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(V/N)'s Sicht

Wie ich es doch vermisst habe. Die überfüllten Straßen und lebendigen Menschen innerhalb der Städte.
Ich war schon so lange nicht mehr hier gewesen. Fast schon hatte ich es vergessen unter Menschen zu wandern. Keine Ahnung wo ich vorher war, ich hatte jegliche Erinnerung verloren.
Es fühlte sich an als wäre mir ein Stück des Gehirns rausgeschnitten worden.

Es waren vermutlich 3 Jahre her. 3 Jahre lang hatte ich meinen sogenannten Bruder nicht gesehen. Levi.
Und die anderen. Farlan und Isabell. Ich freue mich jetzt schon sie in die Arme schließen zu können.

Doch schon wieder vergeht ein Tag, und ich weiß immer noch nicht wo das Hauptlager des Aufklärungstrupps ist.
Schon wieder.

Ich schlängele mich durch den Markt, und mir schießen diese Gedanken in den Kopf.
Ob sie überhaupt noch da sind? Oder sind sie wieder im Untergrund? Vielleicht aber sogar in den Kerkern der Militärpolizei. Oder vielleicht leben sie gar nicht mehr.

Etwas gekränkt von meinen eigenen Gedanken beschleunige ich mein Tempo.

Plötzlich bleibe ich stehen. Mein Herz macht einen Sprung, mein Körper fühlt sich wie versteinert an.

War das... war das da hinten nicht eine grüne Uniform? Mit... den Flügeln der Freiheit?

Tatsächlich. Doch die Person verschwindet in der Menge. Mein ganzer Körper zittert.

"Halt! Halt bleib stehen! Verdammt! Bleib stehen!"

Die Person dreht sich nicht um. Ich fange an zu rennen, schubse unabsichtlich mehrere Menschen zu Boden, doch das ist mir egal. Ich rufe ihnen einige Entschuldigungen zu, doch siehe nicht zurück. Ein Funke Hoffnung.

Ich renne immer schneller und stolpere dabei fast über meine eigenen Füße.

Ganz außer Atem bleibe ich stehen und tippe dem Soldat auf die Schulter.
Dieser dreht sich überrascht um.

Es war eher ein junger Soldat, mit blonden schulterlangen Haaren und blauen Augen. Seine Augen sehen freundlich aus, denke ich.

"Hey, wie kann ich dir helfen?"
Etwas benommen und überrumpelt schnappe ich erstmal nach Luft.
"Mein Name ist Armin, und deiner?", fragt der Blonde.

"Ich... bin... (V/N)."

"Schön dich kennenzulernen, (V/N)! Sag mal, warum hast du mich angehalten?"

Abermals schaue ich auf den grünen Umhand. Diesen hatte ich auch einmal getragen. Außerhalb der Mauer... Das letzte Mal als ich meine Familie gesehen hatte. Die Gefühle treffen mich wie ein harter Schlag ins Gesicht.
Ich fühle mich so als wäre ein dicker Kloß in meinem Hals. Endling fing ich mich wieder.

"Du... bist Soldat, beim Aufklärungstrupp!", bringe ich schließlich hervor.
"Ja... gut erkannt.", meint der Junge etwas verwirrt.
"Du musst mich unbedingt zur Hauptbasis bringen! Es ist sehr sehr wichtig! Bitte! Ich flehe dich an!"

Armin schaut mich immernoch verwundert an. Der denkt sicher dass ich komplett die Sicherungen durchbrennen habe. Ich weiß dass es ihm nicht gestattet ist Fremde an einem geheimen Stützpunkt zu bringen, doch er musste einfach eine Ausnahme machen. Er musste! Ich habe ganze drei Jahre lang warten müssen.

"Was geht hier vor?"
Ein braunhaariger Junge mit Undercut steht jetzt neben Armin.
"Wir müssen los!", meint ein anderer Junge.

Etwas überrascht schauen die zwei auf mich runter.

"Wie geht's, Süße?", sagte der Braunhaarige schließlich und schmunzelte dabei.

"Jean lass das! Das hier ist (V/N). Sie sagt dass wir sie unbedingt zur Basis mitnehmen sollen und dass es sehr wichtig sei. Was meinst du, Connie?"

Nachdenklich wechselt er Blicke mit den anderen.
"Wieso denn?"

Ich will ihnen die Wahrheit nicht sagen, dass ich eine Heldin bin und dem gesamten Aufklärungstrupp damals außerhalb der Mauer das Leben gerettet habe. Damals, vor 3 Jahren.

"Ich muss Erwin Smith eine Nachricht überbringen!"

Lügen konnte ich immer schon gut. Eine meiner wenigen Fähigkeiten die Levi hasst, denn nicht einmal er kann feststellen ob ich die Wahrheit sage oder nicht.

Sie nicken leicht.

"Und dem Soldaten Levi Ackerman."

Etwas verdattert sehen sie sich gegenseitig an.

"Dem... Hauptgefreiten?"

Sofort klatsche ich beide Hände auf meinen Mund um nicht lauthals loszulachen.

"Was? So weit hat er es gebracht? Obwohl er immer gesagt hat dass er eher sterben würde als zum Aufklärungstrupp zu gehen!"

Als ich mich beruhigt habe schaue ich in die verängstigten Gesichter der jungen Soldaten.

"Was ist? Ihr seht so aus als hätte ich den Kaiser beleidigt."

"Also die Konsequenzen werden wohl heftiger...", nuschelt Connie.

"Na gut.", meint Armin nach einer Weile, "Dann werden wir dich mitnehmen. Und wenn du sie nicht kennst dann werden sie es schon sagen."

Mit großen Augen schaue ich ihn an.

"Du wirst aber bei mir mitreiten!", sagt Jean und macht sich dabei groß.

Über beide Ohren grinsend nicke ich glücklich. Ich habe es geschafft! Bald schon werde ich Levi wieder in die Arme schließen können.

Ohne ein weiteres Wort folge ich ihnen zu ihren Pferden, mit einem kribbeligen Gefühl.

Soo das war das erste Kapitel:)
Hoffe es hat euch gefallen! Ich versuche es so realistisch wie möglich zu machen.
Änderungsvorschläge oder weitere Ideen einfach in die Kommentare, freue mich:D

Coming Home // Levi x Reader x ErenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt