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„Wa-was?", stottere ich. Nein! Nein! Nein! Das kann nicht sein. Während Eray draußen frei läuft und eine Gefahr für meine Familie ist, kann ich nicht schwanger sein. Es ist zu riskant! Ich fange an zu weinen. Es ist eine falsche Zeitpunkt schwanger zu sein. Der Arzt sieht uns an und geht raus. Emin der immer noch geschockt dasteht geht nach einigen Minuten auch raus.

Ich kann es nicht glauben. Ich bin schwanger! Das wird definitiv nicht gut enden! Ich weine noch immer und Emin ist immer noch nicht zurück. Langsam versuche ich aufzustehen und nach Emin zu suchen. Ich gehe raus, jedoch ist Emin nicht da. Ich schwanke hin und her aber laufe weiter. Ich muss Emin finden! Will er das Kind nicht? Ich kann es aber nicht abtreiben! Mein Fleisch und Blut kann ich nicht töten!

Ich versuche die Treppen runterzugehen, jedoch falle ich runter. Ich erwarte einen harten Prall, jedoch geschieht nichts. Stattdessen lange ich in irgendwelche arme. Ich öffne meine Augen und sehe einen fremden Mann. „Geht es ihnen gut?", fragt er mich. Ich löse mich von ihm und setze mich bei den Treppen auf den Boden, da mir immer noch schwindelig ist und ich nicht in seinen Armen sein möchte.

„Soll ich einen Arzt rufen?", fragt er jetzt und setzt sich zu mir. Ich schüttele den Kopf und versuche mich zu beruhigen. Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter und zucke zusammen. „Ist hier ein Familienmitglied von ihnen?", ich sage wieder nichts. Kann er mich nicht in Ruhe lassen. „Zara", höre ich Emin mich rufen. Ich drehe mich um und sehe wie Emin wütend auf uns zukommt.

Ohne den Fremden Mann aus dem Blick zulassen kommt er und hebt mich hoch. „Wer bist du?", fragt Emin ihn aggressiv. Der Mann sieht uns kurz an und möchte schon verschwinden. Emin möchte ihn aufhalten jedoch sage ich ihm, das er mir nur helfen wollte. Somit verschwindet der Mann. „Wieso bist du aufgestanden? Du solltest liegen bleiben", zischt Emin und bringt mich wieder ins Zimmer.

Er legt mich ins Bett und möchte wieder gehen. „Möchtest du das Kind nicht?", halte ich ihn mit meiner Frage auf. Er bleibt stehen und dreht sich erstmal nicht um. Er dreht sich nach einer langen Zeit um und sieht mich nur aus leeren Augen an. „Rede doch", flüstere ich den Tränen nah. Ich stehe wieder auf und gehe auf ihn zu. „Sag was", befehle ich ihm und fange an zu weinen.

Jetzt stehe ich genau vor ihm und sehe in aus glasigen Augen an, während er mich aus kalten Augen ansieht. „Lass es", kommt es kaum hörbar aus ihm raus. „Was soll ich lassen?", will ich wissen. „Ich möchte darüber nicht reden", und somit dreht er sich um und will wieder gehen. „Du bist ein Feigling! Hörst du? Ein Feigling!", schreie ich ihm hinter her und lasse mich auf den Boden fallen. Ich halte mir an mein Bauch und schluchze auf.

Ich bin schwanger! „Herzlichen Glückwunsch, sie sind schwanger." Ich höre nicht mehr auf zu weinen und weine stundenlang. Emin hat mich jetzt hier alleine gelassen und ist nicht gekommen. Stundenlang bin ich hier alleine. Er ist ein Feigling! Ich werde ihm das alles niemals verzeihen. Die Tür wird geöffnet und Emin kommt mir entgegen. „Wir gehen", sagt er und hilft mir auf. Ich nehme seine Hilfe an, da mir immer noch schwindelig ist und somit gehen wir ans Auto.

Ich sage nichts und weine leise vor mich hin. Ich möchte einfach nur nachhause schlafen. Mit Milan in meinem armen. Ich habe ihn so sehr vermisst. Mein armer Baby. Ich vernachlässige ihn zu sehr. Ich hoffe einfach nur, das Emin endlich Eray findet und wir endlich Frieden haben. Ich halte es nicht mehr aus. In der Hütte angekommen gehe ich rein und sehe Dila die sich um Milan kümmert. „Dila wird hier bleiben und dir und Milan helfen", gibt mir Emin Bescheid. Ich nicke nur und lege mich aufs Sofa.

Ich decke mich zu und schließe meine Augen. „Geh ins Bett", ich schüttele den Kopf und ignoriere Emin. Ich habe kein Bock jetzt aufzustehen und mich ins Bett zulegen. Ich schließe meine Augen zu und spüre im nächsten Moment sein Atem. Ich halte die Luft an und öffne langsam meine Augen. Emin streckt mir seine Hand entgegen. Ich ignoriere es und drehe mich um. Ich will nicht aufstehen und ich möchte nicht auf ihn hören.

Im nächsten Moment hebt er mich auf. Ich schreie erschrocken auf. Milan lacht uns dabei aus. Für ihn ist es natürlich nur Spaß. Emin legt mich ins Bett. Ich bin so sauer auf ihn aber ich möchte nicht das er geht. „Emin bleib bei mir", halte ich ihn auf. Emin ignoriert mich und geht aus dem Raum. Ich fange an wieder zu weinen. Ich wollte doch nur das er bei mir schläft. Ich höre wie Emin mit jemanden telefoniert. Ich stehe auf um zu lauschen.

„Es sind noch die friedliche Tage. Bald wird es Krieg geben. Ich möchte das du mir eins versicherst Carlos. Du wirst auf Zara und Milan aufpassen, egal was kommt. Du wirst sie vor jedem verstecken, falls ich sterbe", spricht er in den Hörer. Ich halte mir den Mund fest um nicht zu schluchzen. Wieso redet er so. „Du weißt selber, entweder ich sterbe oder er stirbt. Eine andere Wahl gibt es da nicht", und somit gehe ich ins Badezimmer und öffne die Dusche. Ich stelle mich rein und schluchze.

Wenn er stirbt, werde ich nicht mehr leben können. Emin ist mein Leben. Mein ein und alles! Ich bekomme kaum Luft und lasse mich in der Dusche auf den Boden sacken. Das kalte Wasser prallt auf mich und ich weine dadrunter. Ich bin verzweifelt! Ich höre wie Emin an der Tür klopft. Ich wische mir die Tränen weg und im nächsten Moment kommt schon Emin raus. „Was machst du unter der Dusche mit Klamotten?", fragt er mich. „Mir war schlecht. Es geht mir jetzt besser, dank der kalte Dusche", kommt es schwach aus mir. Ich gehe ins Schlafzimmer und ziehe mich um.

Ich lege mich ins Bett und spüre Emin's Kreatur hinter mir. Er legt sich zu mir und atmet tief meinen Geruch ein. „Ich liebe dich über alles. Sei immer für unsere Kinder da und bleib stark", höre ich ihn sagen. Wieso redet er so als würde er sich verabschieden? Er wird mit mir auf unsere Kinder aufpassen. Unser Kind in meinem Bauch wird mit ihm aufwachsen, genauso wie Milan. Ich drehe mich zu Emin. „Wieso redest du so als würdest du dich verabschieden?", frage ich und merke wie ich wieder weinen muss.

„Bleib einfach stark und jetzt schlaf", dreht er sich weg. Ich habe die Tränen in seinen Augen gesehen! Ich stehe auf und zwinge ihn auch dazu. „Wir werden zusammen auf unsere Kinder aufpassen", sage ich und lächele ihn mit Tränen in den Augen an. Emin sagt nichts. Er sieht nur auf den Boden. „Sag doch was", gehe ich ihm näher. „Zara, bitte tu einfach, das was ich dir sage", sieht er auf den Boden. „Du wirst mit mir auf unsere Kinder aufpassen", Emin schüttelt den Kopf. „Vielleicht wird das nicht möglich sein", kommt es verbittert aus ihm.

Eine Träne läuft seinen Wangen herunter. „Du wirst mich nicht alleine lassen! Nein! Du wirst mich nicht alleine lassen. Du wirst mich nicht verlassen! NEIN!", drehe ich mich im Kreis und halte mir die Ohren zu. „Du wirst mich nicht verlassen", schüttele ich den Kopf und schluchze auf. Er sagt nichts. Ihm laufen stumm Tränen herunter. Ich sehe ihn nicht oft weinen. Ich sehe ihn zum 2 ten mal richtig weinen. Einmal als Mete ging und jetzt.

„Wir haben doch geredet. Wir werden noch vieles erleben. Wir werden noch schöne tage haben", stehe ich nun vor ihm. „Du wirst mich nicht verlassen!", schreie ich ihn an. Er sagt immer noch nichts. „SAG DOCH ENDLICH WAS", brülle ich ihn an und haue ihm auf die Brust. „DU WIRST MICH NICHT VERLASSEN! VERSPRICH MIR DAS", brülle ich ihn weiter an. Und noch ein Schlag auf sein. „SAG ES! VERSPRICH ES MIR. ICH WILL ES HÖREN EMIN", schlage ich ihm weiter auf seine Brust. Er sagt jedoch wieder nichts. Ich kralle mich in sein T-Shirt und sacke auf den Boden.

Emin folgt mir und streicht mir durch die Haare. Er kann mich nicht alleine lassen. Er will gehen. Ich kann ohne Emin nicht leben. „Ich schwöre dir auf alles ich werde nicht ohne dich leben können", kommt es schwach aus mir heraus. Ich werde den Schmerz nicht aushalten. Nicht noch einmal! „Sag was Emin", flüstere ich.

„Wenn unser Kind ein Mädchen wird, dann gib ihr den Namen Sinem."
















Was denkt ihr, wird Emin oder Eray sterben?
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ZaraWhere stories live. Discover now