18. Corey

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Langsam öffne ich meine Augen. Ein Licht blendet mich und ich halte mir meine Hand vors Gesicht.
"Oh mein Gott. Corey!" sagt meine Schwester die plötzlich über mir ist mit zittriger Stimme. Dann sehe ich mich um und merke dass ich vor unserem Haus liege. Es ist dunkel und das Außenlicht an der Tür leuchtet. Der Boden ist kalt und hart.
Lola steht neben mir und hat gläsrige Augen. "Du lebst!" Schluchzt sie, beugt sich zu mir und umarmt mich ziemlich fest, was mich zusammenzucken lässt. Danach hilft sie mir mich aufzusetzen. Mein Gesicht brennt und mein Körper fühlt sich an als wäre ich gelehmt.
Mit Tränen in den Augen hilft mir Lola aufzustehen und bringt mich ins Wohnzimmer.

"Geht es dir gut? Was ist passiert?" fragt sie mich als ich auf dem Sofa sitze. Müde sehe ich an mir herab. Mein weißes Shirt weißt rote Flecken auf. Blut. Mein Blut. Dann fasse ich mir an die Lippe und spüre dort eine Wunde. Durch den brennenden Schmerz zucke ich zusammen.
"Komm ich hol dir einen nassen Waschlappen. Wir müssen deine Wunden säubern." meint Lola und geht richtung Bad. Ich nicke nur.

Als sie wieder bei mir ist, fängt sie an mit dem Lappen mein Gesicht abzutupfen. Das kühle Nass tut gut auf meiner verletzten Haut, gleichzeitig brennt es wie die Hölle.
"Jetzt sag mir was passiert ist. Ich habe dich so draußen gefunden als es an der Tür geklingelt hat. Ich dachte du wärst tot!" Lolas Stimme bricht und ich greife nach ihrer Hand und halte sie fest.

"Mir gehts soweit gut. Keine Sorge."
"Wer war das?" flüstert sie, während sie mir das Blut von meiner Nase wischt. Ich bin gerade so dankbar dass sie hier ist.
"I-ich weiß es nicht." lüge ich."Es war dunkel und ehe ich jemanden erkennen konnte, hat er mir bereits seine Faust ins Gesicht gerammt." Meinen Blick senke ich auf den Boden.

"Mein Gott.." Lola umarmt mich erneut.
"Ich glaube ich gehe mich erstmal duschen und ziehe mir was neues an."
Lola nickt. "Vorhin habe ich eine Suppe gekocht. Soll ich dir welche aufwärmen?" fragt sie mich mit einem Lächeln im Gesicht.
"Danke, aber ich werde dann schlafen gehen." Schnell gebe ich ihr einen Kuss auf die Stirn und gehe nach oben. Meine Muskeln sind verspannt und schmerzen leicht.

Oben hole ich mir frische Klamotten aus meinem Zimmer und gehe duschen. Das Wasser entspannt meine Muskeln und lässt mich wieder sauber fühlen. An den Wunden brennt es leicht. Nachdem ich, glaube ich, eine halbe Stunde lang geduscht habe, stelle ich mich frisch angezogen vor den Spiegel der über dem Waschbecken hängt. Er ist durch den Dampf des Wassers angelaufen und ich wische mit dem Handtuch darüber.
Als ich mein Gesicht sehe, erschrecke ich. Mein rechtes Auge ist blau und blutunterlaufen. Auf meiner Unterlippe ziert sich eine Wunde und an meiner Schläfe habe ich eine Schramme.
Plötzlich sehe ich die ganze Szene wieder vor mir. Die Kälte. Der Schmerz. Die Faust die mich ins Gesicht trifft und in den Bauch.
Mein Bauch. Er hat mich auch dort geschlagen. Schnell ziehe ich mein Shirt hoch und entdecke einen faustgroßen Bluterguss auf meinem Bauch. In der Dusche ist er mir garnicht aufgefallen.

Nachdem ich mich fertig betrachtet habe, gehe ich in mein Zimmer.
Meine Augen fallen mir schon fast zu, da ich verdammt müde bin. Ich lege mich in mein Bett, starre an die Decke und spiele mit meinen Gedanken.
Wieso hat er das getan?
Wieso hat Tyler mich zusammengeschlagen?

RiptideWhere stories live. Discover now