Kapitel 24

4.4K 177 7
                                    

Severus öffnete die Türe zu Hermine's Raum und war dabei, wieder um zu drehen. Alle Weasleys, die Potters, Tonks und einige der Lehrkörper waren anwesend. Mit Schwung drehte er sich um. So sollte ihn keiner sehen. Nochdazu, regte es ihn tierisch auf, dass so viele Menschen auf einmal bei Hermine waren.
Er musste schnell wieder hinaus. Dieser Stress war nicht mehr zu ertragen. Er wollte, das alle sofort verschwanden. Da fiel ihm ein, dass das alle ihre Freunde waren. Also konnte und wollte er sie nicht aufhalten.
Als er zu gehen ansetzte zog ihn eine kräftige Hand nach hinten.
"Wo willst du denn hin, mein Lieber?", fragte Molly aufdringlich.
"Bloß hier raus.", antwortete Severus ehrlich.
"Du siehst zu, dass du jetzt erstmal etwas isst. Du siehst ausgehungerd aus. Etwas Speck würde dir nicht schaden!", nörgelde sie und piekste ihm in die Seite.
"Ich werde jetzt wieder hinaus gehen. Dahin, wo ich alleine sein kann. Und ...."
Wieso wollte diese Frau ihn nie aussprechen lassen?
"Severus! Setzt dich sofort hin! Ich habe dir etwas zu essen gebracht, also iss, sonst werde ich es in dich hinein stopfen!", schimpfte sie.
Da ihn diese Frau einschüchterte, vorallem seid dem er wusste wie sie Bellatrix Lestrange ermordete, machte er sie befohlen. Sein Stolz war inzwischen ohnehin verschwunden.
Er setzte sich an einen Tisch Vor dem Fenster so, dass er mit den Rücken zu dem Bett saß.
Ron, der ebenfalls hier war und in einer Ecke stand, verfolgte das Gespräch. Er wunderte sich über die trostlose Haltung des Professors. Doch es interessierte ihn nicht weiter, denn dieser Mann hatte ihm die Frau weggeschnappt.
Vor Severus wurde eine Schüssel voller Suppe hingestellt, die er dann doch dankend annahm. Schlürfend leerte er das Teller und war schlussendlich gesättigt. Harry und Ginny waren gegangen, um sich auszuruhen. An Tonks Seite war Remus getreten und Filius ist auch hinzu gestoßen.
Die traurige Stimmung im Raum, war nicht zu überhören.
Severus saß noch immer am Tisch und blickte aus dem Fenster, mit dem Gedanken an Hermine.
"Wie geht es dir, Severus?", fragte die piepsige Stimme Filius'.
"Es geht darum, wie es Hermine geht. Sie soll wieder aufwachen, dann ist alles in Ordnung.", erklärte er ohne seinen Freund eines Blickes zu würdigen.
"Deswegen frage ich dich. Du siehst müde aus. Willst du dich nicht ausruhen?"
"Wie denn, wenn ich mir nicht sicher bin, wie es Hermine geht. Habt ihr schon Ersatz für Hermine und mich gefunden?"
"Ja. Sie werden sobald ihr wieder zurück kommt, verschwinden."
"Schön."
"Severus, sag mir ehrlich, wie es dir geht! Andernfalls kann dir niemand helfen."
"Schlecht."
"Was kann ich für dich tun?"
"Hermine aufwecken...", meinte er monoton.
"Es tut mir leid."
Severus nickte nur.

****

Nach einer gefühlten Ewigkeit, kam endlich ein Heiler und schickte alle hinaus. Nur Severus blieb und setzte sich zurück an Hermine's Seite. Nachdem der Heiler fertig war sah ihn Severus gespannt an.
"Hat sich etwas verändert?"
"Ja. Ihr Herz schlägt wieder normal. Sie hat sich scheinbar doch für das Leben entschieden.", erklärte er erfreut.
Severus bekam etwas von seiner Farbe zurück in sein Gesicht. Diese Nachricht machte ihn ungemein etwas glücklich.
Verträumt strich er ihre Wange.
"Sir? Wir würden Ihnen gerne ein Bett zur Verfügung stellen. Sie bleiben wohl heute Nacht auch nicht wahr?"
"Ja, ich werde bleiben.", prophezeite er ruhig.
"Ich komme gleich wieder mit dem Bett. Wir haben nur diese normalen Krankenhausbetten. Ich hoffe, das macht Ihnen nichts?"
"Nein. Das ist in Ordnung."

