Charles Leclerc x Pierre Gasly [2/2]

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veröffentlicht am 12.06.2020

Charles' Sicht:

Es dauerte nicht lange, bis Pierre sich an seine Familie und vor allem seinen eigenen Namen erinnerte. Viele Erinnerungen waren schon in der ersten Woche wiedergekehrt. Ich ließ seiner Familie die Zeit alleine mit ihm, denn das war erstmal das Wichtigste. Ich stand nicht an erster Stelle und das wusste ich auch. Erstmal musste er wieder zuhause ankommen, sich an alles gewöhnen und vor allem körperlich stärker werden, dann würde ich auf ihn zukommen. Oft meldeten sich meine Eltern bei mir, um mir zu sagen, wie er sich machte. Manchmal fragte er anscheinend sogar nach mir, obwohl er mich nicht mehr kannte. Natürlich freute es mich, aber keine Ahnung, ob ich überhaupt schon bereit war, ihm gegenüberzutreten und mit ihm zu reden. Es tat immer noch unfassbar dolle weh zu wissen, dass ich ihn verloren hatte. Zurzeit fühlte ich mich auch nicht stark genug, um um ihn zu kämpfen, die ganze Sache hatte mich natürlich mental sehr mitgenommen. Dafür konzentrierte ich mich umso mehr auf die Formel 1.

Heute war der Silverstone Grand Prix und ich hatte gestern das Qualifying auf P3 beendet, was eine gute Leistung gewesen war. Ich wusste, dass ich mich voll und ganz auf das Rennen konzentrieren musste, wenn ich gewinnen wollte. Lewis war immer besonders motiviert, da es ja sein Heim Grand Prix war. Natürlich wollte er ihn auch gewinnen, aber das hieß nicht, dass ich nicht trotzdem alles geben würde.

Schließlich schaffte ich es auf P2, jedoch mit nicht allzu viel Abstand zu Lewis, welcher das Rennen - wie eigentlich fast schon erwartet - gewonnen hatte. Trotzdem war ich sehr zufrieden mit dem Wochenende. Ich war konzentriert dabei gewesen, hatte keinen Unfall gebaut und hatte Punkte geholt, das war das Wichtigste. Jetzt musste ich mich für das nächste Rennen vorbereiten.

Nachdem ich die Pressekonferenz überstanden und ein Foto mit dem Team gemacht hatte, betrat ich endlich das Motorhome. Ich lief gerade die Treppen zu meinem Raum hoch, als hinter mir die Stimme von Pierres Mutter erklang.

„Charles!", rief sie und ich drehte mich zu ihr um. Wenn sie da war, war doch bestimmt auch Pierre da. Und schon entdeckte ich meinen Ex-Freund hinter ihr, welcher mir einen undeutbaren Blick zuwarf. Ich ließ mich von ihr in eine feste Umarmung ziehen.

„Du bist großartig gefahren! Herzlichen Glückwunsch zu P2."

„Danke", lächelte ich, als ich mich löste, „Ich wusste gar nicht, dass ihr hier seid."

„Pierre hat sich ans Rennfahren erinnert und wollte es sich live anschauen, da hat Toro Rosso uns natürlich sofort eingeladen. Und jetzt haben wir hier auf dich gewartet." Sie blickte kurz zu ihrem Sohn, dann zu mir. „Ich glaube, ihr solltet mal miteinander reden. Ich warte unten vor dem Eingang auf dich, Pierre, okay?"

„Okay", stimmte er zu. Alleine seine Stimme verpasste mir eine Gänsehaut. Viel zu lange hatte ich sie nicht gehört.

„Komm mit", forderte ich ihn auf und ging jetzt in mein Zimmer, wohin er mir folgte. Ich deutete auf die kleine Couch. „Du kannst dich dahin setzen."

„Danke, Charles." Langsam ließ er sich nieder. „Es ist beeindruckend, wie du fährst."

Ich zog mir meinen Rennanzug aus und griff nach dem Ferrari Shirt, welches ordentlich auf der Lehne der Couch lag. Es fühlte sich normal an, mich vor ihm umzuziehen und ich schämte mich nicht. Außerdem spürte ich seinen Blick auf mir, was mir irgendwo auch gefiel.

„Ich hoffe, ich habe es unterhaltsam für dich gemacht", meinte ich und sofort nickte Pierre: „Ja, auf jeden Fall."

Wir schwiegen, während ich mir eine Jeans anzog.

„Weißt du, Charles. Manchmal fühlt es sich so an, als würde ich dich besser kennen als ich denke. Und vor allem, als würdest du mich ziemlich gut kennen."

Formel 1 Oneshots [boy x boy]Where stories live. Discover now