war mein erstes F2-Rennen gewesen und ich hatte es direkt auf P3 beendet, ich könnte kaum glücklicher sein. Obwohl, eine Sache gäbe es da schon. Ich wäre um einiges glücklicher, wenn Mick sein Rennen hätte beenden können, denn dann wäre er mindestens P2 geworden. Ich wusste noch nicht viel über seinen Aussetzer in Runde 31, nur dass er einen Fehler gemacht hatte und daraufhin von der Strecke abgekommen war. Sobald ich mich umgezogen hatte, würde ich nach ihm schauen.

Meine Finger öffneten den Reißverschluss meines Rennazugs und schoben ihn dann bis zu meiner Hüfte herunter, sodass ich mir mein feuerfestes Shirt darunter ausziehen konnte. Genau in dem Augenblick knackte es an der Tür. Ohne zu schauen, wer eintrat, griff ich nach einer frischen Maske und zog sie mir auf, immerhin waren die Auflagen logischerweise ziemlich streng. Wir mussten immer eine Maske tragen, durften sie nur absetzen, wenn wir alleine waren - oder im Auto saßen. Trotz allem würden wir Fahrer heute Abend zusammen eine kleine Party veranstalten, wo wir grillten und uns über die letzten Monate austauschten. Bei dem Hintergrund, dass wir alle gerade erst negativ auf Corona getestet wurden, fand ich das auch durchaus in Ordnung.

Ich richtete mich nun zur Zimmertür, um zu sehen, wer mir denn einen Überraschungsbesuch abstattete. Sofort befand ich die Maske als unbrauchbar und zog sie wieder runter. „Mick", lächelte ich vorsichtig. Der Deutsche und ich waren schon länger zusammen und das wusste auch so ziemlich jeder im Paddock. Bereits letztes Jahr war ich oft bei Micks Rennen aufgetaucht, sodass unsere Beziehung schnell zu einem offenen Geheimnis wurde. Dass Prema gerade mich als zweiten Fahrer für diese Saison ausgewählt hatte, hatte uns nur in die Karten gespielt. Das Team hatte uns natürlich erlaubt, dass wir keine Masken tragen mussten, wenn wir zu zweit irgendwo waren. Ohnehin wohnten wir zusammen.

„Hey", erwiderte mein Freund knapp und schloss die Tür hinter sich, bevor er sich ebenfalls seine Maske vom Gesicht zog, „Herzlichen Glückwunsch zu P3. Das ist ein sensationeller Start in die Saison, du hast es dir wirklich verdient."

Natürlich hatte ich nicht übersehen, wie schwer ihm diese Worte fielen. Seufzend breitete ich meine Arme aus und deutete ihm an, zu mir zu kommen, was er auch sogleich tat. Liebevoll zog ich ihn an meine Brust, woraufhin er die Arme um meine Hüfte schlang.

„Tut mir Leid, dass dein Rennen so enden musste", hauchte ich in sein Ohr und drückte ihm einen Kuss auf die Haare, „Morgen wird es besser, da bin ich mir sicher."

Getröstet kuschelte er sich näher an mich. „Ich bin froh, dass du hier bist und ich gönne dir dieses Podium wirklich, Rob. Ich wünschte nur, dass ich mit dir dort gestanden hätte."

„Das wird schon noch passieren, keine Sorge." Ich wich ein Stück zurück, legte eine Hand an seine Wange und strich sanft darüber. „Wir haben noch so viele Rennen diese Saison vor uns, irgendwann stehen wir sicher zusammen auf dem Podium."

„Was würde ich nur ohne dich tun?", murmelte Mick, während sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen schlich. Lachend küsste ich seine Stirn und zog ihn dann abermals an mich heran.

„Ich weiß nicht, die F2 dieses Jahr ohne Konkurrenz gewinnen?", scherzte ich, woraufhin er sogar leise kicherte.

„Oh, ich bin mir sicher, dass die anderen Fahrer sich dafür bei dir bedanken werden", kommentierte der Ältere meine Worte und legte sein Kinn auf meiner Schulter ab.

Formel 1 Oneshots [boy x boy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt