Kapitel 9

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Angewidert stieß Hermine den Rothaarigen von sich. Mit einer Hand wischte sie sich die ekelhaften spuren seiner Zunge vom Mund.
"Verdammt Ron! Was sollte das?"
"Ich ... Du ... verlobt?", fragte er der Ohnmacht nahe.
"Nein! Ich dachte du würdest wieder mein Freund sein wollen. Liegt dir den gar nichts daran, was Harry, du und ich vor diesem verfluchten Krieg hatten? Wir waren beste Freunde, aber du musst alles zerstören!"
Mit einem Ruck riss sie sich den Ring vom Finger und schmiss ihn Ron entgegen.
"Heißt das, du willst mich nicht heiraten?", fragte er ungläubig.
"Ja, genau das soll es heiße!", stellte sie wütend klar.
"A-Aber du ... Aber du wirst ohnehin nichts Besseres als mich finden. Sieh mich nur an und dann sieh dich an."
Hermine wurde immer wütender. "Das denkst du! Vielleicht habe ich schon einen neuen. Wer weiß!"
"Ach und wer sollte das sein? Malfoy oder irgendeiner seiner peinlichen Gang?"
"Du wirst es nie erfahren! Und mal ehrlich aus uns wäre ohnehin nichts für die Ewigkeit geworden. Wir sind viel zu unterschiedlich."
"Wieso denkst du so? Als wir zusamme waren hat es dir nichts ausgemacht!"
"Jetzt bin ich älter und sehe es ein. Außerdem bist du so ziemlich der unromantischste Mensch den ich kenne. Ich verlange zwar nicht viel aber etwas mehr wäre sehr schön! Dieser Heiratsantrag war armselig. Hat Lavender etwa wieder Schluss gemacht?", fragte Hermine zornig.
Jetzt hatte sie anscheinend das Fass zum überlaufen gebracht. Ron kam näher und holte mit der Hand aus. So schnell konnte niemand denken und Hermine wurde geohrfeigt.
"Du armseliger Wicht! Jetzt schlägst du sogar eine Frau! Leg dich mit jemanden dir gleichbürtigen an. Ein Schulkind vielleicht. 1 Jahrgang wäre passend!", rief sie wutentbrannt.
Er holte noch einmal aus. Doch Hermine war schneller. Sie schwang ihren Zauberstab und Ron flog versteinert zu Boden.
"Das hast du jetzt davon!", warf sie ihn vor. Dann trat sie mit dem Fuß zwischen seine Beine. "Viel Spaß mit deinen Schlampen!"
Dann trat sie weg. Auf einmal kamen McGonagall, Harry und Ginny um die Ecke.
"Was ist denn hier los?", fragte die Schulleiterin.
"Hermine, alles gut bei dir? Deine Wange ist rot.", sagte Ginny.
"Ja alles bestens. Ich will heute mit keinem mehr sprechen. Guten Tag!", meinte Hermine und drehte sich um. "Achja, falls ihr deinen geliebten Bruder wieder auftaut, sag ihm er braucht mir nie wieder in die quäre kommen, sonst werde ich an ihm die unverzeihlichen Flüche trainieren. Da ist es mir auch egal wenn ich nach Azkaban komme."
Schon bog Hermine um die Ecke und rannte los. Ohne halt direkt hinunter in die Kerker. Vor Snape' Büro machte sie halt. Vorsichtig klopfte sie. Mit Schwung öffnete er die Türe. Er riss die Augen auf als er eine weinende Hermine mit roter Wange sah.
"Hermine, was ist geschehen?"
"Darf ich bitte einfach reinkommen?"
"Natürlich!", sagte er fürsorglich. Er trat beiseite und sie ging an ihm vorbei und setzte sich auf einen Sessel gegenüber von seinem Schreibtisch.
"Willst du Tee oder Kaffe? Ich denke, ich hätte auch Wein.", fragte er.
