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Ich bekomme Tränen als ich diesen Satz höre.
Mein Vater? Ich muss es wissen!
Ich betrete das Wohnzimmer und bekomme somit die ganze Aufmerksamkeit. „Mei- me-in Va-ter?" zittert meine Stimme. Es kann nicht mein Vater sein. Nein, Nein, NEIN! „ANTWORTET", schreie ich.
Mein Körper fängt an zu zittern. Ich bekomme kaum Luft.

Emin läuft auf mich zu, als er es auch bemerkt.
„Atme", sagt er sanft. Mein Atem stockt immer mehr. „Mein..... Vater?", sage ich kaum hörbar.
„Sag was", schreie ich nun außer Atem.
Emin's Blick reicht schon aus und ich habe mein Antwort. Ja mein Vater. Ich bekomme gar keine Luft mehr. „Atme", höre ich ihn wieder sanft sagen und spüre im nächsten Moment wie er mir durch mein Gesicht strich. „Verdammt, Atme." Ich kann kaum stehen, weshalb ich auf die Knie gehe und versuche Luft zu holen, dennoch scheitert dies. „Zara atme langsam ein und aus. Guck wie ich, einatmen, ausatmen", versucht Emin mich zu beruhigen.

Es klappt, ich fange an langsam ein und aus zu atmen. Meine Tränen werden immer mehr und mehr. Ich sehe nur in seine Augen und er in meine.
Er lügt! Mein Vater lebt noch, rede ich mir ein. Mein Vater lebt noch. Ich stehe langsam auf und sehe in Metes Augen. „Es tut mir leid", kommt es bemitleidend aus ihm. Nein, das ist eine Lüge! Mein Vater würd mich niemals alleine lassen. NEIN!
Mein Blut gefriert in meinen Adern.

Ich Schubse Emin von mir weg und schreie ihn an „alles wegen dir", und schlage ihn auf die Brust. Emin schaut zu, er lässt mich machen. „Wegen dir", wimmere ich und gebe ihm eine Backpfeife. Irgendwann zieht mich Mete zurück und versucht mich zu beruhigen. Ich jedoch will weiter auf Emin losgehen. „Du Monster", schreie ich mir die Seele raus „ich hoffe du stirbst du Monster." An Mete's Hosenbund war eine Pistole. Ich schubse Mete weg und greife nach der Pistole und ziele damit direkt auf Emin. „Leg die Pistole weg", kommt es von Mete.
„Wegen ihm, alles nur wegen ihm", entgegne ich.
„Schieß", Emin kommt auf mich zu und macht Mete eine Handbewegung, das er nichts dagegen unternehmen soll.

Er kommt immer näher und nun steht er vor mir. Meine Hand fängt an zu zittern.
„Schieß", gefährlich kommt er noch ein Schritt auf mich zu. Er weiß ganz genau das ich, das ich das nicht kann. „Wir wissen beide, du wirst nicht schießen, also verschwende nicht meine Zeit. Entweder du schießt oder du gibst die Waffe her." Nach diesem Satz gehe ich einige Schritte nach hinten. „Ach ja ist das wirklich so? Denkst du ich traue mich das nicht?" frage ich ihn „gib jetzt die Waffe her", gibt er trocken von sich. Er weiß es ganz genau aber er unterschätzt mich.

Ich gehe noch ein paar Schritte nach hinten, immer noch auf ihn gezielt. In dem Moment denk ich nicht mehr nach und drehe die Waffe in meine Richtung und halte es an meinem Kopf. „Wie wärs damit?" sage ich lachend. Ob mir mein Leben egal ist? Im Moment ja, ich kann nicht mehr klar denken.
„Bist du behindert? Gib die Waffe her", befehlt er mir. Ich lache einfach nur wie eine kranke „was juckt dich das, ob ich mich jetzt abknalle oder nicht? Mein Vater ist gestorben. Du kannst mich jetzt in Ruhe sterben lassen." Im nächsten Moment schließe ich meine Augen und bin kurz davor abzudrücken, doch dann wird die Waffe in die andere Richtung gedreht und man hört nur noch den Schuss. Dann wird mir die Waffe auch schon aus der Hand gerissen. „Bist du krank?" nehme ich im Hintergrund wahr. Ich sehe meine Sicht verschwommen und höre alles nicht mehr ganz.

Ich schließe die Augen und versuche meine Sicht wieder zu bekommen. Ich versuche mich zu stehen, doch im nächsten Moment Kipp ich um.

Emin's Sicht

Nachdem Zara umgekippt ist habe ich sie direkt aufs Zimmer gebracht und einen Arzt gerufen. Ich bin selber unter Schock. Sie wollte sich umbringen, wär ich nicht dazwischen gegangen, wär sie tot. In mir sprudelt Wut. Wie konnte sie das nur? Ich beobachte sie seit Stunden, um ehrlich zu sein traue ich mich nicht sie aus den Augen zu lassen. Die Angst ist zu groß, das sie sich selber was antut. Ich gucke sie mir an, sie ist wunderschön. Ihre schöne lange braune Haare, ihre schöne lange Wimpern, ihr volle Lippen, ihre kleine Nase. Sie ist wunderschön.

Als ich sie das erste mal gesehen habe, hat sie meine Interesse geweckt. Warum ich sie hier her geholt habe? Weil ich sie will. Von Tag zu Tag wird mein Verlangen mehr sie zu meins zu machen, aber ich kann das nicht. Wenn ich sie so gebrochen sehe kann ich das nicht, so egoistisch bin ich nicht. Aber sie weiß zu viel. Wenn ich sie gehen lasse und sie zur Polizei geht, dann bin ich am Arsch. Ich weiß echt nicht was ich machen soll. Mit der Zeit werde ich sehen was ich unternehmen werde. Ich habe mich noch nie zu einer Frau so hingezogen gefühlt wie bei ihr. Die anderen waren immer nur für eine Nacht. Ich werde aus den Gedanken geweckt als jemand an der Tür klopft. Es ist Mete „nicht jetzt", flüstere ich ihm zu.
Er lässt es locker und geht wieder. Ich streiche ihr paar Haare aus dem Gesicht.

„Baba",(Papa) murmelt sie in den Schlaf. Ich weiß nicht wie er gestorben ist. Ich wollte es ihr anfangs nicht sagen, weil ich ganz genau wusste wie sie das zerstören wird, aber Mete hat nicht locker gelassen.
„Baba",(Papa) murmelt sie dieses Mal lauter.
Ich streiche durch ihr Gesicht und versuche sie zu beruhigen. „BABA",(Papa) sie springt auf.
Sie guckt um sich herum und sieht mir letztendlich in die Augen. Und da fängt sie schon an zu weinen.
Ich versuche sie zu beruhigen, sie lässt es aber nicht zu und schubst mich weg. „Wegen dir", wimmert sie.
„Zara", sage ich. „Nein, geh weg bitte", wimmert sie ohne Kraft. Ich kann sie nicht so sehen. Mein herz stecht bei ihrem Anblick. „Was willst du noch von mir, lass mich endlich gehen", weint sie jetzt lauter.
Mete und Dila kommen ins Zimmer. „Emin geh raus, Dila kümmert sich um sie", mir ist die Aussage von Mete egal. Ich gehe wieder auf Zara zu, ich will sie beruhigen. „Nein, er soll gehen, bitte er soll nicht noch näher kommen", diese Worte von ihr zu hören schmerzen. Ich tue ihr den Gefallen und gehe raus.

Ich bin wütend, sehr sogar. Was kann ich denn dafür? Ich habe ihren Vater nicht umgebracht. Aus Wut schlage ich gegen den wand im Flur. Als Mete versucht mich weg zu ziehen, schubse ich ihn von mir und schlage weiter. Mete zieht mich letztendlich weg und beruhigt mich einwenig. Meine Hände waren voller Blut. Ich habe so fest geschlagen, das mein Knöchel rausguckt, es war mir aber egal.
Mete kommt mit ein Verbandskasten und versorgt meine Wunde.

Nachdem ich mich endlich beruhigt habe, gehe ich hoch, um zu gucken was sie macht, denn von oben kommt kein ton mehr. Als ich das Zimmer betrete sehe ich wie Zara schläft und Dila ihre Haare streichelt. Ich habe meinen Männer los geschickt um Zara's kleinen Bruder abzuholen. Wenn sie ihn sieht, wird sie sich nichts antuen. Als es an der Tür klingelt, gehe ich runter und öffne die Tür.

Da waren die schon. Ich bücke mich runter zu ihm „hallo kleiner Mann, ich bin Emin", stelle ich mich vor.
„Ich bin Selim", kommt es von ihm und er sieht mich mit großen Augen an. „Komm mit wir gehen zu deiner Schwester", biete ich ihm meine Hand an, was er auch sofort annimmt. Als wir im Zimmer angekommen sind, schicke ich Dila raus.
Ich bleibe am Türrahmen stehen und sehe zu wie der kleine auf seine Schwester zugeht und so aufweckt. „Abla", (Große Schwester) tippt er sie an.
Zara öffnet ihre Augen und schließt sie wieder. Sie muss es erst mal realisieren. „Selim", flüstert sie den Tränen nah. Und im nächsten Moment umarmt sie Selim und weint sich aus. Dann sieht sie mich an. Unsere Blicke treffen sich.

Zara's Sicht

Ich bin so schockiert das Selim hier ist. Hat Emin ihn für mich hier her geholt? Ich habe viele Fragen die er mir beantworten muss. Ich beruhige mich und sehe Emin an. „Können wir kurz alleine reden", räuspere ich mich. Er nickt und ruft Dila rein, damit sie Selim runter holt und sich um ihm kümmert.
„Wieso tuhst du das alles", frage ich ihn. „Was denn?" er kommt auf mich zu „ich trage kein schuld daran das dein Vater tot ist", kommt es als Nächstes von ihm. „Wieso holst du Selim hier her?" wollte ich wissen, da es unerwartet kam und ich es von ihm niemals erwartet hätte.

„Damit du weißt, das du immer noch einen Grund hast zu leben."















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ZaraWhere stories live. Discover now