-8-

1.2K 20 9
                                    

Selim ist seit paar Tagen hier, bei mir. Es geht mir viel besser dank Selim. Als Emin mir klar gemacht hat, das er nix mit dem Tot von meinem Vater zu tuen hat, habe ich es eingesehen und aufgehört ihn zu beschuldigen. Ich werde ihm trotzdem nicht verzeihen, wegen ihm habe ich mein Vater nicht mehr gesehen. Mein Vater ist an einem Herzinfarkt gestorben. Er hatte schon immer Herz Probleme.

„Abla ich hab Hunger", (große Schwester) riss mich Selim aus den Gedanken. „Komm mein Schatz wir gehen in die Küche und machen dir was zum Essen", und somit gehen wir runter. Ich sah Dila auch schon in der Küche. „Hallo Dila abla, ich habe Hunger könntest du mir was zum Essen machen?" (große Schwester) fragt Selim sie. „Ja klar mein Schatz, magst du mir helfen?" fragend sieht sie zu Selim. Er nickt direkt und geht auf sie zu. „Liebes Herr Kaya möchte sie sprechen, er ist in seinem Zimmer", sagt Dila an mich gerichtet. Ich nicke und gehe hoch.
Als ich an seinem Zimmer angekommen bin, gehe ich rein und sehe Emin auf dem Balkon eine rauchen. Emin bemerkt mich und schmeißt seine Zigarette weg und kommt auf mich zu.

„Du wolltest mit mir reden", unterbrich ich die Stille. „Selim wird nicht hier bleiben." Was? Ist das sein ernst? Das kann nicht sein! Er kann mir Selim nicht weg nehmen. „Es ist viel zu gefährlich für ihn hier. Ich habe mit deinem Onkel gesprochen, er ist bereit ihn bei sich aufzunehmen und auf ihn aufzupassen. Ich werde ihm jeden Monat Geld schicken und er wird Selim eine Familie bieten", sagt er fest entschlossen.
Mein Onkel, der nie auf uns aufgepasst hat. Ich schüttele den Kopf und fange wieder an zu weinen. „Bitte nimm ihn mir nicht weg", bettele ich ihn an. „Es ist viel zu gefährlich! Hörst du mir nicht zu? Du wirst ihn jeden Monat für ein paar Tage sehen", verspricht er mir. „Lass mich mit ihm gehen", wimmere ich. „Verabschiede dich von ihm , morgen geht er. Ich verspreche es dir du wirst ihn einmal in Monat sehen",erwidert er und will an mir vorbei gehen. Ich halte ihn am Arm fest. Er spannt sich unter meiner Bewegung an.

„Lass mich ihn wenigstens öfters sehen", kommt es aus mir. Ich habe keine andere Wahl. Wir beide wissen ganz genau, das es so sein wird wie er es will und nicht umgekehrt. Aber er soll mich dann meinen kleinen Engel öfters sehen lassen. Emin sieht mich stumm an. Das war Antwort genug. Ein paar Tage in einem Monat, so wie er es gesagt hat. Er soll mich ihn alle 2 Wochen sehen lassen. „Bitte", meine Chance sind gering, doch einen Versuch ist es wert.
Er schüttelt den Kopf und will aus dem Raum. „Hat man dir echt so wenig liebe geschenkt." Er dreht sich zu mir um und kommt mir nun etwas näher. Seine Augen werden dunkel. „Ich sage es ein letztes Mal, pass auf wie du redest", knurrt er.

Man merkt ihm an, das er sich zusammen reißt um mir nicht weh zu tuen. „Was willst du machen? Mich umbringen?" kommt es lächerlich aus mir raus. Er soll mich doch umbringen, davor habe ich keine Angst. „Du wirst deinen Bruder nicht mehr sehen, wenn du weiter so einen Mist redest", mir stockt der Atem. Ich muss mich zusammen reißen, sonst werde ich meinen kleinen Engel nicht mehr sehen. Er sieht mir drohend in die Augen und verschwindet auch schon.