"Nein, danke. Ich will momentan nur bei dir bleiben, Severus."
Severus hockte sich vor sie hin und legte seine Hände auf ihre Oberschenkel. "Hermine, bitte erzähle mir, was geschehen ist."
Weitere Tränen flossen über ihre Wangen die er mit seinem Daumen wegstrich.
"Ich will nicht darüber reden. Zieh mir die Gedanken aus meinen Kopf und sieh sie dir im Denkarium an oder versuche es mit Legilimentik."
"Wenn es für dich in Ordnung ist benutze ich jetzt den Legilimens."
Sie nickte nur. Dann zog er seinen Zauberstab und sagte die Formel. Plötzlich war er in ihrem Kopf. Er musste die Erinnerung suchen , die er sogleich gefunden hatte.
Neugierig und gleichzeitig schockiert besah er das Geschehene. Als es vorbei war kehrte er in die Realität zurück.
"Hermine, komm mit. Ich gebe dir eine Salbe für deine Wange."
Sie stand auf und folgte ihm in seine Privaträume. Sie folgte ihm noch bis ins Bad. Dort kramte er in einem Schrank bis er einen Behälter heraus nahm. Er deutete ihr, zurück in sein Schlafzimmer zu gehen und sich auf das Bett zusetzten. Sie machte wie befohlen. Severus setzte sich neben die Hexe und verstrich etwas Salbe auf ihrem Gesicht.
"Ich werde später mit Minerva sprechen. Sie soll ihn nicht mehr in deine Nähe lassen.", erklärte er.
Hermine machte keinen Murks. Sie starrte gebannt in eine dunkle Ecke und schluchzte weiter.
Er bemerkte wie aufgelöst sie war und umfasste ihr Gesicht. "Hermine, hör mir zu. Alles ist in Ordnung. Weasley ist ein voll Trottel, aber das dürfte nichts Neues sein. Er hat dich nicht verdient."
"Danke.", flüsterte sie und setzte sich ein leichtes lächeln auf. "Danke, das du für mich da bist."
"Ich werde immer für dich da sein." , erklärte er.
Hermine stand auf, stellte sich vor ihm und setzte sich dann auf seinen Schoß. Dann umarmte sie ihn und weinte weiter. Nachdem er sich aus seiner starre gelöst hatte, streichelte er sanft ihre Haare. Nach einigen Minuten beruhigte sie sich.
"Warum weinst du ihm eigentlich nach?", wollte er wissen.
"Er war mit Harry mein bester Freund. Ich hatte bevor ich nach Hogwarts kam keine Freunde. Dann waren da aufeinmal Ron und Harry und ich habe mich so gefreud. Und jetzt ist alles zerstört. Ginny ist natürlich meine beste Freundin und Molly und Arthur waren auch immer für mich da aber wenn ich sie besuchen will, ist immer die Gefahr da, auf Ronald zu stoßen.", erklärte sie. Severus hörte zu und als er nicht antwortete sprach sie weiter. "Ron und ich waren nach dem Krieg zusammen. Nicht lange vielleicht zwei Wochen. Ich wollte nicht mit ihm schlafen, weil ich noch warten wollte. Er sagte zwar, es wäre kein Problem, aber ich haben in Tage darauf mit Lavender im Bett erwischt. Ich denke sie will ihn nicht mehr, sonst wäre er heute nicht hier gewesen."
"Soll das heißen du bist noch ...?", fragte er, wurde von ihr jedoch unterbrochen. Sie löste sich leicht und sah ihn an.
"Ist das das Einzige, was dich interessiert? Aber ja das soll es heißen. Ist das sehr schlimm?"
"Nein, im Gegenteil. Richtig schlimm ist es, noch mit 40 Jungfrau zu sein."
"Du auch? Na dann, willkommen im Club!"
Mit einem lächeln streckte sie ihm die Hand entgegen. Er nahm sie amüsiert an.

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