Kapitel 40

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Hermine blieb noch zwei Tage im Krankenflügel. Immer, sobald Severus den Unterricht beendet hatte, kam er zu ihr und tröstete sie. Auch das Essen verlegte er dorthin, damit er bei seiner Hermine bleiben konnte. Da Poppy das Bett so stehen ließ konnte er auch auf der Krankenstation schlafen, damit Hermine nicht alleine war.
Sie hatte nichts dagegen einzuwenden, da sie nicht mehr als nötig etwas sagte.
Dann, als sie wieder in die gemeinsamen Räume der beiden schlafen durfte, war sie nicht wieder zu erkennen.
Hermine war den ganzen Tag verschwunden und kam nur zum Essen und zum schlafen wieder.
Severus wusste, dass sie die meiste Zeit in der Bibliothek verbrachte, doch er wollte ihr Zeit geben.
Die Hexe würde eine Woche nicht arbeiten, also hatte würde er sie nicht damit belästigen wollen. Trotzdem machte er sich riesige Sorgen. Auch Minerva konnte nicht anders, als Severus immer wieder nach Hermine zu fragen. Doch er konnte es ihr selbst nicht sagen.

Als Hermine dann drei Tage später nur noch in ihrem Essen herum stocherte und nichts aß, wurde Snape endlich bewusst, dass er etwas unternehmen musste.
Gleich nach Unterrichtsschluss, suchte Severus sie in der Bibliothek. Da er sie nicht fand, ging er in die verbotene Abteilung.

Dort saß Hermine also, zusammengekauert am Boden und las ein Buch. Ohne darauf zu achten, riss er ihr dieses aus den Händen und zog sie zu sich hoch.
In seinen Armen, weinte sie, wie schon so oft in den letzten Tagen los und es hörte einfach nicht auf.
"Hermine, so kann das nicht weiter gehen.", flüsterte er.
Sie ignorierte es jedoch und schluchzte weiter.
"Du musst etwas essen und trinken. Ich will dich nicht schon wieder im Krankenflügel sehen. Ich möchte, dass du bei mir in unseren Räumen bist."
"Ich kann das alles nicht mehr, Severus.", heulte sie herzzerreißend.
"Was kannst du nicht mehr?"
"Alles. Meine Eltern, meine Freunde und jetzt noch das? Ich liebe dich so sehr, aber so kann und will ich nicht mehr leben."

Geschockt drückte er sie etwas weg und hielt sie an den Schultern fest.
"So etwas will ich nie wieder hören! Du hast so viel Lebenswertes an dir, so viele Menschen an deiner Seite die dich lieben."
"Ich hasse es so sehr... so sehr.", schluchzte Hermine.
"Was hasst du?"
"Diesen Mann, Tom und die anderen. Ich will nicht mehr zu diesen minderwertigen Muggelstämmigen gehören. Ich möchte in Frieden gelassen werden und mein Leben mit dir verbringen."
"Was redest du da? Hat Malfoy dir etwa das Gehirn gewaschen? Du hast nicht dafür dein Leben riskiert in dieser Schlacht, um so etwas zu sagen. Du hast etwas bewegt. Es gibt viele Menschen, die zu die aufsehen, weil du dich getraut hast, dich dem dunklen Lord zu stellen."
"Was ändert das, an meiner Herkunft? In den meisten Augen bin ich nur das kleine Schlammblut."
"Wer redet dir das ein, Hermine?", wollte er schockiert wissen.
Hermine löste sich von ihm und strickte ihren Ärmel hoch. Dann nahm sie ihren Zauberstab schwang ihn und sagte "Das!"
Mit geweiteten Augen sah er sich ihren Arm an. Etwas unregelmäßig wurde 'Schlammblut' in ihren Arm geritzt.
"Wer war das?", wollte er wissen, als er sich aus seiner starre löste.
"Das ist unwichtig."
"Nein ist es nicht. Niemand soll dich oder irgendjemand anderen so nennen und keiner soll dir schmerzen bereiten. Ich konnte es bei Lucius nicht verhindern, aber ich kann mich rächen."
"Da ist dir Molly wohl zuvor gekommen."
"Bellatrix?"
Beschämt nickte Hermine.
"Dieses unausstehliche Miststück. Von dieser ... Schlampe brauchst du dir nichts einreden lassen! Du bist wundervoll und die klügste Hexe ganz Englands. Sie konnte dir nie die Strin bieten."

Da kam ihr wieder die Trauer hoch und sie viel förmlich auf Severus zu.
"Ich kann nicht schwanger werden.", weinte sie wieder los.
"Doch, dass kannst du. Pomfrey sagte, die Chancen seien gering. Dass heißt nicht, dass es unmöglich ist."
"Was hat das schon zu bedeuten. Sie wollte einfach nicht sagen, dass es nie funktionieren wird. Das nennt sich etwas verheimlichen."

"Also Hermine. Du wirst jetzt mitkommen in unsere Räume und dann nehmen wir ein schönes Bad. Danach wirst du mit mir in die große Halle gehen und endlich etwas Essen.", informierte Severus sie.
Hermine nickte zustimmend und so gingen sie in ihre Räume.

****

Obwohl Hermine immer noch sehr betroffen darüber war, aß sie. Sogar mehr als sonst, um aufzuholen.
Minerva atmete beruhigt aus, als sie das sah.
"Severus, ich werde schlafen gehen.", informierte sie ihn leise und schob das leere Teller weg.
"Ich komme mit.", meinte dieser nur aufmunternd lächelnd und stand auf.
Hermine machte es ihm gleich und nahm seine Hand. Gemeinsam gingen sie zurück in ihre Räumlichkeiten.
Da Hermine immer noch einen Verband tragen musste, zog sie sich ein Shirt von ihrem Geliebten an und legte sich so in das Bett.
"Soll ich deinen Verband wechseln?", fragte Severus vorsichtig.
"Ich weiß es nicht."
Vorsichtig setzte er sich neben die Hexe und schob ihr das Kleidungsstück hoch. Tatsächlich waren auf dem Verband eingetrocknete, als auch frische Blutspuren.
"Komm mit, mein Engel.", hauchte er und streckte ihr den Arm hin.
Müde nahm sie ihn an und folgte ihm in das Bad. Dort stellte sie sich vor ihm, sodass er sachte den Verband abnehmen konnt. Alsner vollständig wegwar, drehte sich Hermine zum Spiegel und betrachtete die Narbe. Sie war groß und mit einer Kruste umkreist.
Einige Tränen liefen ihr über das Gesicht und sie strich über die Wunde.
"Wieso bin ich so - so dumm? Ich hätte es wissen müssen.", flüsterte sie.
"Du bist nicht dumm, Hermine, dieser Trottel ist einfach unberechenbar."
"Ich kann es immer noch nicht glauben..."
Severus beugte sich zu ihr und nahm ihr Kinn in eine Hand. Langsam hob er es und küsste ihr die nassen Spuren weg.
"Schhhhh", zischte er. "Alles wird wieder gut, mein Engel. Setzt dich hin."
Mit nacktem Oberkörper ließ sie sich auf den Badewannenrand nieder und wurde von dem Mann medizinisch versorgt.
"Ginny und Harry haben sich gemeldet.", kam es plötzlich von ihr. " Sie werden uns morgen besuchen. Wie auch immer haben sie von dem Vorfall gehört."
"Wissen die beiden alles?"
"Ich denke nicht, sonst wäre Ginny sofort gekommen."

Als Hermine endlich wieder einen Verband um ihren Bauch hatte, legten sich beide in das Bett und schliefen eng aneinander ein.

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