****

Severus stellte sein Bett direkt neben Hermine's. Die Lehnen die an der Seite jedes Bettes war, war leicht entfernbar, sodass er einfach neben ihr liegen konnte.
Er zog sich seine Schuhe aus und seine schwarze Robe und legte sich schließlich mit Hose und weißem Hemd in das Bett.
Wie auch letzte Nacht nahm er ihre Hand. Er wollte sie spüren, wenn er schon nicht mit reden konnte.
Ihre Haut war noch immer weich wie Seide, doch war sie kalt. Hermine's wärme war fort und das war beängstigend.
Severus setzte sich auf und strich ihr eine Strähne hinter das Ohr.
"Ich liebe dich, mein Engel.", er hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. Dann legte er sich so hin, dass er sie noch von der Seite ansehen konnte.
Erst nach einer Weile schloss er die Augen und versuchte zu schlafen.
Mit dem Gedanken, dass es Hermine inzwischen etwas besser ging, schlief er dieses Mal schneller ein.

Wieder träumte er von ihr. Sie sah nicht mehr so blass aus und lächelte ihn wieder an.
"Mein Engel, wie geht es dir?", fragte er besorgt.
"Es geht mir besser. Ich spüre deine Anwesenheit und das beruhigt mich."
"Ist das real oder ein Traum, den ich aus Verzweiflung habe?"
"Severus, mein Schatz, das musst du wissen."
"Es fühlt sich so echt an."
"Dann wird es auch so sein."
"Aber, wirst du dich an das erinnern können, wenn du aufwachst?", wollte er verzweifelt wissen.
"Ich denke nicht. Aber ich kann mich an alles, was du sagtest erinnern. Ich liebe dich natürlich auch."
"Dann hatte Potter recht."
"Severus, ich muss gleich wieder gehen. Bitte, iss etwas mehr, du siehst nicht gesund aus."
"Das ist, weil ich Krank vor Sorge bin. Heute sagte der Heiler, dass dein Herzschlag wieder normal sei. Das war eine gute Nachricht."
Hermine lächelte. "Auf Wiedersehen, Severus."
"Warte!", rief er. "Darf ich dich nich küssen."
"Ich denke nicht, dass das funktionieren würde. Mach's gut, Schatz. Ich liebe dich."
"Ich dich auch, Hermine.", wisperte er laut genug.

****

Severus wurde von dem Geräusch der Türe geweckt.
"Guten Morgen, Sir.", murmelte Harry.
"Potter. Wie spät ist es?"
"Kurz nach viertel neun. Molly hat mir das mitgegeben. Das ist für Sie, Sir."
Harry überreichte dem Mann eine Box mit Toasts mit Marmelade.
"Danke."
"Wie geht es Hermine?"
"Ihr Herz schlägt wieder normal."
Harry fiel ein Stein vom Herzen. Das sah man ihm auch an.
"Ohh Merlin, danke!", sagte er. "Woher haben Sie das Bett?"
"Ein Heiler hat es mir gebracht.", erklärte Severus schlicht.
"Ich werde wieder gehen und Ginny davon berichten. Sie kann seid Hermine hier ist, nicht mehr schlafen oder essen."
"Das ist schlecht für das Kind."
"Ja, das habe ich ihr auch gesagt, aber sie vermisst Hermine. Ich vermisse sie auch. Wir wollen unsere beste Freundin zurück, Sir.", Tränen sammelten sich in den Augen, des jungen Mannes.
"Ich vermisse Hermine auch schrecklich.", sprach der ältere traurig.

Unquestionable LoveWhere stories live. Discover now