34. Corey

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Seine Lippen fühlen sich so unglaublich weich an. Ich klammere meine Hand noch enger um seinen Nacken und er keucht. Als Tyler mich auf das Bett drückt, reagiere ich und löse mich von ihm. Nein.

So sehr ich das hier will, ich kann das nicht machen. Ich würde ihn im nachhinein verletzen.

Tyler sieht mich mit großen Augen an, aber er sagt kein Wort. Um ihn nicht in Verlegenheit zu bringen, lächle ich ihn an und ziehe ihn zu mir, sodass er neben mir liegt.
Obwohl ich gerade die Lust und Erregung gestoppt habe, grinst er.
Seine Zähne sind so weiß und er hat kleine Grübchen.
Er ist glücklich.

Ich blicke ihm weiter in sein wunderschönes Gesicht. Sein Mund ist leicht geöffnet und sein Brustkorb hebt und senkt sich.

Gerade erst wird mir wirklich bewusst, was da eigentlich passiert. Ständig küsse ich meinen besten Freund. Einen Jungen. Bin ich etwa schwul? Oder bi? Eine andere Erklärung gibt es nicht.

Frauen machen mich schon wirklich an, aber Tyler irgendwie auch. Bei ihm fühle ich dieses Kribbeln. Diese Wärme. Bei Hanna und den andren ist es jedoch immer nur pure Lust.

Nach einer Weile schlafen wir dann nebeneinander ein.

Am nächsten Tag wache ich als erster auf. Tylers Arm ist um mich geschlungen und sein Körper presst sich an meinen. In meinem Nacken kann ich seinen Atem spüren und in meinem Kreuz seine Latte.

Bevor ich aufstehe, sehe ich auf die Uhr. Zehn nach neun. Gut. Wir haben nicht den ganzen Tag verschlafen.
Langsam drehe ich meinen Kopf nach hinten und sehe in Tylers Gesicht. Er hat die Augen immernoch geschlossen.

Trotzdem wecke ich ihn vorsichtig auf. Heute ist Samstag und er muss heute mit seiner Mom reden. Je früher desto besser.
"Hey Tyler!" flüstere ich und rüttle ein wenig an dem Arm der mich immernoch festhält. "Aufstehen."

Er gibt ein undefinierbares Knurren von sich, dass ich total süß finde. Seine Augen bleiben jedoch geschlossen. Er will es nicht anders.
Ich drehe mich zu ihm um und das Bett wackelt etwas. Dann presse ich ihm zirka zwei Sekunden lang meine Lippen auf seine. Sofort ist da wieder das Kribbeln in meinem Bauch.

Tylers Augen beginnen zu flackern und er öffnet sie endlich.
"Na endlich. Ich dachte du bist tot." sage ich mit spielerischem Ton.
"Bin ich nicht." antwortet er und verzieht sein Gesicht.

Ja jetzt nicht mehr, da ich dich wach geküsst habe. Wie im Märchen. Cinderella oder so.
"Das freut mich." Grinsend steige ich aus dem Bett und ziehe mir eine schwarze Jogginghose und ein graues Shirt an, das auf dem Stuhl liegt.

"Ähm..wegen deiner Mutter, du könntest doch heute mit ihr reden?" frage ich Tyler der ebenfalls gerade aufsteht. Er tut so als ob er es nicht gehört hat und holt sich Klamotten aus seinem Koffer. Ich weiß, dass das noch ein wunder Punkt bei ihm ist und lasse ihn deshalb in Ruhe und gehe ins Bad Zähne putzen.

Nachdem ich fertig bin, sitzt Tyler fertig angezogen und mit seinem Handy in der Hand auf meinem Bett.
"Ich treffe mich gleich mit meiner Mum. Wir gehen frühstücken." verkündet er mir und wackelt mit dem Handy. Ein Glück.
Er muss sich wenigstens mit seiner Mutter vetragen.

"Das Freut mich." sage ich als ich ihm näher komme. "Viel Glück."

"Danke." antwortet er leise, mit einem gezwungenem Lächeln und geht aus der Tür.

RiptideWhere stories live. Discover now