Kapitel 23

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Nach Stunden des Wartens, schlief auch Severus endlich ein. Bequem konnte man es nicht nennen. Er hatte sich nach vor gelehnt und seinen Kopf neben Hermine's Schulter platziert. Nach wie vor hielt er ihre Hand und streichelte sogar im Schlaf mit dem Daumen, ihren Handrücken.
Er vermisste schrecklich ihre Stimme, ihre Berührungen und ihre Augen. Wie erwartet träumte er von ihr.

Als wäre der Traum real, ging sie auf ihm zu und lächelte ihn verliebt an. Sie trug ein leichtes, weißes Kleid und ihre Haare trug sie sie so oft offen. Vor ihn blieb sie stehen und griff nach seiner Wange.
"Mach dir keine Sorgen mir geht es gut, mein Schatz.", sagte sie ruhig.
"Ich vermisse dich, so schrecklich. Bitte komm zurück, mein Engel.", flehte er.
"Severus, ich bin immer bei dir. Auch wenn ich nicht mehr Lebe, wache ich stets über dir."
"Aber... aber du lebst doch noch. Bitte versprich mir, dass du mich nicht verlässt. Ich habe dir das gleiche Versprechen gegeben und ich werde es bis zu meinem Ende halten."
"Severus, ich verspreche es dir hoch und heilig. Ich liebe dich und ich werde dir alles erzählen, wenn ich wieder bei dir bin."
"Was wirst du mir erzählen?", fragte er verwirrt.
"Wie gesagt, wenn ich wieder bei dir bin."
"Ich liebe dich, Hermine. Ich ertrage es jetzt schon nicht mehr ohne dich."
"Du wirst es schaffen, Schatz."
Ein Wind zog auf und Hermine wurde zurück gezogen.
"Bitte warte noch Hermine. Ich will deine Lippen noch einmal spüren, bitte."

Doch er bekam keine antwort. Stattdessen wurde er von einem Klopfen geweckt.
"Sir? Es tut mir leid, falls wir sie geweckt haben, aber dürfen wir rein kommen?", fragte Ginny schüchtern.
"Natürlich.", antwortete er traurig.
Harry und Ginny betraten mit gesenktem Kopf das Zimmer. Als die Rothaarige ihre Freundin sah, wurden ihre Augen von Tränen überflutet. Das Ehepaar ging auf die andere Seite, des Bettes.
"Hallo, Mine.", grüßte Ginny zittrig.
Erst jetzt sah Severus die dunklen Augenringe auf den Gesichtern der Beiden.
"Professor, wir haben Ihnen etwas zu essen und trinken mitgebracht. Wir hörten, das sie noch keinen Schritt aus den Raum gemacht haben.", er überreichte ihm zwei in Folie gewickeltes Sandwich und einen Kaffee. "Wir haben Ihnen auch Bücher gebracht. Hermine's lieblings Bücher. Sie hat uns mal erzählt, dass Muggel sagen, wenn Menschen im Koma liegen, können sie das höhren, was man Ihnen sagt."
"Danke.", sagte er brüchig.
Ginny konnte sich inzwischen nicht mehr halten und weinte laut schluchzend los. Sie drehte sich zu Harry und klammerte sich an ihn.
"Alles wird gut, Ginny.", versuchte er sie zu beruhigen.
Sie schüttelte nur den Kopf.
"Keine Sorge, Mrs. Potter. Hermine wird wieder aufwachen.", versuchte nun Severus sie zu überzeugen und auch ein bisschen sich selbst.
Ginny blickte ihn verweint an. "Sir? Hat sich ihr Zustand verändert?"
Severus' Kopf sank und er schüttelte den Kopf. "Nein. Am Nachmittag wird Hermine noch einmal untersucht. Sie haben mir gesagt, sie würden es zweimal täglich wiederholen, um irgendetwas über ihren Zustand herauszufinden. Wir können nur hoffen."
"Ich denke, wir sollten sich wieder auf den Weg ma....", doch Harry wurde unterbrochen.
"Bitte bleiben Sie noch bis ich wieder komme. Ich will nur kurz etwas rausgehen, frische Luft zu schnappen. Ich will Hermine nicht alleine lassen und sie vertraut Ihnen, also denke ich, kann ich das auch."
"Gerne, Sir. Lassen Sie sich so viel Zeit, wie Sie möchten.", erwiderte Harry schnell.
"Ich danke Ihnen."
Zaghaft stand Severus auf. Wie immer bei einer Verabschiedung küsste er sie befor er ging. Er flüsterte noch in ihr Ohr, dass er sie liebe. Dann richtete er sich auf und verließ das Krankenzimmer.

