Kapitel 22

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"Potter!", zischte er als wäre Harry nur Abschaum. "Was verschafft mir die Ehre, den großen Harry Potter in meine Wohnung zu bitten?"
"Sir, ... Hermine, sie wurde ins St. Mungo's gebracht.", erklärte dieser panisch.
Mehr musste Severus nicht hören. Ohne weitere Worte drengte er sich an den-Jungen-der-immernoch-lebte vorbei und zwang ihn mitzugehen, oder zu laufen.
"Sir, sie ist gestürzt. Die Heiler tun gerade ihr bestes. Sie können zur Zeit nichts für sie tun.", erklärte Potter.
"Hören Sie auf Stuss zu reden und erzählen mir lieber was passiert ist.", aus Sorge um Hermine redete er relativ ruhig. Wenn auch nur gezwungen.
"Sie ist gestürzt ... ausgerutscht! Dabei ist sie unglücklicher Weise auf dem Hinterkopf gelandet. McGonagall und Poppy haben Hermine sofort ins St. Mungo's gebracht. Da ich gerade mit Ginny, wegen einer Untersuchung dort war, baten sie mich, Sie zu informieren."
"Ich muss sofort zu Hermine.", fast gänzlich war seine Stimme weg.
"Sir warten Sie! Ich soll Sie disapparieren. McGonagall meinte, Sie würden sich bestimmt nicht gut konzentrieren können."
"Und ob ich das kann. Ich werde jetzt zu Hermine apparieren. Alleine. Ob es ihnen passt oder nicht. Finden Sie besser einen Ersatz für Hermine und mich."
Nun lief er so schnell er konnte bis zur Appariergrenze.

****

"Minerva! Wo ist Hermine?", fragte er panisch als er im Krankenhaus ankam.
"Severus, beruhige dich erstmals. Die Heiler tun gerade ihr Bestes. Also setzt dich und warte. Sie ist dort hinten.", erzählte die alte Frau.
"Ich solle mich beruhigen? Wie denn, wenn mir niemand erklärt, wie es Hermine geht? Ich will zu ihr, auf der stelle."
Erst jetzt nahm sie seinen zitternden Körper war. Die hatte Mitleid mit ihm, aber sie wusste auch nicht mehr.
"Bitte Severus, setzt dich. Ich kann dir nicht mehr sagen. Wir müssen warten, bis sie fertig sind.", sprach die Schulleiterin ruhig.
Langsam ging er auf einen der Stühle zu, die sich im Warteraum befanden.
Als er saß senkte er den Kopf und vergrub wie immer, wenn er verzweifelt war, sein Gesicht in seinen Händen. Er nahm nicht war, das sich Minerva neben ihn setzte.
Sie legte eine Hand auf seinen Rücken und wollte ihn beruhigen. Seine Reaktion war nur ein erschrockenes zucken seines Körpers.
"Hermine wird schon wieder, Severus, da bin ich mir sicher.", sagte sie beruhigend, was wenig brachte.
Eine weitere Stunde verging und Severus bewegte sich kein Stück. Er saß noch immer so dort, wie er sich hingesetzt hatte und atmete unruhig. Minerva, die das Beruhigen aufgegeben hatte, lehnte sich angespannt zurück.
Severus sprang plötzlich auf, als die Tür zu Hermine's Raum aufging. Mit schnellen Schritten war er bei den Heilern angelangt.
"Wie geht es Hermine?"
"Miss Granger ist schwer gestürzt. Sie hatte Glück, dass sie keinen Schädelbruch erlitten hatte. Wenn dies geschähen wäre, würde sie wohl nicht mehr leben.", erklärte ein Heiler.
"Bitte antworten Sie mir. Sie geht es Hermine?", fragte er angespannt.
"Sie ist in einem Zustand zwischen Leben und Tod. Wir werden sehen, für was sich Miss Granger entscheider. Sie müssen verstehen, sie ist sehr schwer Gestürzt und ungünstig aufgekommen. Sie liegt zurzeit im Koma. Es tut mir leid, Professor."
Sämtliche Gesichtszüge, waren plötzlich aus Severus' Gesicht verschwunden.
Minerva hatte alles mitangehört und entschloss sich einzugreifen, da ohr langjähriger Freund scheinbar nicht mehr in der Lage dazu war. "Entschuldigen Sie, dürfen wir zu ihr?"
"Natürlich."
Mit zittrigen Beinen betrat der dunkel gekleidete Mann den Raum. Zuerst sah er nur auf das Bett in dem seine Liebe lag. Erst nach einigen Sekunden ging er auf sie zu, beugte sich hinunter und küsste ihre Stirn.
"Bitte wach auf, mein Engel. Lass mich nicht alleine...", sagte er heißer.
Severus nahm Hermine's Hand, küsste diese auch noch und setzte sich auf den Stuhl neben ihrem Bett.
Die Schulleiterin beobachtete diese Szene und es zeriss ihr ihr altes Herz. Leise trat sie auf die andere Seite des Bettes.
"Sie sieht aus, als würde sie schlafen.", wisperte Severus.
"Mhh.", erwiderte sie. "Ich werde hinaus gehen und auf doch warten."
"Du brauchst nicht warten, ich werde bleiben."
"Severus, es kann noch dauern bis sie aufwacht. Komm mit nach Hogwarts und ruhe dich aus ...."
"Nein! Ich habe Hermine versprochen, sie nicht zu verlassen. Ich werde dieses Versprechen halten, Minerva. Mir ist es egal, ob ich meinen Posten als Professor verliere, aber ich bleibe auf jeden Fall hier. Bitte, Minerva zwing mich nicht mitzukommen."
Flehend sah er seine Chefin an.
"Dann vernachlässige dich wenigstens nicht. Hermine würde das nicht wollen."
"Ich danke dir."
"Auf Wiedersehen."
Severus nickte nur als Verabschiedung.

****

"Wie hat Severus reagiert?", war das erste, was das Portrait im Büro der Schulleiterin fragte, als sie zurück kehrte.
"Woher weißt du das?"
"Denkst du, ich spreche nie mit den andern Portraits in den Gängen?"
"Es geht ihm schlecht. Er will bei ihr bleiben, weil er ihr das Versprechen gab, sie nicht zu verlassen. Hermine hat eine eine große Chance zu überleben. Doch ebenso könnte sie an einer Gehirnblutung sterben, hat mir ein Heiler erklärt."
"Hermine ist eine starke Frau. Wenn sie nicht bei der Schlacht gegen Tom gestorben ist, wird sie es jetzt auch nicht."
"Hoffentlich. Was würde Severus wohl tun, wenn das geschehen würde, Albus?"
"Daran sollten wir nicht denken."
"Du hast Recht. Severus liebt sie wirklich abgrundtief, daran kann keiner mehr zweifeln.", seufzte sie.
"Er hat dieses Glück verdient, nach allem, was er für die Seite des Lichts erdulden musste, Minerva."
"Ich habe es ihm gegönnt. Normalerweise sind, wie du weißt, Beziehungen zwischen Lehrkräften nicht erlaubt. Die beiden haben es gut geregelt, das ihre Beziehung, nicht die Schüler beeinflusst. Severus ist sogar noch strenger geworden."
"Ich weiß, Minerva."
"Ich hoffe nur, dass beide Gesund aus dem St. Mungo's kommen, Albus."
"Das werden sie.", prophezeite Dumbledore.
"Ich werde morgen nach dem Frühstück zu Hagrid gehen. Ich hoffe er wird es vertragen. Immerhin ist er gut mit Hermine befreundet."

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