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„WAS REDEST DU?", brüllt mich Emin an. Ich stehe hier angewurzelt und rühre mich kein Zentimeter. Emin packt mich am Arm. „REDE", ich zucke zusammen und sehe ihn aus glasigen Augen an. „Er-er ist t-." doch da werde ich unterbrochen. „NEIN", kommt es schmerzhaft aus Emin raus, der sich auf den Boden fallen lässt. Ich sehe das seine Wunde blutet. „Emin", keuche ich und will auf ihn zu. Er hält mich auf indem er eine Handbewegung macht und mir damit deutet ihm nicht noch näher zu kommen.

Ich höre wie Emin weint. Ich habe oft Tränen in seinen Augen gesehen, aber ich habe ihn noch nie weinen gesehen. Er versucht vor mir zu verbergen, das er weint. Es zeigt ihn aber nicht schwach! Sondern das auch er Gefühle hat. Er muss das einsehen. Carlos stürmt rein „Frau Kaya kommen Sie", sagt er und zeigt auf die Tür. „Geh bitte raus", ich möchte nicht das er sich in unsere Gelegenheit einmischt. Carlos sieht zu Emin der seine Tränen weggewischt hat. „Stimmt das?", fragt Emin dieses Mal Carlos.

Glaubt er mir nicht? Denkt er ich lüge bei sowas. Carlos sagt nichts und senkt sein Kopf. „ANTWORTE WIE", packt Emin Carlos am Kragen. „Emin bitte", schluchze ich nun. Er sieht mich aus zornigen Augen an. „GEHT RAUS", befehlt er uns. Carlos geht raus, jedoch bleibe ich noch drinnen. „Was verstehst du dran nicht? Geh. RAUS", brüllt er wieder. Ich höre nicht auf ihn und gehe auf ihn zu. Er ballt seine Hände zu Fäusten und ich sehe es ihm an, er hält sich zurück.

„Bitte lass mich bei dir sein", bitte ich ihn. Ich gehe weiter auf ihn zu und dieses Mal lässt er es zu. Ich halte ihn am Arm und bringt ihn zum Sofa. Ich ziehe sein T-Shirt hoch und sehe das es voller Blut ist. „Wir müssen ins Krankenhaus", teile ich ihm mit. Er schüttelt nur den Kopf. „Sag mir nur wie", will er wissen. Ich seufze traurig und fange an zu erzählen. Emin ballt seine Hände zu Fäusten und sieht mir fest in die Augen. „Ich.Werde.Eray.Umbringen", spricht er jedes Wort genau aus.

Ich habe Carlos Bescheid gegeben, Verbandskasten zu bringen, was er natürlich auch tat. Ich ziehe Emin sein T-Shirt aus und sehe mir die Wunde an. Ich versorge schnell seine Wunde und bringe ihn hoch ins Zimmer. Ich lege ihn ins Bett und setze mich an die Kante. „Wir haben so viel durchgemacht", fange ich an zu sprechen und sehe verträumt an die Wand gegenüber vom Bett. „Du hast mich gezogen gehabt bei dir zu bleiben. Ich wollte es nicht, doch irgendwann hast du dich in mich verliebt, du wolltest es nicht einsehen. Ich habe mich natürlich auch wie eine verrückte in dich verliebt. Irgendwann wolltest du mich deswegen nicht mehr bei dir haben, da du dachtest, das wenn du mich gehen lässt, das du mich vergisst. So was es nun mal nicht. Wir haben beiden gelernt, wie es ist jemanden zu lieben. Wir haben so viel schlechtes, dennoch gutes durchgemacht. Ich habe in meinem Leben noch nie jemanden so sehr geliebt wie dich und Milan. Ich liebe dich sogar mehr als mich selber. Nach Jahren liebe ich dich immer noch wie am ersten Tag. Ich bin so froh, das du mich gezwungen hast bei dir zu bleiben. Du hast mir zwar viel schmerzen zugefügt, aber ich habe dir verziehen. Ich liebe dich und werde es auch für immer tuen", beende ich mein Liebesgeständnis.

Er hört mir aufmerksam zu, aber sagt nichts. Was will er denn auch sagen? Er kann sich nicht an mich erinnern, also heißt es er empfindet nichts für mich. „Ich erinnere mich zwar an nichts, aber es fühlt sich an als würde ich dich ein Leben lang kennen. Ich vertraue dir irgendwie blind", gesteht er. Ich lächele leicht und möchte aufstehen, damit er sich etwas ausruht. Aber er hält mich am Arm fest und zieht mich zu sich. Er zieht tief meinen Duft ein, ich genauso seinen.

„Lass mich nicht alleine schlafen", seine Wärme tut mir gut. Ich liebe diesen Mann so sehr. Ich lege mich zu ihm und er sieht mir in die Augen. Nicht mehr kalt wie am Anfang. Ich streiche ihm durch die Haare. Mir kommen Erinnerungen hoch.

Flashback
Ich liege verschlafen im Bett und merke küsse an meinem Schulter. „Emin", brumme ich genervt und schubse ihn von mir. Er hört jedoch nicht auf. „Du schläfst heute zu lange", gibt er genervt von sich. Ich drehe mich zu ihm und sehe ihn wütend an, aber bei seinem Anblick kann ich nicht länger böse bleiben. Ich streiche ihm durch die Haare. „Dafür das du mich aufgeweckt hast, wird es kein Kuss geben", provoziere ich ihn. Emin zieht mich zu sich und versucht mich zu küssen. Ich packe es jedoch ihn von mir zu schubsen. „Du bekommst kein Kuss", stehe ich auf und will wegrennen. Emin packt mich am Arm und zieht mich wieder ins Bett. Er fängt an mich zu kitzeln. „Emin hör auf", lache ich. „Wenn ich dich küssen darf, höre ich auf", ist das sein Ernst? Ich versuche ihn aufzuhalten, aber er kitzeln weiter. Ich bekomme langsam Bauchschmerzen von zu viel lachen. „Emin bitte", bitte ich ihn lachend. „Erst wenn du sagst, das ich dich küssen darf", gibt er mir die Wahl. „Jaaaa du darfst", und somit hört er auf und zieht mich zu sich. Er gibt mir einen Kuss auf die Lippen und seufzt zufrieden. „Ich liebe dich Zara."
Flashback zu Ende

Ich sehe ihn mit Tränen in den Augen an. „Was ist los?", fragt er mich. Ich will ihm nichts sagen und will deswegen aufstehen und aus dem Raum gehen. Emin hält mich aber fest. „Sag mir was los ist", sieht er mich streng an. Ich wende mich wieder von ihm ab und möchte nicht reden. Es tut mir weh, das die schönen Tage vorbei sind. Wir haben keine Ruhe mehr, bis Eray stirbt. Ab dann werden die schöne Tage wieder beginnen.

Ja ich denke so, da er uns viel Schmerz zugefügt hat. Es war alles seine Schule. „Zara rede mit mir", ich drehe mich zu ihm. „Ich halte es nicht mehr aus Emin", rede ich. „Was hältst du nicht mehr aus?", fragt er mich. „Wir können einfach nicht glücklich sein. Sie lassen es nicht zu. Jedes Mal wenn wir denken, das wir jetzt glücklich sein können, nehmen sie uns das weg", rede ich mit Tränen in den Augen.

„Es wird alles wieder gut", redet er mir ein. „ES WIRD GARNICHTS GUT", schreie ich ihn an. Solang Eray lebt wird nichts gut. Er hat mir meinen Sohn weggenommen und das wird er bitter bereuen. Ich war immer stark dagegen, das Emin ihn umbringen wollte, aber so muss das sein. Wenn er nicht stirbt, wird es keine Ruhe geben! „Zara-." „NEIN", unterbreche ich ihn.

Ich gehe aus dem Raum und möchte alleine sein. Doch dann höre ich wie Emin auf den Boden fällt. Ich renne zurück und sehe wie er sich an den Kopf hält. Er zischt auf und flucht. „Emin", renne ich besorgt auf ihn zu. Emin hält sich an den Kopf und drückt fest seine Augen zu. „Emin?", frage ich ihn. Doch von ihm kommt kein Antwort. Ich schüttele an ihm. „Es tut weh", kommt es gerade so aus ihm raus. „Ich rufe Carlos", renne ich runter und rufe ihn.

Er muss uns ins Krankenhaus fahren. Carlos rennt schnell mit mir hoch und geht auf Emin zu. Emin öffnet wieder seine Augen, als sei alles normal. „Emin?", frage ich ihn. Er sieht mich aus kalten Augen an. „Ist alles ok?", frage ich ihn. „Findet mir Eray", sagt er wutentbrannt. „Emin ist alles ok?", will ich wissen.

„Ich erinnere mich an alles. Findet mir ERAY!"
















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ZaraWhere stories live. Discover now