****

Severus saß alleine in dem Park, des Krankenhauses. Es war noch immer Kalt, weswegen sonst keiner hier raus kam. Etwas verwundert war er, als er schritte hörte, die direkt auf ihn zukamen.
Der Zauberer saß verzweifelt auf einer Bank. Wieder hatte er sein Gesicht mit den Händen verdeckt und lehnte mit den Ellbogen auf seinen Oberschenkel.
"Severus?"
"Was?"
"Ist da noch Platz?"
"Hermine wird wohl heute nicht mehr kommen.", antwortete er in einem traurigen als auch sarkastischen Ton.
"Das war mit Abstand, der schlechteste Witz, den ich je von dir gehört habe, mein Freund."
Langsam setzte sich Severus auf und sah in das mitfühlende Gesicht Lupins.
"Sehe ich aus, als würde ich lustig sein wollen? ... Sehe ich jemals danach aus?"
"Nein, nur wenn du bei Hermine bist. Dann ist es dir scheinbar egal, wenn dich jemand lachen sieht.", erklärte Remus traurig.
"Hast du jemals ihr Lachen gehört? Es ist bezaubernd. Wie sollte man, da nicht bei guter Laune sein?", ärgerlich sah er in den Himmel. "Ich vermisse sie. Seid mehr als 24 Stunden habe ich ihre Stimme nicht mehr gehört oder ihre Augen gesehen. Ich will sie endlich wieder haben. Nicht nur ich will, dass Hermine endlich aufwacht. Hast du Potter und seine Frau gesehen?"
Remus nickte. "Ja, habe ich. Der Rest der Weasleys wird heute auch noch kommen. Molly behandelt Hermine wie ihr eigenes Kind."
"Denkst du, das weiß ich nicht?"
"Jetzt sag bloß, ihr erzählt euch alles!", fragte er leicht spöttisch.
"Genau so ist es. Und ich habe ihr auch versprochen, sie nie zu verlassen und sie ... nein das war nur ein Traum."
"Was war nur ein Traum?", fragte Remus neugierig.
"Nichts. Es ist unwichtig."
"Erzähl, Severus, was du meinst. Ich kann keine Gedanken lesen."
"Ich habe heute von ihr geträumt. Es war so ... real. Ich habe sie gebeten mir auch dieses Versprechen zu geben, damit sie nicht geht. Ich kann nicht ohne sie leben. Wenn sie sterben sollte, würde ich es auch. Aber sie wird nicht sterben, sie wird leben und glücklich werden, mit wem auch immer. Und wenn es doch dieser Trottel von Weasley ist."
"Dir ist klar, das Hermine dich liebt. Sie wird niemanden an sicg heran lassen, der nicht du bist."
"Und genau das befürchte ich. Hermine hat etwas Besseres verdient. Jemand, der ihr alles bieten kann, was sie will..."
"Severus, du bist so klug, aber doch bist du der größte Idiot den ich kenne."
"Bin ich das?"
"Sie will dich! Verstehst du das den nicht? Sie hat dich verteidigt, als ich dich beleidigt habe. Sie will Liebe und die hat sie, so komisch es klingt, in dir gefunden."
"Danke, dass du mich abgelenkt hast. Ich sollte rein und die Potters wieder ablösen. Wahrscheinlich haben sie dir ohnehin, davon erzählt."
"Ja, das haben sie."

Unquestionable LoveWhere stories live. Discover now