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„ES REICHT", brülle ich und schmeiße mein Handy weg. Ich merke wie meine Augen glasig werden. „Zara", kommt Emin auf mich zu. Ich gehe ein paar Schritte zurück. „ES REICHT! ICH HALTE ES NICHT MEHR AUS", schluchze ich und lasse mich auf den Boden fallen. Er hat meinen Bruder. Verdiene ich es nicht einmal glücklich zu sein und ohne Angst zu leben.

Auf dem Video war Selim gefesselt und weinte. „Zara bitte beruhige dich. Milan hat Angst", redet mir Emin ein. Aber mir ist es gerade so egal. Ich kann mich nicht beruhigen. Ich schluchze und schreie weiter. „Finde meinen Bruder, bevor er ihm etwas antut. Wenn du ihn mir nicht heil bringst, werde ich dir niemals verzeihen", drohe ich ihm und gehe aus dem Raum. Ich brauche frische Luft.

Ich öffne die Tür und lasse mich draußen auf den Boden fallen. Ich weine und kann mich nicht mehr beruhigen. Es schmerzt! Mein Bruder ist bei ihm und ich kann nichts tuen. Selim dort so zu sehen halte ich nicht aus. Ich werde ihn mit meinen eigenen Händen umbringen! Ich spüre wie Emin hinter mir auftaucht. „Beruhig dich endlich! Ich werde Selim finden und ihn dir bringen", redet er mir ein.

„Ich soll mich beruhigen?", lache ich ironisch auf. „Es reicht mir! Muss ich mit Angst mein Leben lang leben? Du hast mir mein Leben gestohlen. Ich war ein einfaches armes Mädchen, seitdem du in meinem Leben bist, bin ich nicht einmal glücklich gewesen", lasse ich meine Wut an ihm raus. Es stimmt, es sind schlimme Dinge passiert. Aber er alleine macht mich glücklich, aber jetzt rede ich so weil ich sehr viel Wut in mir habe. Ich bin aggressiv. Es ist mir alles zu viel. Ich bin aggressiv auf ihn! Wegen ihm hat Eray mir damals weh getan, dann meinem Sohn und dann noch meinem Bruder.

„Ich werde Eray finden und ihn umbringen, danach werde ich aus deinem Leben gehen, kannst dich ja jetzt schon freuen. Ich werde dich nicht mehr traurig machen", sagt er enttäuscht und läuft rein. Ich stehe da geschockt da um zu realisieren, was ich gesagt habe. Ich will zu ihm, aber ich die Wut in mir hält mich auf. Ich stehe langsam auf und gehe wieder rein. Ich sehe wie Milan mich aus Riesen Augen ansieht. Ich gehe auf ihn zu und nehme ihn auf mein Schoß.

„Es tut mir leid mein Schatz", entschuldige ich mich und gebe ihm ein Kuss auf die Stirn. Weitere Tränen laufen meinen Wangen herunter. Ich merke wie Emin mich beobachtet, jedoch weine ich weiter mit Milan auf meinem Schoß. Er sagt nichts. Er hat mich auch das erste mal so erlebt, natürlich hat er Angst vor mir bekommen.

Draußen wird es dunkel und Milan ist endlich eingeschlafen. Ich lege ihn ins Bett und gehe zurück ins Wohnzimmer. Dort setze ich mich hin und sehe zu Emin der am Handy beschäftigt ist. Ich bleibe weiter sitzen und nehme mein Handy zur Hand. Ich sehe mir wieder das Video an, indem Selim dort gefesselt und weinend sitzt. Ich bekomme wieder Tränen und fange an zu weinen.

Emin sieht mich nun an und sagt nichts. Ich stehe langsam auf und gehe auf ihn zu. Ich setze mich vor ihm auf den Boden. „Finde ihn bitte", flehe ich ihn schluchzend an. Er sieht mich aus kalten Augen an und sagt nichts. „Bitte", flehe ich ihn weiter an. „Bring mir meinen Bruder zurück", mein Schluchzen wird immer lauter. Emin steht auf und hebt mich an meinen Armen hoch.

Er sagt nichts und zieht mich hinter sich her. Er bringt mich in Milans Zimmer und legt mich ins Bett. Er deckt mich zu und legt sich auf die andere Seite von Milan, sodass Milan in der Mitte ist. „Emin", flüstere ich weinend, jedoch dreht er mir den Rücken zu und liegt da ohne mir zu antworten. Ich ziehe Milan nah an mich und umarme ihn fest. Während ich weiter leise weine.

„Ich werde aus deinem Leben gehen. Versprochen", höre ich Emin leise sagen. Er ist verletzt. Ich sage nichts. Er hat recht sauer zu sein. Ich hatte nicht das Recht mit ihm so zu reden. Aber ich möchte nicht, das er aus meinem Leben geht. Er wird nicht gehen! Ich liebe ihn so sehr. Ich bin glücklich mit ihm. Wegen Eray, er hat unser Leben zerstört. Wir hätten so viel glücklicher sein können. Ich merke garnicht wie ich einschlafe.

Am Morgen stehe ich sehr früh auf, da mir übel ist. Ich übergebe mich am Morgen 3 mal. Ich habe gestern kaum was gegessen, wegen der Sache mit Selim. Jetzt ist mir die ganze Zeit übel, aber ich habe kein Appetit, um etwas zu essen. Emin ist auch wach und zieht sich an. „Wohin?", frage ich ihn. Es ist noch viel zu früh wohin will er denn? Und wieso lässt er mich und Milan hier alleine.

„Selim finden", und somit verschwindet er. Jetzt bin ich alleine mit Milan. Ich hoffe Emin passiert nichts. Er soll auf sich aufpassen und Selim mir heil bringen. Wenn Emin und Selim etwas passieren wird, werd ich nicht mehr leben können. Ich bereite Milan etwas zum Essen vor, da er gleich bestimmt aufstehen wird. Ich merke wie mir wieder übel wird. Ich renne schnell ins Badezimmer und übergebe mich wieder.

Schwindelgefühle überholen mich. Ich halte mich am Waschbecken fest und wasche mein Gesicht, um wieder zu mir zu kommen. Ich merke jedoch, dass das nichts bringt, deshalb greife ich nach meinem Handy in meiner Hosentasche. Ich rufe Emin an, jedoch geht er nicht dran. Ich rufe ihn noch 3 mal an jedoch geht er immer noch nicht dran. Ich gehe in den Wohnzimmer und setze mich auf den Sofa. Was ist nur mit mir los? Ich greife nach dem Wasser, der auf dem Tisch liegt und trinke etwas, aber die Schwindelgefühle lassen nicht nach.

Ich greife nach meinem Handy und endlich geht Emin dran. „Ja?", fragt er in den Hörer. „E-emin", stottere ich und merke wie mir langsam schwarz vor Augen wird. „Zara, ist alles gut?", höre ich ihn besorgt fragen, jedoch kann ich nicht mehr antworten und falle um.

Ich werde durch starke Kopfschmerzen wach und sehe mich um. Ich liege in einem Zimmer, was ich zuvor noch nie gesehen habe. Ich öffne meine Augen ganz und merke das ich im Krankenhaus bin. Was ist denn passiert? Langsam kommen die Erinnerungen hoch. Ich bin umgefallen. Mir war die ganze Zeit schwindelig. „Zara", reißt mich eine Stimme aus den Gedanken. Ich sehe zur Seite und sehe einen besorgten Emin der auf mich zukommt.

„Wa-Was-ser", kommt er krächzend aus mir. Emin überreicht mir einen Glas Wasser und hilft mir dabei zu trinken. „Gleich kommt der Arzt, er hat paar Tests mit dir durchgeführt", ich nicke nur zu und kneife meine Augen zu. Mein Kopf dröhnt, es tut weh. Wir hören wie jemand klopft und im nächsten Moment kommt der Arzt rein. „Hallo Frau Kaya, sie sind ja schon wach. Wie fühlen sie sich?", fragt er mich. „Mein Kopf tut weh", sage ich. „Sie bekommen gleich Tabletten. Ich habe paar Tests durchgeführt", Emin und ich sehen ihn an und warten was als Nächstes kommt.

„Herzlichen Glückwunsch, sie sind schwanger."















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ZaraWhere stories live. Discover now