Kapitel 42

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"Alles, Sir. Aber bitte, helfen Sie Harry.", kam es von Ginny.
"Ich bin nicht mehr Ihr Professor und außerdem mit eurer Freundin liiert. Es wäre schön, wenn ihr mich ab jetzt Severus und duzt. Harry. Ginerva.", sagte Snape mit einem leichten lächeln auf den Lippen.
Die beiden Angesprochenen viel die Kinnlade hinunter und machten große Augen.
"Severus, das hätte ich nicht erwartet.", gab Hermine erstaunt aber auch stolz von sich.
Als Antwort drückte er ihr einen Kuss auf den Mund, aber ließ sofort wieder von ihm ab.
"Wow. Natürliche werden wir da nicht nein sagen.", sagte Ginny lächelnd und auch Harry schien sich wieder im Griff zu haben.

"Severus, ich glaube wir sollten es ihnen sagen.", flüsterte Hermine ernst ihrem Geliebten.
"Bist du dir sicher?"
Die Hexe neben ihm nickte.
"Was wollt ihr uns sagen? ... Ist es sehr schlimm? Mine? ... Ihr macht doch nicht Schluss? Sagt mir nicht irgendjemand von euch hat den anderen betrogen? Demjenigen von euch beiden werde ich den Kopf abreisen! Egal wer es war... Auch bei dir, Hermine ....", hysterisch sah die geborene Weasley von einem zum anderen.

Severus und Hermine blickten sich belustigt an, die Ernsthaftigkeit von gerade eben vergessen.
"Ich würde Hermine nie hintergehen. Es gibt keinen Menschen, den ich mehr liebe.", gab der Schwarzhaarige ehrlich zu.
Erwartungsvoll wendete sich Ginerva nun an ihre beste Freundin.
"Was siehst du mich so an? Glaubst du wirklich ich würde fremdgehen, wo ich doch meine Liebe schon gefunden habe?"
Erleichterd atmete die Schwangere aus und lehnte sich entspannt im Sessel zurück.
"Merlin sei dank! Ich habe schon das schlimmste befürchtet."
"Zurecht, würde ich sagen."
Hermine stieß ihm mit dem Ellbogen in die Seite und warf ihm einen warnenden Blick zu.
"Willst du es sagen?", wollte er nun wissen.
"Nein, mach nur."

Somit überließ sie ihm das Wort und er begann zu reden.
"Wie ihr sicherlich wisst, war Lucius Malfoy vor einigen Tagen hier und ihr wisst sicher auch, was er Hermine angetan hat."
Die Gäste hingen wortwörtlich an seinen Lippen und nickten.
"Nun, dieser Dolch steckte tief in Hermine's Bauch und man konnte innere Verletzungen nicht ausschließen...", betroffen richtete er den Blick in eine Ecke des Raumes. Hermine die schon wieder dabei war, zu weinen, legte ihren Kopf an seine Schulter und drehte ihren Kopf in die andere Richtung, sodass niemand ihr gequältes Gesicht sehen konnte.
"Hermine's Gebärmutter... wurde dabei verletzt und Poppy ....", er brach ab und Hermine ergriff das Wort.
"Ich kann keine Kinder bekommen."
"Poppy sagte, die Chance sei gering, dass bedeutet nicht, dass es unmöglich ist, Hermine.", stellte er fest.
"Das tut nichts zur sache. Glaubst du, wir können die ganze Zeit im Bett verbringen, nur um herauszufinden, ob es möglich ist oder nicht? Ich glaube nicht daran.", schrie sie schon fast.

Traurig senkte er den Kopf. Sofort ergriff Ginny die Möglichkeit, stand auf und setzte sich dann wieder neben Hermine. Herzzerreißend umarmte sie ihre beste Freundin und weinte.
"Es tut mir so leid. Du musst mich hassen. Ich schwärme die ganze Zeit über das Kind und du... Es tut mir so leid, Hermine."
"Nein, ich hasse dich nicht. Ich freue mich für euch. Wirklich.", beruhigte die Braunhaarige sie.
"Du wolltest doch immer Kinder. Das ist so ungerecht."
"Ich weiß.", flüsterte Hermine. "Entschuldige, Severus, dass ich dich so angefahren bin."
"Schon gut.", meinte er liebevoll und streichelte ihren Rücken.

"Heißt das, du willst Patin vom kleinen James Sirius werden?", wollte Harry wissen.
Hermine nickte.
"James Sirius?", fragend hob Snape seine Augenbrauen.
"Ja, so werden wir ihn nennen. Wir dachten schon, dass es Ihnen ... dir nicht gefällt."
"Nein ... Nein, ich habe mich damit abgefunden.", meinte der Tränkemeister gleichgültig.
"Hermine scheint, echte Arbeit geleistet zu haben.", lachte Harry.
"In der Tat. Hermine hat mich verändert. Trotzdem solltest du es nicht übertreiben.", sagte Severus ernst. "Wegen den Alpträumen. Ich werde dir Tränke für traumlosen Schlaf mitgeben. Außerdem solltest du in den nächsten Tagen kommen, um es endgültig zu beenden."
"Wie wäre es mit Dienstag?", schlug Harry vor.
"In Ordnung."
"Severus ... kann ich dich kurz sprechen.", wisperte Harry, sodass die beiden Hexen es nicht verstanden. Doch sie haben die Männer ohnehin ausgeblendet, da sie über alle möglichen Frauensachen redete. "Nicht hier."
Genervt atmete Snape aus. "Natürlich. Folge mir."

Er stand auf und ging in Richtung des Schlafzimmers. Dort drinnen angekommen, sah sich Harry neugierig um. Es war zwar zusammen geräumt, doch das Bett war zerzaust. Genau dies wollte Harry nicht sehen und ballte seine Hände zu Fäuste.
"Reg dich ab, Harry! Hier lang.", zischte Severus und ging durch die Verbindungstüre.

"Wie....?", wollte Harry erstaunt wissen.
"Diese Türe verbindet Hermine's und meine Räume beziehungsweise, teilen wir uns jetzt beide und richten uns alles so ein, dass wir nicht jedes Zimmer doppelt haben. Außer dem Badezimmer, denn trotz allem finden wir es nicht sehr schmackhaft gleichzeitig die selbe Toilette zu benutzen.", witzelte Severus, worauf Potter nur ungläubig schaute. "Wir wollen die Verbindungstüre verschieben, sodass man nicht immer durch unser Schlafzimmer gehen muss", erklärte der Professor angespannt.
Der-Junge-der-noch-lebte nickte verständnisvoll.
"Also was willst du?"
"Ich möchte nur etwas klar Stellen."
"Wenn du glaubst, ich würde Hermine nur ausnutzen, liegst du falsch.", zischte er in seiner Professor-Manier.
"Das wollte ich nicht sagen. Alles was ich will ist, dass du Hermine nicht verletzt! Falls sie irgendwann weinend zu Ginny und mir kommt und es ist, weil du ihr das Herz gebrochen hast, wirst du es bereuen!", Harry blieb noch ruhig, da er wusste, dass es seine beste Freundin nicht gut heißen würde, würden sich die beiden jetzt schon an die Gurgel gehen. "Ich weiß, dass Hermine dich sehr liebt und du es erwiderst. Aber ich will und werde nicht zulassen, dass es ihr schlecht geht. Sie ist wie eine Schwester für mich und deswegen sehe ich es als Pflicht, auf sie aufzupassen..."
Kurzerhand unterbrach Severus seinen Vortrag und setzte sich auf sein Sofa.

"Ich würde Hermine nie etwas antun wollen. Aus irgendeinem Grund hat sie mir es verziehen, dass ich sie nicht vor Malfoy beschützt habe, weil ich zu langsam gehandelt habe. Es freud mich, dass sie so gute Freunde hat wie dich und deine Frau, die sich im Hermine sorgen. Doch ich will Hermine nichts zu leide tun. Ich liebe sie."

Harry war erstaunt und stand einfach nur da und sah ihn an.
"Sprachlos, Potter?", lachte Snape. "Ja genau, die fiese Fledermaus aus den Kerkern hat auch Gefühle und das, für deine beste Freundin."
"Es tut mir leid, Sir ... Ähm Severus, meine ich."
"Wenn ich du wäre, würde ich mir eher darüber Gedanken machen, wie es Hermine geht. Sie hat die letzten Tage nicht viel gegessen oder geschlafen. Erst gestern konnte ich sie überreden, doch mit in die große Halle zu kommen und da aß sie gleich drei Portionen. Wenn sie weiterhin so unregelmäßig isst, fürchte ich, dass sie bald wieder im Krankenflügel landet. Das will ich jedoch nicht."

"Was können wir tun?", fragte Harry besorgt.
"Soviel ich mitbekommen habe, geht es ihr besser, wenn sie überalles mit uns dreien redet. Beziehungsweise vier wenn man euren Sohn mitrechnet."
"Geht es ihr wirklich so schlecht?"
Betrübt nickte Severus und konzentrierte sich kurz auf Hermine. Sie war erleichtert und glücklich, aber dennoch sehr traurig.
"Und dir?", fragte der junge Mann nun.
"Das ist egal, Hauptsache ist es, dass es Hermine wieder besser geht."
"Ich will wissen, wie es dir geht?", fragte Harry nun strenger.
"Wie Hermine, würde ich sagen."
"Sie sehen nicht danach aus."
"Ich versuche mich zusammen zu reißen um für sie da zu sein. Natürlich ist es für sie schlimmer, doch ich kann es mir nicht verzeihen, sie nicht beschützt zu haben."

Für eine Weile wurde es still, dann stand Severus auf, ging in sein Büro und kam mit einer kleinen Schachtel wieder.
"Hier sind die Tränke. Ich hoffe ich muss nicht dazu sagen, dass das Gesagte, niemand anderes wissen sollte?"
"Verstanden."

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