-35-

452 8 0
                                    

„Du- du wil-willst mir meinen so-Sohn wegnehmen?", stottert sie und sieht mich verheult an. „Ja Zara. Ich möchte dich nicht mehr in meinem Leben haben", sage ich offen und ehrlich. „Du kannst mir und Milan das nicht antuen", weint sie. „Und wie ich das kann", bin ich mir selbstsicher. „Bitte", bettelt sie mich an. „Er wird sich noch an dich gewöhnen müssen. Er denkt Enes ist sein Vater", sagt sie.

„Genau deshalb kann ich dir nicht verzeihen", rede ich ehrlich. „Versprich mir eins Zara", sehe ich ihr intensiv in die Augen. „Du wirst mit Milan nicht abhauen. Wenn Enes dich kontaktieren sollte kommst du direkt zu mir", will ich das sie mir verspricht. „Ja Emin. Aber merk dir eins Enes ist ein guter Mensch. Er hat mir nur geholfen, zwischen uns war nie etwas. Er ist wirklich ein sehr guter Mensch vertrau mir", redet sie ihn gut. „Ich werde ihm das nie zurück zahlen können, was er alles für mich gemacht hat", beendet sie ihren Satz.

„Erzähl mir jetzt, wie es dazu gekommen ist, das er die geholfen hat und alles", fordere ich sie heraus.

Zara's Sicht

Flashback
Ich bin eine Nacht im Hotel geblieben und habe keine Geld mehr. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich laufe gerade durch die Stadt und esse ein Stück Brezel, das einzige was ich mir leisten kann. Ich merke wie mir wieder übel wird und halte mich an einer Stange fest. Ich muss mich übergeben und tue es, in dem Gebäusch nebenan. „Alles gut?", höre ich jemanden fragen. Ich drehe mich nicht zu der Person, da ich Angst habe mich wieder zu übergeben. Also signalisiere ich der Person mit meiner Hand, das alles gut ist. Aber die Person geht nicht weg. Nach einer Weile drehe ich mich zu der Person und bleibe geschockt stehen. „Enes", kommt es geschockt aus mir. „Zara", ist er genauso geschockt. Ich gehe auf ihn zu und umarme ihn, während ich anfange zu weinen. Ich schluchze laut auf und kann mich nicht mehr zurück halten. „Hey, pssshht alles wird gut", streicht er mir durch die Haare. Er fragt was los ist und ich erzähle ihm alles. „Wohn bei mir bis du etwas neues findest", bietet er mir an. Ich überlege und will ablehnen, aber was werde ich dann machen? Ich muss einverstanden sein, sonst habe ich keine andere Wahl. Ich nicke dankend und somit gehen wir.
Flashback zu Ende

Enes ist ein sehr guter Mensch. Ich bin ihm so dankbar. Was hätte ich nur ohne ihn gemacht? Ich weiß er würde mir und Milan niemals etwas antuen. Ich fühle mich schlecht, das wir hier sind und ihm im stichgelassen habe. Aber Emin ist sein richtiger Vater und er weiß jetzt von allem Bescheid, also ist das sein Recht seinen Sohn bei sich zu haben.

Ich bereue es, ihm nicht gesagt zu haben. Ich müsste vor Jahren kommen und ihm sein Sohn zeigen. Aber so ist das Leben. „Wie hast du erfahren das du schwanger bist?", fragt er und ich fange an zu erzählen.

Flashback
Mir ist die ganze Zeit schon übel. Ich übergebe mich alle 10 min. Enes hat mir angeboten zum Arzt zu gehen, was ich am Anfang abgelehnt habe und jetzt zugestimmt habe, da es nicht mehr anders geht. Wir fahren zum Arzt. Dort angekommen macht er ein paar Test mit mir. Wir müssen einwenig warten. In der Zeit bin ich wieder auf die Toilette gegangen und habe mich übergeben. „Enes ich kann das wirklich nicht mehr", sage ich außer Kraft. Er hilft mir hoch und wäscht mir mein Gesicht. „Du isst auch kaum und schlafen tuhst du genauso wenig", meckert er. Wir gehen zurück ins Wartezimmer und da werden wir schon gerufen. „Frau Kaya", fängt der Arzt an. „Kaya", diese Nachname trage ich noch von ihm. „Sie haben nichts wofür sie sich stressen müssen. Herzlichen Glückwunsch, sie sind schwanger", sagt er fröhlich. Ich bin geschockt und sehe aus glasigen Augen Enes an. Ich renne aus dem Raum raus und brauche etwas frische Luft. Enes kommt mir hinterher aber sagt nichts. „Ich will das Kind nicht", sage ich draußen. „Bist du dir sicher?", fragt er und ich nicke. Wir gehen rein um den Arzt zu sagen das er uns einen Termin geben soll fürs abtreiben. „Frau Kaya, sie sind im 3ten Monat schwanger. Ich finde es krass das sie es bis dahin nicht bemerkt haben, aber abtreiben können sie nicht mehr", teilt er mir mit. Enes fragt ob es keine andere Alternative gibt. Der Arzt sagt das es nicht geht, da das Kind schon zu alt ist um es abzutreiben und eine andere Alternative gibt es nicht. Wir gehen raus und gehen nachhause. Den ganzen Weg lang habe ich geweint. „Ich kann nicht noch einmal zu Emin", weine ich. „Hey, das wirst du nicht. Ich werde dir helfen das Kind großzuziehen. Du brauchst nicht zu Emin", lächelt er mich sanft an. Ich stimme zu und somit gehen wir in das Haus rein.
Flashback zu Ende

Ich denke an die Zeit. Das war meine härteste Zeit.
„Es reicht! Wir gehen. Aber dieses Thema ist hier noch nicht beendet! Mit der Zeit gucken wir dann wie es weiter geht aber ich habe dir schon gesagt, das ich dich nicht mehr bei mir haben will", sagt Emin ehrlich. Ich nicke einfach nur, da ich gemerkt habe, das es nichts bringen wird, weiter zu diskutieren.

Wir steigen ins Auto ein und fahren somit zu Emin nachhause. Im Auto herrscht eine unangenehme Stille. „Sein erstes Wort war Baba", unterbreche ich die stille. Ich weiß nicht ob er es wissen möchte, aber sein erstes Wort war nicht Baba wegen Enes. Wir haben am Anfang ihn nicht, als sein Vater dargestellt. Und haben auch nicht das Wort Baba oder so erwähnt, aber irgendwie konnte es mein Sohn. Ich erzähle das auch Emin, der Stolz lächelt.

„Er ist mein Sohn", sagt er stolz. „Ich war nie bereit Vater zu werden, aber jetzt weiß ich eins ich werde der beste Vater auf der ganzen Welt sein", verspricht er mir. Ich nicke einfach nur und sehe ihn mir an. Emin ist kaputt, das merkt man ihm an. Seine Augenringe sind kaum zu übersehen. Seine Augen lügen nicht, die zeigen wie müde er eigentlich ist. Man merkt ihm auch an das diese 4 Jahre ihm nicht gut getan haben.

Zuhause angekommen gehen wir raus und ich gehe direkt in das Zimmer, in dem Milan schläft. Ich brauche mein Baby neben mir. Es ist 3 Jahre alt und Emin hat das alles verpasst. Er hat diese 4 Jahre verpasst. Wie er in meinem Bauch war, wie er auf die Welt kam und alles. Ich habe etwas Schuldgefühle. Ich lege mich zu meinem Sohn und decke uns beide zu. Ich nehme ihn in meine Arme und schlafe mit seinen Geruch ein. Ich bin froh, das ich ihn damals nicht abgetrieben habe. Er ist das beste was mir je passiert ist.

Wär Milan nicht da, wäre ich nicht mehr am Leben. Er hat mir das Leben schöner gemacht. Mit diesen Gedanken schlafe ich ein.

Ich stehe am Morgen auf und sehe Milan nicht mehr neben mir. Ich stehe verwirrt vom Bett auf und gehe runter, ins Wohnzimmer. Da höre ich schon Milan lachen. Ich bleibe am Türrahmen stehen und sehe zu wie Emin mit Milan spielt und ihn kitzelt. „Mama", entdeckt mich mein Sohn. Emin lässt von ihm nach und sieht mich an. „Ich wollte mich umziehen. Sind meine alte Klamotten noch da?", frage ich ihn angespannt.

Emin antwortet auf meine Frage nicht, weshalb ich genervt seufze und nach oben gehe. Dann sehe ich mir das selbst an, wenn er mir nicht antwortet. Emin kommt mir eilig hinter her mit Milan auf dem Arm. „Zara, warte", hält er mich auf. Ich sehe ihn verwirrt an. „Keiner darf in den Raum rein", meint er unseren Schlafzimmer. Ich sehe ihn fragend an. Er ignoriert meinen Blick und geht wieder runter. Häää? Was war das denn bitte? Wieso darf ich da nicht rein? Ich höre nicht auf ihn und drücke die Türklinge runter, aber es geht nicht auf. Er hat abgesperrt. Aber wieso?

Ich seufze genervt und gehe runter. „Wieso ist es abgesperrt?", frage ich genervt und setze mich auf den Sofa. Er ignoriert meine Frage und spielt weiter mit Milan. „Emin", Warne ich ihn. „Was Zara?", fragt er wütend. „Wieso?", will ich wissen.

„Damit dein Geruch nicht weg geht."















____________________________________

ZaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt