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Emin packt mich am Hals und drückt fest. „WAS HAST DU GESAGT", brüllt er. Ich bereue es! Ich sollte einmal meine fresse halten. Weinend versuche ich mich aus seinem Griff zu befreien. „Emin", sage ich außer Atem. Er hört jedoch nicht drauf und drückt noch fester. Dann lässt er von mir ab und gibt mir eine Backpfeife. Ich fliege auf den Boden und wimmere auf. „Bitte", bettele ich ihn an aber er ist zu aggressiv. Ich höre wie Emin etwas aus dem Schrank holt. Ein Gürtel? Er wird mich doch nicht mit dem Gürtel schlagen oder?

Er sieht mich aggressiv an und fängt an mich mit dem Gürtel auf den Rücken zu schlagen. Ein Schlag nach dem anderen. „E-m-min", wimmere ich „b-it-itte", es tut sehr weh aber ihn juckt es nicht. Er schlägt mich weiter und weiter. Mein Rücken schmerzt so sehr. Ich spüre bei jedem Schlag ein brennenden Schmerz. Nach einer Zeit spüre ich die Schmerzen nicht mehr. Ich liege auf dem Boden und lasse mich schlagen.

„Herr Kaya", höre ich Dila's stimme. Ich sehe auf und sehe wie sie uns schockiert zusieht. „Raus", befehlt ihr Emin. Aber sie hört nicht auf ihn und kommt rein. „Raus habe ich gesagt", wiederholt er sich aber Dila geht nicht. „Ich arbeite für sie seit Jahren und habe für sie alles getan. Ich war für sie und Mete immer da. Jetzt lassen sie das Mädel in Ruhe. Ich werde hier solange nicht verschwinden", sieht sie ihn streng an. Emin seufzt genervt und geht aus dem Raum.

Zum ersten Mal hat Dila mich gerettet und es geschafft. Sie hilf mir hoch und legt mich ins Bett. Dann geht sie kurz und nimmt eine Salbe. Sie schmiert es auf meinem Rücken. „Auaaa", zische ich als es wieder anfängt zu brennen. „Psshht liebes es wird vergehen", streicht sie mir durch die Haare. Ich bitte sie die ganze Nacht lang bei mir zu bleiben und sie tut es. Natürlich kann ich die ganze Nacht lang nicht schlafen. Ich weine und denke daran was passiert ist. Emin hat mich mit dem Gürtel geschlagen.

Ich werde mich von ihm gehen! Er hat mir die letzten Tagen das schlimmste angetan. Ich konnte wegen ihm weder was essen noch schlafen. Obwohl ich so viel Appetit habe, habe ich aufs Essen verzichtet. Wegen ihm hatte ich die Tage viel Übelkeit und habe mich oft übergeben. Ich hasse ihn!

Nach paar Stunden geht die Sonne auf. Dila ist die ganze Nacht lang bei mir geblieben und hat mich beruhigt. Ich stehe auf und gehe ins Badezimmer. Ich will duschen aber traue mich nicht wegen meinem Rücken. Als ich im Spiegel sehe in was für einem Zustand mein Rücken ist wimmere ich auf. Es sieht sehr schlimm aus. Ich hoffe es vergeht schnell. Ich wasche mein Gesicht und gehe dann ins Ankleidezimmer. Da ziehe ich mich schnell um und gehe dann runter.

Ich will noch mal mit Emin sprechen. Ich sehe ihn im Wohnzimmer. Er dreht sich zu mir und sieht mich an. Keine Reue in seinen Augen, einfach nix. „Emin", will ich anfangen aber er macht den Fernsehen noch lauter. Ich gehe auf ihn zu und bleibe direkt vor ihm stehen. „Verpiss dich Zara", und somit schubst er mich zur Seite. Ich stelle mich wieder vor ihm hin und nehme ihm das Fernbedienung ab. Ich mache die Lautstärke ganz leise und sehe ihn nervös an.

„Ist dir bewusst was du mir gestern angetan hast?", frage ich ihn. Emin sieht mich an und sagt nichts. Ich weiß das mit Mete nimmt ihn mit aber ich glaube er ist sich nicht bewusst was er macht. Emin würde mir doch niemals weh tuen oder? Ich drehe mich um und ziehe mir mein Oberteil aus, um ihm zu zeigen was er mit mir angerichtet hat. Ich spüre wie Emin aufsteht und mit seinen kalten Finger durch mein Rücken geht.

Dann zieht er mir mein Oberteil hoch und dreht mich zu ihm um. „Dann tu was man dir sagt und ich werde dir nicht weh tuen", kommt er mir näher. Ich schubse ihn von mir „du bist einfach nur eklig", zische ich und gehe aus dem Wohnzimmer. Ich gehe in mein Zimmer und sperre mich da ein. Ich kann hier nicht noch länger bleiben. Ich gehe ins Ankleidezimmer und packe meine Sachen. Nachdem Emin weg ist werde ich von hier gehen!

Ich warte stundenlang aber Emin geht nicht. Ich fluche vor mich hin. Ich setze mich ans Schminktisch und fange an ein Brief zu schreiben. Ich schreibe all meine Gefühle rein und werde somit von Emin gehen. Während ich den Brief schreibe kann ich es nicht vermeiden und weine. Ich wünschte es würde alles anders laufen. Ich habe mir keine Gedanken drum gemacht wohin ich gehen werde. Zu meinem Onkel kann ich nicht, Emin würde mich dort direkt finden und Selim kann ich auch nicht mehr zu mir nehmen, auf ihn kann ich nicht aufpassen. Ihm gehts dort eh viel besser also soll er dort bleiben. Ich werde ihn trotzdem ab und zu anrufen und hoffentlich irgendwann besuchen.

Nachdem ich den Brief geschrieben habe merke ich garnicht wie viel Zeit vergangen ist. Ich sehe runter und sehe das Emin nicht da ist. Ich hole schnell mein Koffer und gehe aus dem Balkon von der Küche. Ich schleiche mich durch den Gebüsch und renne die Hauptstraße entlang. Den Weg kenne ich schon deswegen ist es einfach für mich. Ich renne und renne mit meinem Koffer in der Hand. Ich fliehe vor dem Mann den ich überalles liebe. Er hat mir zu sehr weh getan.

Ich komme in der Stadt an und sehe ein Hotel. Ich habe etwas Geld von Emin mitgenommen auch wenn's wenig ist müsste es mir reichen. Für eine Nacht hier und danach gehe ich in ein anderes Land wo er mich nicht finden wird. Im Hotel angekommen bekomme ich ein Zimmer und gehe rauf. Es ist nicht groß und erst recht nicht Luxus aber ich habe keine andere Wahl.

Ich schließe die Tür ab und lege mich ins Bett. Ich weine mich aus und schließe die Augen. Ich denke über alles nach, Emin hat mich mit dem Gürtel geschlagen. Ich hätte niemals gedacht das er mir so krass weh tuen wird. Wieso ist er nur so geworden? Bereut er es? Würde ich zurück zu ihm gehen? Nein! Er würde mir noch mehr weh tuen. Ich schlafe endlich nach paar Tagen ein.

Emin's Sicht

Ich komme zuhause an und gehe hoch ins Zimmer. Ohne zu schauen ob Zara noch wach ist oder schläft gehe ich ins Badezimmer und nehme eine heisse dusche. Nachdem Zara so mit mir geredet hat konnte ich mich nicht mehr zurück halten. Ob ich es bereue? Einwenig, ich habe halt echt übertrieben. Ich wollte sie nie anfassen aber ich weiß nicht in mir sprudelt es und diese Wut gewinnt immer. Würde jemand anderes sie anfassen würde ich die Person umbringen! Nur ICH darf das!

Nach der Dusche gehe ich ins Ankleidezimmer und ziehe mir ein Boxershorts  an und gehe ins Zimmer. Zara liegt da aber nicht. Ich gucke überall nach aber finde sie nicht. „Zara", rufe ich nach ihr jedoch kommt nichts. Ich gehe ins Wohnzimmer, in die Küche überall hin aber sie ist nicht da. Ich gehe wieder in mein Zimmer und sehe auf dem Bett ein Blatt liegen. Ich gehe dahin und lese es mir durch. Mir stockt der Atem.

Emin,
Ich weiß du wirst sauer sein nachdem du das lesen wirst aber ich muss es los werden. Ich bin vor dir geflohen bitte such nicht nach mir. Falls du es versuchen solltest du wirst mich nicht finden. Du hast mir sehr wehgetan. Ich dachte immer du bist der einzigste Grund zu leben aber du hast mir das Gegenteil bewiesen. Ich brauche dich nicht. Ich brauche niemanden um ein Grund zu haben um zu leben. Du hast mich geschlagen, beleidigt, mich runter gemacht aber das schlimmste war ich habe versucht dir zu verziehen, aber es hat dieses Mal nicht geklappt. Ich liebe dich so sehr, aber liebe alleine reicht nicht. Das hast du mir gezeigt. Ich wünschte es würde anders enden aber so ist das Leben. Bitte Emin wenn du mich ein wenig geliebt hast dann such nicht nach mir. Verzeih mir bitte das ich dich verlassen musste. Und bitte werd nicht wie dein Vater. Ich weiß dein inneres ist nicht so wie du es mir gezeigt hast aber wie ich sagte du hast meine keine andere Wahl gelassen. Ich liebe dich so sehr! Pass auf dich auf Emin."

„Ich werde dich finden."















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ZaraWhere stories live. Discover now