Es ist schon Mitternacht. Ich habe Selim alles erklärt. Er war anfangs traurig, aber er freut sich ein bisschen. Er schlief in meinen Armen, ich beobachte ihn die ganze Zeit. Ich werde ihn vermissen und hoffentlich gehts ihm dort besser. Ich muss an mein Vater's Grab. Ich muss Emin überreden, mich dahin zu bringen. Wieso ist das Leben nur so gemein? Wieso ich? Ich frage mich echt was wäre wenn meine Mutter noch am Leben wär. Wär das Leben dann anders? Wär ich dann zuhause mit meinen Eltern? Glücklich? Mein Kopf dröhnt. Ich entscheide mich dafür runter zu gehen und was zu trinken. Als ich unten ankam hör ich im Wohnzimmer komisch Geräusche. Als ich das Wohnzimmer betrete sitzt Emin vor mir, der an sein Alkohol nippt. Er war anscheinend besoffen, das sieht man ihm an.

„Emin?" flüstere ich und wecke somit seine Aufmerksamkeit. Er ist mich leer an. Was ist passiert? „Alles gut?" frage ich leise. Emin versucht aufzustehen, was dennoch scheitert und er es erst beim 7ten mal schafft. Er kommt schwankend auf mich zu. „Hasst du mich so sehr", nuschelt er und fällt runter. Ich schaffe es noch rechtsseitig und halte ihn fest. Nun sitzen wir beide auf dem Sofa. „Meine Seele brennt", Emin sieht mir leer in die Augen. Was ist denn passiert, das er auf einmal so redet? Emin streichelt mir paar Strähnen aus dem Gesicht und kommt mit seinem Gesicht immer näher.

Sein Atem prallt mir ins Gesicht. Emin sieht mir auf die Lippen „Zara, was machst du nur mit mir", flüstert er kaum hörbar. „Komm ich bring dich ins Zimmer", biete ich ihm an. Ich versuche Emin hochziehen, er lässt es nicht zu und bleibt wie ein Stein sitzen. „Nein", und somit zieht er mich wieder aufs Sofa. Emin kommt mit seinem Gesicht gefährlich nah. Unsere Nasenspitzen berühren sich, das verpasst mir eine Gänsehaut. Er löst in mir so viel aus.

Ich versuche es zu unterdrücken, doch dann geschieht es. Emin küsst meinen Kinn entlang. Mir stockt der Atem. „Emin", krächze ich nun.
Emin gibt mir noch einen Kuss auf den Mundwinkel. Es gefällt mir. Ich lasse es geschehen. Unsere Lippen sind 2 cm voneinander entfernt. Ich denke jetzt geschieht es, doch Emin zieht sich zurück und legt sich aufs Sofa. Er zieht mich mit und legt seine Arme um mich. Ich versuche mich aus seinem Griff zu befreien. „Wir sind verheiratet, also lass es. Du schläfst neben mir", sagt er bestimmend und legt seinen Kopf in meine Halsbeuge. Als ich Emin leise ein und aus Atmen höre schlafe ich auch ein.

Als ich am Morgen aufstand, fiel mir auf das ich in Emin's Armen eingeschlafen bin. Gott sei dank war er nicht mehr neben mir. Ich stehe auf und mache Selim fertig, da er gleich abgeholt wird.
Nachdem Selim abgeholt wurde, find ich an zu weinen. Stundenlang sitze ich im Bett und weine stumm vor mich hin.

Nach paar Stunden kommt auch schon Emin. „Steh auf, Du wirst gleich fertig gemacht. Heute Abend gehen wir auf eine Feier." Und schon war er verschwunden. Ich stehe auf und lasse mich fertig machen. Mir wurd ein rotes langes Kleid mit einem Riesen Ausschnitt hervor gelegt. Dila hilft mir dabei, mein Kleid anzuziehen. Als ich mich im Spiegel sah, sah ich nicht mich. Ich war einfach ein anderer Mensch, auch wenn mein make up eher schlicht war. Das Kleid macht es aus! Ich fühle mich um ehrlich zu sein sehr unwohl.

Als ich unten ankam, stand Emin schon da. Er sieht mich an „Dila ich habe gesagt ein Kleid ohne das man so viel haut sieht", brummt er genervt. „Herr Kaya es tut mir leid. Ich habe schnell etwas rausgesucht", entschuldigt sich Dila. „Wir haben kein Zeit mehr, komm", geht es jetzt an mich.
Ich laufe ihm hinterher zum Auto. Er fährt los „Wenn du versuchst abzuhauen oder jemanden etwas sagst, bringe ich Selim um", droht er mir.
Ich nicke einfach nur. Ich werde nicht abhauen, dafür müsste er mir nicht drohen. Im Endeffekt habe ich niemanden mehr außer ihn.

Wir kommen nach 20 Minuten an. Emin öffnet mir die Tür und bietet mir seine Hand an, was ich dankend annehme. Drinnen angekommen, sehe ich das es ein Club ist. Wir gehen auf irgendwelche gruselige Männer zu. Wir begrüßen sie und setzen uns zu ihnen. Warum sind wir überhaupt hier? Warum hat er mich mitgenommen? Ich fühle mich unwohl und will einfach ganz schnell weg von hier.
Einer der Männer versucht die ganze Zeit mit mir zu reden. Ich gebe ihm kurz und knappe antworte, was ihm nicht gefällt. Das sieht man ihm an.
„Ich gehe kurz auf die Toilette", sage ich leise an Emin gerichtet. Er nickt mir zu. Ich bin hier her nur gekommen um mich etwas zu beruhigen. Ein und ausatmen rede ich mir ein.

Im nächsten Moment öffnet sich die Tür und da kommt der Typ, der die ganze Zeit versucht hat mit mir zu reden. Ich sehe ihn schockiert an und will an ihm vorbei gehen, um zurück zu Emin zu gehen. „Na Na Na", packt er mich am Arm. „Du bleibst hier und wirst mir ein Gefallen tuen", streicht er durch meine Hüften. „Nein, lass mich gehen", versuche ich ihm zu sagen. Ich versuche ihn von mir wegzuschubsen. Er war viel zu stark. Er fängt mein Hals zu küssen und drückt sein Körper an mein Körper. „Bitte nicht", krächze ich.
Er fasst mich überall an, ich bekomme ein Ekel und versuche mich zu befreien.

Ich trete ihm in die Eier. Er zischt auf. Das ist meine Chance! Ich renne auf die Tür zu, doch dann werd ich an den Haaren zurück gezogen. Jetzt liege ich auf den Boden und er auf mir. „Bitte lass mich", wimmere ich unter ihm. „Du kleine schlampe, wart ab", spottet er und küsst meinen Hals entlang. Ich weine und gebe auf. Ich habe keine Kraft mehr. Er zerreißt mein Kleid, nun stehe ich nur mit Unterwäsche vor ihm. „Bitte", er ignoriert dies. Als er gerade dabei war, meine Brüste zu küssen, wird die Tür aufgemacht.

„Du kleiner Hurensohn", höre ich Emin und im nächsten Moment wird er von mir weggezerrt. Emin war außer sich und schlägt auf ihn wie ein beklopfer.
Ich ziehe mich zusammen und versuche meinen Körper zu verdecken. Die Tränen hören nicht mehr auf. Als ich einen Schuss höre zucke ich zusammen und sehe, überall Blut. Emin hat ihn erschossen.
Als seine grüne Augen auf meine braune treffen halt ich den Atem an. Er kommt auf mich zu und zieht sich seine Jacke aus um ihn auf mich zu legen. Emin hebt mich hoch und geht mit mir aus dem Club. Immer noch weinend vergrabe ich meinen Kopf in seine Halsbeuge. Sein Geruch beruhigt mich etwas.

„Jeder der dir etwas antuen will, wird sterben."















____________________________________

ZaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt